Wiener Börse Highlights 2015

 

erstellt am
31. 12. 15
11:00 MEZ

Liquiditätsschub und kräftiges Plus für den Leitindex ATX – 2015 wurden um fast ein Viertel mehr österreichische Aktien gehandelt
Wien (wiener börse) - 2015 war ein bewegtes Jahr an der Wiener Börse. Eine Fülle an Ereignissen beeinflusste die Entwicklung des Leitindex, von Griechenland über Syrien bis hin zu den vom Kurseinbruch in China ausgehenden Turbulenzen. In diesem spannungsreichen Umfeld kann die Wiener Börse auf ein sehr solides Jahr 2015 zurückblicken. Das Handelsvolumen bei Aktien lag ab Februar Monat für Monat auf einem höheren Niveau als im Vorjahr. Am Jahresende ergibt sich ein satter Umsatzanstieg von 22 %. Der Leitindex erzielte eine Performance von 11,16 %. (Jahrestief 14.1.2015: 2.122,08 Punkte; Jahreshoch 15.5.2015: 2.681,44 Punkte).

Performanceranking 2015
In diesem Jahr gab es bei den Unternehmen im prime market, dem Top Segment der Wiener Börse, mehr Gewinner als Verlierer. Einige Unternehmen verdoppelten ihren Börsewert, so zum Beispiel Kapsch Trafficcom (+ 112,11 %) und Cross Industries (+ 103,26 %). Um etwa die Hälfte zulegen konnten AT&S (+ 60,58 %) DO & CO (+ 54,43 %) sowie im ATX Erste Group Bank (+ 50,22 %) und Wienerberger (+ 47,79 %).



Kapitalmarktaktivität 2015
Insgesamt 36 Corporate Bonds mit einem Volumen von 5,3 Mrd. EUR kamen heuer neu an die Börse (18 inländische Emittenten: 2,28 Mrd. EUR; 18 ausländische Emittenten: 3,06 Mrd. EUR). Bei Kapitalerhöhungen konnte mit einem Volumen von 320 Mio. EUR nicht an das starke Vorjahr angeschlossen werden. Im mid market verzeichnete die Wiener Börse einen Neuzugang der WP AG, einem oberösterreichischen Zulieferer für die Motorrad- und Automobilindustrie. BF Holding firmierte um zu Cross Industries und konnte den Aktienkurs beinahe verdoppeln. Wermutstropfen waren die Börse-Abgänge von ATB, HEAD, MIBA und BENE, die aufgrund von Übernahmen, Unternehmenssanierung oder einer geänderten Eigentümerstrategie in diesem Jahr vom Kurszettel der Wiener Börse verschwanden.

Leitindex ATX feiert Geburtstag
Seit 25 Jahren spiegelt der ATX die Kursentwicklung der österreichischen Blue-Chips in Echtzeit wider. Der österreichische Leitindex wird seit 2. Jänner 1991 berechnet und konnte seit damals um rund 240 % zulegen. Vier Unternehmen, nämlich OMV, Verbund, Wienerberger und RHI (damals noch RADEX-HERAKLITH) sind seit der Geburtsstunde im ATX enthalten. Den höchsten Indexstand erreichte der ATX am 9.7.2007 mit 4.981,87 Punkten, seinen niedrigsten am 13.8.1992 mit 682,96 Punkten.

Ausblick für 2016
Der Ausblick für Aktien bleibt im kommenden Jahr positiv. Die europäische Zinspolitik, der billigere Euro und damit der wirtschaftliche Ausblick – so die Analysten geschlossen – sollten österreichischen Aktien im kommenden Jahr weiteren Aufwind bescheren.

Das neue Jahr startet mit der Umsetzung der im Zuge der Steuerreform beschlossenen Erhöhung der Kapitalertragsteuer, die bei Erträgen aus Kapitalvermögen auf 27,5 % steigt. Dagegen bleiben Sparzinsen von der Erhöhung ausgenommen. Hinzu kommt, dass für private Investoren Verluste steuerlich nicht abzugsfähig sind.

„Die Erhöhung der Wertpapier-KESt ist für die Motivation des Privatanlegers, sich mit dem Kapitalmarkt auseinanderzusetzen, kontraproduktiv. Dabei wäre die Bereitstellung von Risikokapital durch langfristige Investments privater Investoren fördernswert und ein wichtiger Faktor für eine Volkswirtschaft“, so Börsevorstand Birgit Kuras. „Ich wünsche mir eine Entschärfung der bitteren Pille – etwa durch eine Ausnahme für über fünfjährige Investments.“

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.wienerboerse.at

 

 

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at