Sonderausstellung im Mozart-Wohnhaus (Salzburg, Makartplatz 8) von 14. Jänner bis Mitte
September 2016
Salzburg (mozarteum) - Franz Xaver Wolfgang Mozart wurde am 26. Juli 1791 in Wien geboren, nur wenige Monate
vor dem Tod seines Vaters Wolfgang Amadé Mozart. Die Ausstellung im Mozart-Wohnhaus zeichnet die Stationen
seines Lebens anhand von originalen Noten, Briefen und Bildern aus dem Bestand der Bibliotheca Mozartiana, des
Archivs und der Museen der Stiftung Mozarteum Salzburg nach. Es soll dabei auch daran erinnert werden, dass Salzburg
es vor allem Mozarts jüngstem Sohn zu verdanken hat, dass sich im Besitz der Stiftung Mozarteum heute so viele
Originalhandschriften Wolfgang Amadé Mozarts, Gemälde und andere Andenken an den großen Sohn
Salzburgs und dessen Familie befinden. Denn kurz vor seinem Tod verfügte Franz Xaver Wolfgang Mozart, dass
seine eigene Bibliothek und die Erbstücke seines Vaters als Vermächtnis an den 1841 gegründeten
Dommusikverein und Mozarteum gehen sollten. Die noch heute bestehende Stiftung Mozarteum Salzburg wurde 1880 als
Nachfolgeorganisation gegründet und verwahrt heute einen Großteil dieses Mozart-Nachlasses. Ein weiterer
Teil befindet sich im Archiv der Erzdiözese Salzburg. Unter der Federführung der Stiftung Mozarteum wird
dieser historische Bestand derzeit in einer Kooperation zwischen den beiden Institutionen umfassend erschlossen
und wissenschaftlich aufgearbeitet.
Schon als Kind erhielt Franz Xaver Wolfgang Mozart in Prag und Wien eine intensive musikalische Ausbildung. Zu
seinen Lehrern gehörten einige der bedeutendsten Musiker und Komponisten der Zeit, darunter Antonio Salieri,
Sigismund Neukomm und Johann Nepomuk Hummel. Mit 17 Jahren übernahm er in Galizien eine Stelle als privater
Klavierlehrer einer Adelsfamilie und war anschließend mehrere Jahre in Lemberg (heute Lwiw, Ukraine) tätig.
Von dort aus unternahm er eine zweieinhalb Jahre dauernde Konzertreise durch Europa und trat in zahlreichen Städten
als Pianist auf (darunter Warschau, Kopenhagen, Berlin, Prag, Venedig, Mailand und Wien). 1838 zog er nach Wien
und verbrachte dort die letzten Jahre seines Lebens.
Im Jahr 1839 erhielt er aus Salzburg den Auftrag, zur Einweihung des geplanten Mozart-Denkmals eine Festkantate
zu Ehren seines Vaters zu komponieren. Der Mozart-Sohn lehnte den Auftrag aber ab, da er sich mit seinen - wie
er selbst schrieb - "geringen Fähigkeiten" dieser anspruchsvollen Aufgabe nicht gewachsen fühlte.
Diese außerordentliche Bescheidenheit ist bezeichnend für einen durchaus angesehenen Komponisten,
der aber zeitlebens im übergroßen Schatten seines Vaters stand. Seine Kompositionen, die er meist unter
dem Namen "Wolfgang Amadeus Mozart (Sohn)" veröffentlichte, werden heute immer öfter gespielt,
zum Beispiel seine beiden Klavierkonzerte.
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