LR Dunst zieht positive Bilanz aus 15 Jahren als Mitglied der Burgenländischen Landesregierung
Eisenstadt (blms) - Vor exakt 15 Jahren wurde Verena Dunst von als Landesrätin angelobt. Landeshauptmann
Hans Niessl hatte sie nach der Landtagswahl 2000 als Frau mit den meisten Vorzugsstimmen in die Landesregierung
geholt. Als Agenden wurden ihr Frauen- und Familienangelegenheiten, Umwelt- und Konsumentenschutz übertragen.
Am 28.12. zog Dunst eine erfolgreiche Bilanz aus 15 Jahren Tätigkeit als Regierungsmitglied. Die Schaffung
des Frauenbüros, die Einrichtung eines Frauenhauses, zahlreiche Frauen- und Mädchenprojekte, die Errichtung
einer Abteilung für Konsumentenschutz, den umfassenden Ausbau der Familienförderung und die Erarbeitung
einer zukunftsorientieren Strategie der Dorferneuerung mit intensiver Bürgerbeteiligung bezeichnet Dunst als
die wichtigsten Erfolge ihrer Tätigkeit. Seit einem halben Jahr verantwortet die Familien- und Frauenlandesrätin
auch das Agrarressort; hier will Dunst noch mehr auf Regionalität und Herkunft setzen und die Erwerbsmöglichkeiten
im Agrarsektor ausbauen. „Ich lebe für die Politik und brauche die berufliche Herausforderung. Ich wollte
immer ein Vorbild für andere Menschen sein. Es ist schön, Menschen helfen zu können, daraus schöpfe
ich meine Kraft“, umreißt die Landesrätin ihre Motivation.
Eigenes „Frauenbüro“ als Meilenstein
Bis 2000 war die Frauenarbeit im Burgenland im Referat für Familie und Frauen angesiedelt, drei Mitarbeiterinnen
waren für alle Agenden zuständig. Um Frauen gezielter und effizienter zu unterstützen, rief Dunst
2001 das „Frauenbüro“ ins Leben – „eine Entscheidung von gesellschaftlichem Symbolcharakter, ein Meilenstein“,
so Dunst. Das Gesamtbudget von anfangs 59.000 Euro für Frauen und Familien wurde bereits 2001 verdoppelt,
für 2016 stehen der 2011 in „Referat für Frauenangelegenheiten“ umbenannten Institution 263.100 Euro
zur Verfügung. Hinzu kommen ESF-Mittel von 2,46 Mio. Euro für die Förderperiode 2014 bis 2020.
Heute sind 3 Personen allein im Referat für Frauenangelegenheiten für die Aufgaben verantwortlich.
Frauenarbeit auf Mädchen ausgeweitet
Standen zunächst nur Frauenprojekte im Fokus, so werden seit einigen Jahren beispielsweise mit MonA-Net,
der Bildungs- und Berufsfindungsmesse (BiBi), dem „Girls Day“ oder mit „Roberta“ auch Mädchenprojekte durchgeführt.
Die Installierung von Frauenberatungsstellen in allen Bezirken und die Einrichtung des Frauenhauses im Jahr 2004
im Burgenland (als letztem Bundesland) markieren für Dunst weitere entscheidende Stationen ihrer Tätigkeit.
Familienförderungsgesetz 2009: Direktförderungen für Familien
Ein zentrales Anliegen ist für Dunst die Vereinbarkeit von Beruf und Familie; dass sich die Frauenerwerbsquote
im Burgenland von 40 bis 50 % im Jahr 2000 auf 70 bis 75 % erhöht habe, sei auch auf den massiven Ausbau der
Kinderbetreuung zurückzuführen. 6 Mitarbeiterinnen sind heute allein für die Agenden der Familien
zuständig. Ihnen steht im Jahr 2016 ein Budget von 5,77 Mio Euro zur Verfügung. Mit dem Familienförderungsgesetz
2009 wurden sämtliche Direktförderungen für Familien und im selben Jahr gemeindeübergreifende
Kindergärten im Burgenland eingeführt. Dunst nennt die volle Förderung des Kindergartens, die Kinderbetreuungsförderung,
den Kinderbonus für einkommensschwache Familien (hier wurden in den letzten zehn Jahren 5 Mio. Euro ausbezahlt),
den Familienpass, die Förderung von Eltern-Kind-Zentren und die im Vorjahr in Kraft getretene Ferienbetreuungsrichtlinie
als weitere wichtige Maßnahmen. „Mit Stolz kann ich nach 15 Jahren Regierungserfahrung sagen: Wir haben für
unsere Familien viel erreicht. Das Burgenland ist das Familienland Nummer 1“.
Schuldenberatung und Bankenombudsstelle immer gefragter
Stetig an Bedeutung gewonnen habe auch der Servicebereich, der Schuldenberatung, die von Dunst 2005 eingerichtete
Bankenombudsstelle und den Konsumentenschutz umfasst. „Die Anzahl der Klienten in der Schuldenberatung ist in den
letzten 15 Jahren enorm gestiegen. 9.551 Neuklienten seit Beginn der Beratung unterstreichen die hohe Bedeutung
dieser Einrichtung“, so Dunst. Steigende Tendenz auch bei der Bankenombudsstelle, die Sprechtage in Eisenstadt
und Oberwart anbietet: Hier seien in 10 Jahren mehr als 3000 Personen in 2400 Terminen beraten worden. Allein in
den letzten drei Jahren sei es gelungen, 547.000 Euro Kostenersparnis für die Konsumenten zu verhandeln. Vor
15 Jahren wurde von Dunst die Konsumentenschutzabteilung eingerichtet – auch hier sei die Zahl der Beratungen laufend
gestiegen, deshalb habe man Beratungsstellen im Norden und Süden installiert.
Dorferneuerung mit mehr Bürgerbeteiligung
Seit 2005 verantwortet Landesrätin Dunst auch die Dorferneuerung, ein Bereich, der ihr besonders am Herzen
liegt. Sie setzt hier verstärkt auf Einbindung der BürgerInnen und will die regionale Entwicklung weiter
fördern. Seit 2005 seien 12 Mio. Euro dafür ausgegeben worden, 171 Gemeinden seien bereits Dorferneuerungsgemeinden,
141 davon hätten bereits Projekte eingereicht.
Dunst will mehr Jobs im Agrarbereich schaffen
Im Agrarbereich, den Dunst erst im Sommer übernommen hat, will Dunst die Regionalität und Herkunft
weiter stärken und neue Arbeitsplätze schaffen. Dabei setzt sie vor allem auf die Förderung kleiner
und mittlerer Betriebe. Insgesamt stehen mit dem neuen EU-Programm rund 440 Mio. Euro für das Burgenland zur
Verfügung.
Sie sei „gewohnt, viel zu arbeiten und mit meiner Arbeit sehr zufrieden“, resümiert Dunst. Politik sei für
sie „immer eine Frage der Verantwortung. Ich gehe meiner Arbeit mit Demut und Zufriedenheit nach“.
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