Eine interministerielle Studie von BMLFUW, BMI und BMVIT zeigt Erfolge und Potenziale für
Verbesserungen im Bereich des Hochwasserrisiko-Managements.
Wien (bmi) - Österreich war in den vergangenen Jahren von drei extremen Hochwassern betroffen, die
Schäden in Milliardenhöhe verursachten. Als Reaktion auf diese Naturkatastrophen analysierten mehr als
100 Expertinnen und Experten aus über 60 Institutionen die Zusammenarbeit der verantwortlichen Stellen. Sie
erarbeiteten Empfehlungen für eine kontinuierliche Verbesserung eines integrierten Hochwasserrisikomanagements.
Die Konzepte umfassen die Freihaltung von Überflutungsflächen sowie ein verbessertes Katastrophenmanagement
mit intensiver Öffentlichkeitsarbeit zur Bewusstseinsbildung und Risikokommunikation.
"Wir haben aus den vergangenen Hochwasserereignissen unsere Lehren gezogen und durch eine Vielzahl von Maßnahmen
das Hochwasserrisiko deutlich reduzieren können", sagt Bundesminister Andrä Rupprechter. "Derzeit
arbeiten wir an einem Hochwasserrisiko-Managementplan, der alle Gebiete mit potenziellem Hochwasserrisiko umfassen
wird. Die große Herausforderung liegt in einer besseren Einbindung der betroffenen Bevölkerung, um die
Eigenvorsorge zu stärken. Im Schwerpunkt Vorsorge Naturgefahren werden wir das deutlich kommunizieren",
betont Rupprechter.
Bei einer Hochwasserkatastrophe muss die Zusammenarbeit aller verantwortlichen Stellen perfekt funktionieren. "Die
Bundesregierung hat bereits im Jahr 2009 eine Strategie für das Staatliche Krisen- und Katastrophenschutzmanagement,
die SKKM-Strategie 2020, beschlossen", sagt Innenministerin Johanna Mikl-Leitner. Diese Strategie wurde unter
der Federführung des Innenministeriums mit den im Katastrophenfall zuständigen Bundes- und Landesstellen
entwickelt und ist ein wirkungsvolles Instrument zur Bewältigung von Naturkatastrophen. "Lässt sich
eine Katastrophe nicht gänzlich verhindern, müssen wir in der Lage sein, rasch zu reagieren und den betroffenen
Menschen rasche Hilfe zukommen lassen", betont die Innenministerin.
Die vorliegende Studie zeigt auf, welche Fortschritte seit dem Hochwasser 2002 im Hochwassermanagement gemacht
wurden und wo es Verbesserungspotenziale gibt. Handlungsbedarf orten die Expertinnen und Experten in den nächsten
Jahren bei der weiteren Implementierung des Hochwasserrisikomanagementplans und in der Forschung. "Integriertes
Hochwasserrisikomanagement ist ein Gebot der Stunde. Durch den Klimawandel müssen wir künftig mit einer
Zunahme der Extremwetterereignisse rechnen", sagt Georg Rebernig vom Umweltbundesamt. "Um auf diese Ereignisse
vorbereitet zu sein und Schäden zu minimieren, braucht es weiterhin Projekte wie FloodRisk."
"FloodRisk-E" wurde wie die vorangegangenen Studien unter der administrativen Leitung des Umweltbundesamtes
und der fachlichen Leitung der Universität für Bodenkultur Wien und der Technischen Universität
Wien durchgeführt und von BMLFUW, BMVIT und dem BMI unterstützt.
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