Haslauer: Struktur der Winterurlauber verändert sich / Städtetourismus boomt auch
in der kalten Jahreszeit
Salzburg (lk) - In den kommenden Wintertagen werden wieder vermehrt Urlauberinnen und Urlauber aus allen
Regionen Österreichs, Europas und der ganzen Welt nach Salzburg kommen, um hier eine schöne Zeit zu verbringen.
Wie der Blick auf die vergangene Wintersaison 2014/2015 zeigt, boomt der Wintertourismus im Land Salzburg. Es wurden
rund 3,4 Millionen Gäste begrüßt, die fast 14,4 Millionen Nächtigungen verbracht haben. Das
war das zweitbeste Ergebnis einer Wintersaison überhaupt. Lediglich in der Wintersaison 2012/2013 wurden mit
14,5 Millionen knapp mehr Nächtigungen verbucht.
"Der Wintertourismus im Land Salzburg ist nach wie vor zentrales Zugpferd der Konjunktur in Salzburg und hat
sich in den vergangenen Jahren einmal mehr als krisenresistent erwiesen. Zu verdanken ist dies den Touristikerinnen
und Touristikern, die gemeinsam mit ihren engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rund um die Uhr mit höchster
Qualität, professionellem Service und perfekter Infrastruktur für ihre Gäste da sind", so Landeshauptmann
Wilfried Haslauer am 05.01.
Der Wintertourismus hat sich in Salzburg in den vergangenen Jahrzehnten sehr erfolgreich entwickelt. Seit der Wintersaison
1980/1981 wurden jeweils mehr als zehn Millionen Nächtigungen verbucht, seit der Wintersaison 2000/2001 sogar
jeweils mehr als zwölf Millionen. Verändert haben sich in dieser Zeit aber auch die Herkunftsländer
der Touristinnen und Touristen sowie die Verteilung der Nächtigungen auf die Gemeinden. Wie sich die Nächtigungszahlen
seit der Wintersaison 2009/2010 entwickelt haben, wurde von der Landesstatistik unter der Leitung von Gernot Filipp
etwas näher beleuchtet.
Der Wintertourismus konzentriert sich auf wenige Gemeinden beziehungsweise Regionen. Mehr als die Hälfte der
Nächtigungen entfiel in der Wintersaison 2014/2015 auf neun Gemeinden mit jeweils mehr als 500.000 Nächtigungen,
wobei in der Stadt Salzburg 1,1 Millionen und in Saalbach-Hinterglemm sogar 1,4 Millionen Nächtigungen verbucht
wurden. Dahinter folgen Obertauern mit 913.485, Flachau mit 791.275, Kleinarl und Wagrain mit 772.022, Zell am
See mit 715.067, Bad Gastein mit 609.645, Bad Hofgastein mit 580.814 und Kaprun mit 545.545 Nächtigungen.
In weiteren 27 Gemeinden wurden zumindest 100.000 Nächtigungen verbucht, so dass auf 36 der 119 Salzburger
Gemeinden fast 90 Prozent der gesamten Nächtigungen der Wintersaison 2014/2015 entfielen. Neben der Stadt
Salzburg ist lediglich Wals-Siezenheim mit 143.052 Nächtigungen aus dem Salzburger Zentralraum in dieser Liste
vertreten, alle anderen Gemeinden liegen in den Gebirgsgauen.
In der Wintersaison 2014/2015 wurden um 4,1 Prozent mehr Nächtigungen verbucht als fünf Jahre zuvor.
Die Entwicklung in den Gemeinden fiel allerdings durchaus unterschiedlich aus. Von den 36 Gemeinden mit mehr als
100.000 Nächtigungen konnten 22 Gemeinden Nächtigungsgewinne verbuchen, die verbleibenden 14 Gemeinden
mussten hingegen Nächtigungsrückgänge hinnehmen. Die drei Gemeinden mit den stärksten Zuwächsen
waren Kaprun mit 26,8 Prozent, Werfenweng mit 29,2 Prozent und vor allem Bramberg mit 56 Prozent. Das beachtliche
Plus von 24,2 Prozent der Stadt Salzburg zeigt, dass auch in der Wintersaison der Städtetourismus an Bedeutung
gewonnen hat. In Wals-Siezenheim gab es einen Anstieg der Zahl der Nächtigungen um 24,3 Prozent. Nennenswerte
Nächtigungsrückgänge von mehr als fünf Prozent gab es in fünf Gemeinden. Zu diesen Gemeinden
zählen Mühlbach am Hochkönig (minus 6,8 Prozent), Mittersill (minus 6,9 Prozent) und die drei Gemeinden
des Gasteinertals, Bad Hofgastein (minus 7,3 Prozent), Bad Gastein (minus 8,9 Prozent) und Dorfgastein (minus 10,8
Prozent).
Bei der Unterscheidung nach dem Herkunftsland zeigt sich, dass in der Wintersaison 2014/2015 fast vier von fünf
Nächtigungen von ausländischen Gästen verbracht wurden. Nur jede fünfte Übernachtung entfiel
auf einen Gast aus Österreich. Im Vergleich zur Wintersaison 2009/2010 stieg die Zahl der Nächtigungen
von ausländischen Gästen um 5,7 Prozent, jene von inländischen Gästen sank jedoch um 1,3 Prozent.
Die wichtigsten ausländischen Gästenationen waren Deutschland mit 5,6 Millionen und die Niederlande mit
1,5 Millionen Nächtigungen. Dahinter folgten England mit 525.550, Dänemark mit 521.497 und Tschechien
mit 473.853 Nächtigungen.
Insgesamt entfielen in der Wintersaison 2014/2015 mehr als 90 Prozent der Nächtigungen, die von ausländischen
Gästen im Land Salzburg verbracht wurden, auf nur 13 Länder. Von diesen 13 Ländern stieg gegenüber
der Wintersaison 2010 die Zahl der Nächtigungen vor allem von Gästen aus der Slowakei (plus 15,1 Prozent),
Schweden (plus 13,4 Prozent) und Tschechien (plus 13,2 Prozent). Beträchtliche Nächtigungsrückgänge
gab es hingegen von Gästen aus Italien (minus 14,6 Prozent) und Rumänien (minus 13,2 Prozent). Insgesamt
betrachtet lagen im Fünf-Jahres-Vergleich Island und Südkorea deutlich voran. In der Wintersaison 2014/2015
war die Zahl der Nächtigungen von Gästen aus Island um das 13,6-fache (13.830 statt 1.015) und von Gästen
aus Südkorea um das 6,8-fache (42.716 statt 6.311) höher als in der Wintersaison 2009/2010.
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