Exportplus trotz Russland-Sanktionen / Exportservicestelle nimmt Arbeit auf
Wien (bmlfuw) - „Von den naturnah produzierten, hochwertigen Lebensmitteln bis zu modernen Umwelttechnologien
– österreichische Qualität ist international anerkannt. Dieses Potenzial müssen wir noch besser
nutzen“, betonte Bundesminister Andrä Rupprechter bei der „Grünen Woche“ in Berlin. Mit der neuen Initiative
‚Best of Austria‘ will der Minister österreichischen Spitzenleistungen im In- und im Ausland noch mehr Aufmerksamkeit
verschaffen. Unter dem Motto „Innovativ im Land, erfolgreich in der Welt“ werden Unternehmerinnen und Unternehmer
vor den Vorhang geholt. Rupprechter: „Klimawandel, Globalisierung und Preisdruck sind eine enorme Herausforderung
für die gesamte Wirtschaft, vor allem auch für die Landwirtschaft. Hier sind neue Ideen und innovative
Konzepte gefragt. Wir zeigen vorbildhafte Beispiele auf, die im internationalen Wettbewerb erfolgreich sind. Auf
die Bestleistungen aus Österreich können wir wirklich stolz sein.“
Ziel der nachhaltigen Internationalisierungs-Offensive ist, ein modernes Leitbild für österreichische
Spitzenleistungen zu entwickeln, Exporte anzukurbeln und neue Märkte zu erschließen. „Stabile Absatzmärkte
sind die beste Zukunftsversicherung für eine starke und krisenfeste Wirtschaft. Deshalb ist es heute wichtiger
denn je, den Export noch stärker zu forcieren", so der Minister.
Eine Umfrage von UNIQUE research, die im Auftrag des BMLFUW erstellt wurde, zeigt große Chancen auf: Die
Landwirtschaft wird von der Bevölkerung als identitätsstiftende Branche gesehen, ebenso der Fremdenverkehr.
Der Identifikationsgrad mit österreichischen Produkten im Ausland ist hoch. Der Export gilt als Erfolgsfaktor
für die heimische Wirtschaft. Nachhaltigkeit und Umweltschutz werden sowohl für die Konsumenten als auch
für die Wirtschaft immer wichtiger. Die größten Exportchancen sehen die Unternehmen in Osteuropa,
Asien und Nordamerika. Als größtes Exporthindernis gelten bürokratische Hürden. Handelserleichterungen
werden grundsätzlich positiv gesehen.
Agrarexporte erneut gestiegen
Trotz Russlandembargo sind die österreichischen Agrarexporte im Vorjahr wieder um rund 2,5 Prozent auf knapp
10 Milliarden Euro gestiegen. Der Ausfall des russischen Marktes konnte durch verstärkte Exporte in den ostasiatischen
Raum mehr als kompensiert werden.
Rupprechter sieht sich als Türöffner für die Unternehmen, die auf neuen Märkten aktiv werden
wollen. Er setzt auf persönliche Kontakte mit Entscheidungsträgern aus Politik und Wirtschaft, vor allem
bei Reisen. Seit dem Start der Exportinitiative im Herbst 2014 war der Minister unter anderem in China, Südkorea,
Japan und in den USA. Heuer wird er sich im Iran, im Kaukasus, in Nordafrika und in China für bessere Exportmöglichkeiten
einsetzen.
Exportservicestelle eingerichtet
Im Lebensmittelbereich stellen behördliche Auflagen und komplizierte Zulassungsverfahren seitens der Importländer
oft hohe Exporthürden dar. Um die Betriebe bestmöglich zu unterstützen und die Verfahren zu beschleunigen,
wurde mit Jahresbeginn vom Landwirtschafts- und vom Gesundheitsministerium bei der Agentur für Ernährungssicherheit
das "Büro für veterinärbehördliche Zertifizierung" eingerichtet. Diese Exportservicestelle
wird Unternehmen im Vorfeld von Inspektionsbesuchen ausländischer Behörden (Audits) begleiten und Vorarbeiten
für Exportzertifikate – wie zum Beispiel veterinärbehördliche Fragebögen – erledigen.
"Mit der Exportservicestelle helfen wir den Betrieben, Exporthürden zu überwinden und auf neuen
Märkten Fuß zu fassen. Das erhöht die Wertschöpfung für die österreichische Landwirtschaft
und sichert Arbeitsplätze", betonte Rupprechter.
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