500 Unternehmen nahmen wegen Einbußen im Exportgeschäft Förderungen in Anspruch
und konnten an Ersatz- und Ausweichmärkte herangeführt werden
Wien (pwk) - Im ohnehin schwierigen Exportjahr 2015 kam für Österreichs Unternehmen die Russland-Ukraine-Krise
erschwerend hinzu. In Hinblick auf die Ereignisse in der Ukraine im Jahr 2014 hatte die Europäische Union
Sanktionen gegen Russland erlassen. Russland erließ in der Folge Gegensanktionen in Form von Importverboten
im Lebensmittel- und Agrarbereich. Dies führte zu einem deutlichen Rückgang der österreichischen
Ausfuhren nach Russland von rund 40 Prozent im Jahr 2015. Auf österreichischer Seite sind in erster Linie
Lebensmittelexporte betroffen, so brach etwa der Fleischexport nach Russland ein. Probleme gibt es auch bei Investitionsgüter-Exporten.
Indirekt sind österreichische Zulieferer auch stark von den Rückgängen der deutschen Exportwirtschaft
nach Russland betroffen -und hier insbesondere bei den deutschen Kfz- und Maschinen-Exporten. Russland war im Jahr
2014 noch Österreichs elftwichtigstes Exportland, ist aber 2015 auf den 15. Rang zurückgefallen.
Zur Unterstützung wurde den von Russland-Sanktionen oder der Ukraine-Krise betroffenen österreichischen
Unternehmen unter die Arme gegriffen. Zusätzlich zu den bereits seit Beginn der Krise eingeleiteten Fördermaßnahmen
haben Wirtschaftsministerium und Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) ein noch umfangreicheres Förderpaket
im Rahmen der gemeinsamen Internationalisierungsoffensive „go-international“ geschnürt, um Unternehmen bei
Ausfällen aus dem Russland-Ukraine-Geschäft gezielt auf andere Weltmärkte zu führen. Insgesamt
wurden 2,75 Millionen Euro für fünf Maßnahmen in der Periode 1.10.2014 bis 31.12.2015 zur Verfügung
gestellt. Darunter fielen „Spezial-Export-Schecks für Fernmärkte“, Förderungen bei Messeauftritten,
etliche Veranstaltungen im Inland, oder zusätzliche Auslandsveranstaltungen für von der Krise besonders
betroffene Branchen in attraktiven Alternativmärkten.
Die Angebote wurden stark wahrgenommen: Über 120 Firmen konnten sich in 277 Ausweichmärkten die direkten
Markteintrittskosten kofinanzieren lassen. 150 Unternehmen profitierten von vergünstigten Teilnahmebedingungen
bei Messen. Bei 20 Inlandsveranstaltungen wurden rund 1.000 zusätzliche B2B-Kontakte für betroffene Unternehmen
generiert. 26 Auslandsveranstaltungen brachten Ersatz- und Ausweichmärkte näher. Insgesamt wurden rund
500 Unternehmen an Ersatz- und Ausweichmärkte herangeführt.
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