Mitterlehner: Gemeinsame Weiterentwicklung der Hochschulen schafft Vorteil für Standort
und Gesellschaft
Wissenschaftsminister beim Neujahrsempfang der Universitätenkonferenz - Profilbildung
und gesellschaftliche Rolle der Universitäten im Fokus
Wien (bmwfw) - "Wir arbeiten im Bereich der Universitäten sehr systematisch und haben gute Rahmenbedingungen,
auch wenn es immer Potential nach oben gibt. Man kann immer unterschiedliche Positionen haben, aber Ziel muss sein,
nachhaltige Lösungen zu erarbeiten und die Wissensgesellschaft insgesamt zu stärken. Diesen Geist der
gemeinsamen Problemlösung und das klare Bekenntnis zur strategischen Weiterentwicklung von Wissenschaft und
Forschung werden wir auch in Zukunft brauchen, um unsere Ressourcenausstattung und Wettbewerbsfähigkeit im
Interesse der Gesellschaft verbessern zu können", so Wissenschafts- und Forschungsminister Vizekanzler
Reinhold Mitterlehner bei seiner traditionellen Rede anlässlich des Neujahrsempfanges der Universitätenkonferenz
(uniko) am 12.01.
Im Dialog mit den Hochschulvertretern habe man 2015 viel umgesetzt, etwa die Verlängerung der Zugangsregelungen
bis 2021 oder die bessere Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses mit neuen durchlässigeren Karrierewegen.
Zudem sei es gelungen, die Leistungsvereinbarungen mit allen 21 öffentlichen Universitäten und der Donau-Universität
Krems erfolgreich und frühzeitig wie noch nie abzuschließen. "Wir wissen, wie wichtig es ist, die
entsprechende finanzielle Ausstattung für unsere Hochschulen zur Verfügung zu stellen. Wenn man sich
ansieht, wie viel in anderen Ressorts gekürzt wurde, sind die zusätzlichen Mittel in Höhe von 615
Millionen Euro durchaus als Erfolg zu werten, auch wenn beim Geld jeder immer gerne noch mehr hätte. Jede
einzelne Universität hat ein Plus davor stehen, das ist im europäischen Vergleich keine Selbstverständlichkeit",
so der Vizekanzler, der sich beim scheidenden uniko-Präsidenten Heinrich Schmidinger für die Zusammenarbeit
bedankte und der neuen Führung unter Sonja Hammerschmid viel Erfolg wünschte.
"2016 ist das erste Jahr der Leistungsvereinbarungen und es wird im Bereich der Universitäten ein Jahr
der Umsetzungen. Im Rahmen der Hochschulraum-Strukturmittel werden wir 97,5 Millionen Euro mittels Ausschreibungen
für die neue Lehrerbildung, Forschungsinfrastruktur und Projekte im Bereich Verwaltungsinnovation vergeben",
so der Wissenschaftsminister. Die Ausschreibung zur Finanzierung der Umsetzung der Pädagog/innenbildung Neu
startet noch im ersten Quartal, die beiden anderen zur (Re-)Investition in Forschungsinfrastruktur und für
Projekte im Bereich Open Access, Open Data, IT und Verwaltungsinnovation folgen im Laufe des Jahres. Eine weitere
Herausforderung für dieses Jahr wird die Verlängerung des EU-Moratoriums sein, das 2016 ausläuft.
Derzeit gilt für das Studium der Human- und Zahnmedizin eine Quotenregelung, wonach 75 Prozent der Studienplätze
für Österreichinnen und Österreicher reserviert sind. "Wir haben natürlich großes
Interesse daran, die bestehenden Regelungen beizubehalten und entsprechende Gespräche auf europäischer
Ebene laufen bereits. Aus unserer Sicht hat sich das aktuelle System bewährt und das werden wir mit entsprechenden
Argumenten untermauern. Ziel muss sein, eine nachhaltige Lösung für alle Beteiligten zu erreichen. Unabhängig
davon braucht es aber vor allem gesundheitspolitische Maßnahmen, um die jungen Ärzte im Land zu halten",
so Mitterlehner.
Weitere inhaltliche Diskussionen erwartet der Vizekanzler auch rund um den gesamtösterreichischen Universitätsentwicklungsplan.
Die darin enthaltenen acht Systemziele sollen zu einer weiteren inhaltlichen Schärfung der universitären
Profile beitragen. Neben der zukünftigen Umsetzung einer kapazitätsorientierten Studienplatzfinanzierung
wird dabei vor allem die künftige Gestaltung des akademischen Angebotes an Universitäten und Fachhochschulen
im Zentrum stehen. Aus diesem Grund wurde in der Hochschulkonferenz bereits eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die
sich dem Thema der intersektoralen Weiterentwicklung des Hochschulsektors widmen und somit dieser Diskussion Raum
geben wird. "Wir wollen nicht nur Gegenwart verwalten, sondern Zukunft gestalten. Daher wollen wir einerseits
Raum für Diskussionen schaffen, andererseits aber auch konkrete Lösungen für die bessere Abstimmung
der bestehenden Sektoren erarbeiten", so Mitterlehner, der die Rolle der Universitäten bei aktuellen
Themen wie Flüchtlingsströmen, Terrorismus oder auch Klimawandel einmahnt: "Wir hatten ein Jahr
der Herausforderungen, der Trendwenden und gesellschaftspolitischen Veränderungen. In dieser Situation sind
die Hochschulen, allen voran die Universitäten, gefordert, ihre Problemlösungskompetenz einzubringen
und Antworten für die großen Fragen zu erarbeiten. Das ist die große Stärke der Wissenschaft
und ein wichtiger Beitrag für die Gesellschaft."
|