Tirol: Öffi-Tarifreform soll 2016 beschlossen werden

 

erstellt am
15. 01. 16
11:00 MEZ

Unverzichtbar für bessere Luft und leistbares Leben für PendlerInnen:
Innsbruck (lk) - Die Vorbereitungsarbeiten sind abgeschlossen, jetzt beginnt die Erarbeitung der Verträge: Damit Tirols PendlerInnen im Jahr 2017 preiswertere Jahrestickets in Händen halten und für ihre umweltfreundliche Fahrt in die Arbeit benutzen können, wird jetzt an der Ausformulierung der dafür notwendigen Beschlüsse gearbeitet. LHStvin Ingrid Felipe rechnet mit den Tarifreform-Beschlüssen in der Landesregierung und im Landtag im Laufe des Jahres 2016. Das ist notwendig, damit 2017 die ersten preiswerteren Tickets bei den KundInnen des öffentlichen Verkehrs landen. „Mein erklärtes Ziel ist, dass möglichst viele Tirolerinnen und Tiroler ihren Autoschlüssel gegen ein Öffi-Jahresticket tauschen“, sagt die Mobilitätslandesrätin, die 2017 die Schallmarke von 100.000 Jahresticket-BesitzerInnen in Tirol durchbrechen will – heute sind für knapp 90.000 Menschen Bus, Bahn und Bim das Verkehrsmittel Nummer eins.

Steigende Verkaufszahlen in allen Kategorien
Dass sich preiswerte Öffi-Tickets auszahlen, zeigt ein Blick in die steigenden Verkaufszahlen der verschiedenen Ticketkategorien: Während der Verkauf der regulären Jahrestickets jährlich um sieben bis zehn Prozent steigt, werden die deutlich vergünstigten Tickets für SeniorInnen, für Studierende, für SchülerInnen und für Lehrlinge noch stärker nachgefragt – bei den im Herbst 2014 eingeführten Semestertickets für Studierende um maximal 180 Euro pro Semester hat sich die Verkaufszahl binnen eines Jahres von 2.400 auf über 5.000 Stück fast verdoppelt. Die an den Verkaufszahlen ablesbare steigende Attraktivität des öffentlichen Verkehrs in Tirol deckt sich auch mit der Einstellung der TirolerInnen, die der Verkehrsverbund Tirol im Auftrag des Landes erheben hat lassen. Drei Viertel der TirolerInnen sind mit den Öffis zufrieden, 44 Prozent sehen Verbesserungen in den letzten Jahren – die gesamten Umfrage-Ergebnisse, die aus Transparenzgründen veröffentlicht wurde, können Sie hier > nachlesen.

Mit dem SeniorInnen- und Studierendenticket brauche Tirol den Vergleich mit anderen Bundesländern und Regionen nicht zu scheuen, sagt Mobilitätslandesrätin Ingrid Felipe: Das SeniorInnenticket um 250 Euro im Jahr für 61- bis 75-Jährige und um 125 Euro für über 75-Jährige ist österreichweit einzigartig. Ein preiswerteres als das Tiroler Angebot für Studierende gibt es nur in Wien, viele Bundesländer haben hier kein adäquates Angebot – in der Steiermark kostet beispielsweise ein Ticket aus dem Grazer Umland nach Graz mehr, als in Tirol die längsten Strecken von der Landeshauptstadt ins Oberland oder nach Osttirol.

Erstmals mehr Geld für Öffis als für Straßen
Für die für die Tarifreform notwendigen zusätzlichen Investitionen in die Infrastruktur hat das Land Tirol bereits budgetär Vorsorge getroffen: In den Jahren 2015 und 2016 wurde erstmals mehr Geld für den öffentlichen Verkehr budgetiert, als für den Straßenbau. Derzeit wird mit den Nachbarbundesländern und mit den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) über zusätzliches Wagenmaterial verhandelt. Bereits jetzt baut das Land das Angebot kontinuierlich aus – im Jahr 2015 steigt die Kilometerleistung des VVT um 300.000 gefahrene Kilometer. „Aber wir wissen auch, dass die S-Bahn-Kapazitäten zu den Stoßzeiten demnächst gesteigert werden müssen. Schließlich ist dem öffentlichen Verkehr nicht gedient, wenn wir zwar mehr Tickets verkaufen, aber nicht den entsprechenden Komfort bieten können“, sagt Ingrid Felipe.

Definierte Ziele der Tarifreform sind eine Vereinfachung des Tarifsystems, ein einheitliches Ermäßigungsausmaß, ein gutes Angebot für GelegenheitsnutzerInnen, eine Entschärfung von Härtefällen und natürlich die zentrale Angebotsattraktivierung für BerufspendlerInnen. Die Tarifreform soll neben einem Ticketangebot für alle Öffis in Tirol auch ein noch preiswerteres Ticketangebot enthalten, das für die Region gilt. Damit soll sichergestellt werden, dass das neue Angebot gleichzeitig dem Ziel einer Vereinfachung des Ticketsystems gerecht wird, aber niemand zu viele Leistungen bezahlen muss, die er/sie nicht in Anspruch nimmt.

 

 

 

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