Hochwasserrisiko-Management auf dem Prüfstand

 

erstellt am
08. 01. 16
11:00 MEZ

Eine interministerielle Studie von BMLFUW, BMI und BMVIT zeigt Erfolge und Potenziale für Verbesserungen im Bereich des Hochwasserrisiko-Managements.
Wien (bmi) - Österreich war in den vergangenen Jahren von drei extremen Hochwassern betroffen, die Schäden in Milliardenhöhe verursachten. Als Reaktion auf diese Naturkatastrophen analysierten mehr als 100 Expertinnen und Experten aus über 60 Institutionen die Zusammenarbeit der verantwortlichen Stellen. Sie erarbeiteten Empfehlungen für eine kontinuierliche Verbesserung eines integrierten Hochwasserrisikomanagements.

Die Konzepte umfassen die Freihaltung von Überflutungsflächen sowie ein verbessertes Katastrophenmanagement mit intensiver Öffentlichkeitsarbeit zur Bewusstseinsbildung und Risikokommunikation.

"Wir haben aus den vergangenen Hochwasserereignissen unsere Lehren gezogen und durch eine Vielzahl von Maßnahmen das Hochwasserrisiko deutlich reduzieren können", sagt Bundesminister Andrä Rupprechter. "Derzeit arbeiten wir an einem Hochwasserrisiko-Managementplan, der alle Gebiete mit potenziellem Hochwasserrisiko umfassen wird. Die große Herausforderung liegt in einer besseren Einbindung der betroffenen Bevölkerung, um die Eigenvorsorge zu stärken. Im Schwerpunkt Vorsorge Naturgefahren werden wir das deutlich kommunizieren", betont Rupprechter.

Bei einer Hochwasserkatastrophe muss die Zusammenarbeit aller verantwortlichen Stellen perfekt funktionieren. "Die Bundesregierung hat bereits im Jahr 2009 eine Strategie für das Staatliche Krisen- und Katastrophenschutzmanagement, die SKKM-Strategie 2020, beschlossen", sagt Innenministerin Johanna Mikl-Leitner. Diese Strategie wurde unter der Federführung des Innenministeriums mit den im Katastrophenfall zuständigen Bundes- und Landesstellen entwickelt und ist ein wirkungsvolles Instrument zur Bewältigung von Naturkatastrophen. "Lässt sich eine Katastrophe nicht gänzlich verhindern, müssen wir in der Lage sein, rasch zu reagieren und den betroffenen Menschen rasche Hilfe zukommen lassen", betont die Innenministerin.

Die vorliegende Studie zeigt auf, welche Fortschritte seit dem Hochwasser 2002 im Hochwassermanagement gemacht wurden und wo es Verbesserungspotenziale gibt. Handlungsbedarf orten die Expertinnen und Experten in den nächsten Jahren bei der weiteren Implementierung des Hochwasserrisikomanagementplans und in der Forschung. "Integriertes Hochwasserrisikomanagement ist ein Gebot der Stunde. Durch den Klimawandel müssen wir künftig mit einer Zunahme der Extremwetterereignisse rechnen", sagt Georg Rebernig vom Umweltbundesamt. "Um auf diese Ereignisse vorbereitet zu sein und Schäden zu minimieren, braucht es weiterhin Projekte wie FloodRisk."

"FloodRisk-E" wurde wie die vorangegangenen Studien unter der administrativen Leitung des Umweltbundesamtes und der fachlichen Leitung der Universität für Bodenkultur Wien und der Technischen Universität Wien durchgeführt und von BMLFUW, BMVIT und dem BMI unterstützt.

 

 

 

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