Urlaub ist und bleibt für Frau und
 Herrn Österreicher auch 2016 wichtig

 

erstellt am
30. 12. 15
11:00 MEZ

Nocker-Schwarzenbacher: Ergebnis der „Generali Geldstudie“ zweischneidig. Urlaub sowohl Platz 1 bei geplanten Mehrausgaben als auch bei Einsparungen
Wien (pwk) - Gemäß der am 29.12. veröffentlichten „Generali Geldstudie“ plant knapp ein Fünftel der Österreicherinnen und Österreicher für den Urlaub im Jahr 2016 wieder mehr Geld auszugeben. Zu den Top-3 Bereichen des täglichen Lebens, in denen die Österreicherinnen und Österreicher Mehrausgaben planen, gehören neben dem Urlaub (18%) die Bereiche Wohnen (17%) und Wohlbefinden/Sport (17%). Dahinter liegen an vierter Stelle mit jeweils 14% geplante Mehrausgaben für Gesundheit, die Aus- und Weiterbildung sowie das Sparen. Ein positives Bild zeichnet sich für die ebenso in der Tourismussparte eingegliederten Branchen der Reisebüros, der Freizeitwirtschaft und der Gesundheitsbetriebe sowie der Kino- Kultur und Vergnügungsbetriebe. Neben Urlaub sind die Bereiche Gesundheit und Sport mit an der Spitze des Rankings.

Das Ergebnis kommentiert die Obfrau der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Petra Nocker-Schwarzenbacher, realistisch: „Ich sehe das Ergebnis erfreut, aber nüchtern. Erfreulich ist, dass Urlaub einen weiterhin hohen Stellenwert im täglichen Leben der Österreicherinnen und Österreicher hat.“ Beunruhigend ist für die Spartenobfrau aber gleichzeitig, dass auch in der Rubrik „Einsparungen“ der Urlaub mit 16% vor Mode (13%), Sparen (13%) und Alkohol (13%) ebenso auf Platz 1 liegt. „In der nüchternen Analyse wäre es also kein großer Sprung nach vorne, wenn die geplanten Mehrausgaben auf der einen Seite von den geplanten Einsparungen auf der anderen Seite wieder kompensiert werden“, so Nocker-Schwarzenbacher.

Die Stimmung bei den Tourismusbetrieben ist angesichts der Gegenfinanzierung der mit 1.1.2016 in Kraft tretenden Steuerreform bereits entsprechend angeschlagen. „Wenn nun noch die vorhergesagten Effekte aus der Tarifreform nicht bei den Betrieben landen, dann wäre das ein doppelter Schlag für die Branche“, betont Nocker-Schwarzenbacher.
Das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) hat im Juni die Auswirkungen der Steuerreform 2015/16 auf die Wertschöpfung der einzelnen Wirtschaftssektoren mit dem ökonometrischen Input-Output-Modell FIDELIO geschätzt. Hier hatte das WIFO noch von „mäßigen“ positiven Wertschöpfungseffekten von 35 Millionen Euro für das Hotel- und Gastgewerbe gesprochen. Dies in der Annahme, Herr und Frau Österreicher würden einen entsprechenden Teil der Nettoerhöhung ihrer Löhne und Gehälter aus der Tarifreform 2016 im Hotel- und Gastgewerbe ausgeben. „Leider zeigt die aktuelle Generali Geldstudie ein anderes Bild“, so Nocker-Schwarzenbacher: „Ja, es gibt sichtlich immer noch gute Stimmung für den Urlaub, aber ganz so rosig, wie das WIFO, die Effekte der von Bundesregierung präsentierten Tarifreform gezeichnet hat, scheint es nicht bei der Bevölkerung angekommen zu sein.“

Die Ertragslage der 90.000 Betriebe in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft hat sich nach der Steuerreform jedenfalls nicht verbessert. „Mir und meinen Branchenkollegen bleibt aber ohnedies nur, weiter hart zu arbeiten, damit die derzeit 230.000 Arbeitsplätze allein im Hotel- und Gastgewerbe erhalten bleiben. Ich hoffe, die Stimmung wird wieder besser. Von heute auf morgen klappt das aber sicher nicht.“, so die Sprecherin der Tourismusbetriebe Nocker-Schwarzenbacher. (PWK1015/BS)

Die Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) ist die Interessenvertretung für über 90.000 Tourismusbetriebe aus den Branchen Gastronomie, Hotellerie, Freizeit- und Sport, Reisebüros, Kinos, Kultur- und Vergnügungsbetriebe sowie Gesundheitsbetriebe. 600.000 Arbeitsplätze (jeder 5. Vollzeitarbeitsplatz) hängen direkt oder indirekt von Tourismus und Freizeitwirtschaft ab.

 

 

 

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