10 Jahre Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz - 10 Jahre Behindertenanwaltschaft des Bundes
Wien (bmask) - Sozialminister Rudolf Hundstorfer bezeichnete bei der Veranstaltung anlässlich "10
Jahre Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz - 10 Jahre Behindertenanwaltschaft des Bundes" am 14.01. das
Gleichstellungsrecht als einen "Meilenstein in der österreichischen Behindertenpolitik". "Das
Bundes- Behindertengleichstellungsgesetz ist ein internationales best practice Beispiel für ein Mehr an Rechten
für Menschen mit Behinderung. Die UNO hat bei ihrer letzten Staatenprüfung unserem Land dafür Anerkennung
gezollt, Deutschland will sich einige Elemente des Schlichtungsverfahrens von uns abschauen", erklärte
der Sozialminister.
"Das Gesetz hat vieles in Bewegung gebracht. Dennoch braucht es nach wie vor ein gerüttelt Maß
an Bewusstseinsveränderung. Das große gesellschaftliche Ziel muss sein, vom Image des abgeschirmten
Menschen mit Behinderung, dem die Zuwendung und das Mitleid der Bevölkerung gelten, wegzukommen. Ein Mensch
mit Behinderung hat Fähigkeiten und Defizite, Stärken und Schwächen wie jeder andere auch. Seine
Behinderung ist nur eine Eigenschaft von vielen und integraler Bestandteil seiner Persönlichkeit", so
das Credo des Sozialministers.
Auch am weiteren Ausbau der Barrierefreiheit sei weiter mit Nachdruck zu arbeiten. Das Auslaufen der Übergangsfrist
für Bauten mit Beginn dieses Jahres sei zwar ein wesentlicher Schritt gewesen, dennoch müsse das langfristige
Ziel eine lückenlose Barrierefreiheit sein, denn diese sei eine essentielle Voraussetzung für die Gleichstellung
von Menschen mit Behinderungen und ihre gesellschaftliche Teilhabe, wie der Sozialminister betonte. Daher sei es
auch logisch, wenn dieser Punkt in der UN-Behindertenrechtskonvention als wesentliche Voraussetzung für Inklusion
von Menschen mit Behinderungen genannt werde. Noch wenig sei zudem im öffentlichen Bewusstsein der Umstand
verankert, dass Barrierefreiheit kein Minderheitenthema sei, sondern auch Vorteile für Menschen ohne Behinderungen
bringe. Hundstorfer verwies dabei vor allem auf die große Bedeutung vor dem Hintergrund demografischer Entwicklungen.
"Barrierefreiheit ist essentiell für 10 Prozent, notwendig für 40 Prozent und komfortabel für
100 Prozent der Menschen", so der Sozialminister abschließend.
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