Österreich, Italien und Kroatien bleiben Top-Reisedestinationen; Kurzreisen im Trend
Wien (statistik austria) - Die Anzahl der Sommerurlaubsreisen der Österreicherinnen und Österreicher
stieg in den letzten zehn Jahren um fast ein Fünftel, wie eine Analyse von Statistik Austria zeigt. So unternahm
die österreichische Bevölkerung ab 15 Jahren im Sommer 2015 (Juli bis September) 6,80 Mio. Urlaubsreisen,
im Sommer 2006 waren es noch 5,81 Mio. (+17,1%). 55,8% machten im Sommer 2015 mindestens eine Urlaubsreise, im
Sommer 2006 lag die Reiseteilnahme bei 54,4%. Auch Reisen im Sommer folgen dem allgemeinen Trend, häufiger
aber dafür kürzer zu verreisen: In den vergangenen zehn Jahren stieg die Anzahl der Kurzurlaubsreisen
(mit einer bis drei Nächtigungen) jährlich durchschnittlich um 4,0% (2015: 2,85 Mio.), während die
Haupturlaubsreisen (mit vier oder mehr Nächtigungen) im selben Zeitraum um nur 0,4% zunahmen (2015: 3,96 Mio.).
Fast die Hälfte der Reisen in Österreich, Italien unter den Auslandsdestinationen am beliebtesten
Wenngleich im Sommer mehr Urlaubsreisen im Ausland als im Inland durchgeführt werden, liegt das eigene
Land als beliebtestes Sommer-Reiseziel im Trend (+23,7% bei Inlandsurlaubsreisen zwischen 2006 und 2015). Im Sommer
2015 wurden 46,7% der Urlaubsreisen in Österreich (3,18 Mio.) verbracht, was gegenüber 2006 einer Zunahme
von 2,5 Prozentpunkten entspricht. Vor allem Kurzurlaubsreisen in Österreich legten in den letzten zehn Jahren
stark zu (+48,6%), während sich die Anzahl der Haupturlaubsreisen rückläufig entwickelte (-3,0%).
Urlaubsreisen ins Ausland stiegen zwischen Sommer 2006 und 2015 um 11,9% auf 3,63 Mio., wobei auch hier die Kurzurlaubsreisen
(+29,5%) deutlich vor den Haupturlaubsreisen (+7,3%) lagen. Wie bereits in den vergangenen Jahren waren auch im
Sommer 2015 Italien, Kroatien und Deutschland die beliebtesten Sommerreiseziele der Österreicherinnen und
Österreicher (Anteil an den Auslandsreisen 2015: Italien 23,1%; Kroatien 17,0%; Deutschland 13,8%). Darüber
hinaus waren im Sommer 2015 Reiseziele in Griechenland (6,5%), Spanien (5,1%) und die Türkei (4,2%) beliebt.
Die Anteile dieser Destinationen entwickelten sich jedoch zwischen Sommer 2006 und 2015 unterschiedlich: Während
das beliebteste ausländische Reiseziel Italien anteilsmäßig unverändert blieb, gewannen Kroatien
(+3,6 Prozentpunkte) und Deutschland (+4,6 Prozentpunkte) in den vergangenen zehn Jahren an Bedeutung. Für
Griechenland wurden Anteilsrückgänge festgestellt (-1,9 Prozentpunkte).
In die Ferne (Urlaubsreisen außerhalb Europas und der Türkei) wurde im Sommer 2015 weniger als noch
im Sommer 2006 verreist; der Anteil der Fernreisen lag 2015 bei rund 5,2%, im Sommer 2006 noch bei 5,7%.
Hauptmotiv "Strand- und Badeaufenthalte" verliert an Bedeutung
Die wichtigsten Reisemotive der österreichischen Bevölkerung im Sommer 2015 waren Strand- und Badeaufenthalte
(19,8% der Urlaubsreisen insgesamt) und Erholungsurlaube (19,6%), wobei Badeurlaube im Vergleich zum Sommer 2006
an Bedeutung verloren haben (-3,4 Prozentpunkte). An dritter Stelle standen im Sommer 2015 Aktivurlaube (18,9%),
deren Anteil im Vergleich zu Sommer 2006 zulegen konnte (+2,2 Prozentpunkte). Bei 16,7% der Urlaubsreisen im Sommer
spielen Kultur- und Besichtigungsaufenthalte bzw. Städtereisen eine bedeutende Rolle, gefolgt von Reisen zu
Verwandten und Bekannten (16,0%)
Bei zwei Drittel der Urlaubsreisen wird die Sommerdestination per Pkw erreicht
Bei 66,0% der Sommerurlaubsreisen 2015 wurde mit dem Pkw in die Destination angereist, wobei sich dieser Anteil
seit 2006 (67,0%) zugunsten von Bahn- bzw. Busreisen (2006: 12,9%; 2015: 15,2%) verringerte. Auch die Flugreisen
verloren an Anteilen (2006: 18,2%, 2015: 16,6%). Betrachtet man nur die Auslandsreisen, so waren im Sommer 2015
knapp die Hälfte Pkw-Reisen (52,3%), während es im Jahr 2006 noch 54,0% waren. Bei 31,2% der Auslandsurlaubsreisen
im Sommer 2015 wurde mit dem Flugzeug gereist, im Sommer 2006 lag der Anteil bei 32,4%.
Sommerurlaubsreisen meist ohne Reisebüro organisiert, Drittel der Unterkünfte online gebucht
Die Organisation der Urlaubsreisen wurde im Sommer 2015 zum überwiegenden Teil privat und damit ohne die
Unterstützung eines Reisebüros durchgeführt (70,9% der Urlaubsreisen insgesamt; 56,4% der Auslandsreisen).
Seit Sommer 2006 ist der Anteil der selbst organisierten Sommerurlaube jedoch gesunken (78,1% der Urlaubsreisen
insgesamt; 64,9% der Auslandsreisen). Dementsprechend nahmen die via Reisebüro bzw. Reiseveranstalter teilweise
bzw. vollständig organisierten Urlaubsreisen zu, insgesamt von 21,9% auf 29,1%, bei Auslandsreisen von 35,1%
auf 43,6%.
Für Sommer 2015 liegen zum zweiten Mal auch Daten zum Online-Buchungsverhalten vor. Von den Sommerurlaubsreisen
2015 insgesamt wurde in 14,8% der Fälle das Transportmittel online gebucht, bei Auslandsreisen lag der Anteil
bei 22,9% (Sommer 2014: 14,3% bzw. 21,9%). Deutlich höher liegen die Anteile bei der Buchung von Unterkünften,
wobei der Onlinebuchungsanteil bezogen auf alle Urlaubsreisen bei 37,9% lag und bei den Auslandsreisen 45,0% erreichte
(2014: 38,9% bzw. 44,8%).
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