Lesefrühförderung wird im
 Burgenland groß geschrieben

 

erstellt am
15. 01. 16
11:00 MEZ

Vorlese- und Spielebuch „mini Philipp“: Land Burgenland übernimmt die Gesamtkosten in Höhe von 12.600 Euro
Eisenstadt (blms) - 25 bis 30 Prozent der erwachsenen ÖsterreicherInnen können nicht sinnerfassend lesen. Im Burgenland sind rund 21.000 Menschen betroffen. Um mitzuhelfen, unter anderem auch Leseschwächen bereits im Kindesalter auszumerzen, hat der Österreichische Buchklub der Jugend vor einigen Jahren das Projekt „mini Philipp“ gestartet. „Es ist von größter Bedeutung, dass Kinder schon sehr früh in ihrer Entwicklung bestmöglich gefördert werden. Gerade im Burgenland werden größte Anstrengungen unternommen, um die Qualität der Bildung weiter zu steigern. Der Lesekompetenz kommt dabei eine grundlegende Bedeutung zu – sie ist die Grundvoraussetzung für einen umfassenden Wissenserwerb. Das Land Burgenland unterstützt deshalb wieder die flächendeckende Aktion zur vorschulischen Lese- und Sprachförderung, heuer mit insgesamt 12.600 Euro. Je die Hälfte des Betrages steuern Landeshauptmann Hans Niessl und das Familienreferat dazu bei“, so Landesrätin Verena Dunst, zuständiges Regierungsmitglied für Familienangelegenheiten.

„Das Burgenland ist eines von zwei Bundesländern die diese Aktion unterstützen. Hier gibt es Verständnis dafür, was Kinder brauchen, und das ist gut so. Neu ist unser Projekt ,15 Schritte zum Lesen‘. Es geht dabei um das Hören, Sehen, Handeln, Tun und um Bewegungen, wie das Führen von Bleistiften. Es ist auch wichtig, mit der Zeit zu gehen. Die Kinder sind heute anders als früher, sie wachsen mit den neuen Medien anders auf und haben andere Bedürfnisse“, erläutert MEP a.D. Christa Prets, Vorsitzende des österreichischen Buchklubs der Jugend.

Jedes burgenländische Kind erhält bei der Schuleinschreibung ein Exemplar des Vorlese- und Spielebuches. „Indem es spielerische Elemente mit fröhlichen Geschichten verbindet, vermittelt das Magazin Lesespaß im besten Sinne und kann so einen wichtigen Beitrag zum Aufbau von Lesekompetenz leisten. Lust auf selbständiges Lesen bei Kindern zu wecken ist die beste Basis dafür“, so Dunst. Dabei spiele auch die Vorbildfunktion der Eltern als Leser oder auch als Vorleser eine wichtige Rolle, betont die Landesrätin. Rund 2.500 Kinder werden heuer im Februar in die Schule eingeschrieben. Dass die Aktion etwas koste, sei klar, so die Landesrätin: „Bildung muss für alle leistbar sein. Deshalb übernimmt das Land zur Gänze die Kosten von 12.600 Euro für ,mini Philipp‘.“

„Es ist entscheidend, dass diese ganzheitliche Frühförderung bereits im Kindergarten ansetzt. Hören, Handeln, die Haptik – alles spielt hier herein. Gerade was das Lesen betrifft sind wir auf einem guten Weg. Wir sind gerade dabei, den fließenden Übergang zwischen Kindergarten und Schule noch harmonischer zu gestalten. Der ,mini Philipp‘ passt hier sehr gut hinein“, sagt Landesschulinspektor Erwin Deutsch. Der Bildungsexperte ist auch Landesreferent des Buchklubs für Jugend im Burgenland.

Kinder mit Sprachdefiziten haben es schwerer, den steigenden Anforderungen der Schule gerecht zu werden. „Das Burgenland bietet ein flächendeckendes Angebot um gegen Leseschwächen anzukämpfen. Ich unterstütze die Lesefrühförderung, denn je früher Kinder erste Erfahrungen im Umgang mit Büchern und Literatur im Allgemeinen machen, desto einfacher und entspannter erlernen sie später lesen und schreiben“, so Dunst.

2016 wurde von Landeshauptmann Hans Niessl zum „Jahr der Bildung“ erklärt. „Damit liegen wir genau richtig“, sagt Dunst. Einkommen, Auskommen und Lebensqualität würden eng mit der individuellen Bildung zusammenhängen. „Man kann damit nicht früh genug beginnen. Mit dem Eintritt in die Schule beginnt für die Kinder ein neuer Lebensabschnitt. Dieser Schritt ist mit neuen Herausforderungen für die Kinder und ihren Familien verbunden. Um die Kinder auf die Schule vorzubereiten und diesen Schritt in einen neuen Lebensabschnitt ein wenig zu erleichtern, stellen wir den Familien seit Jahren dieses Vorlese- und Spielebuch zur Verfügung“, so Dunst abschließend.

 

 

 

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