Schwarz: Ergänzung der „Wendezeiten“-Veranstaltungsreihe zum Thema Gewalt
St. Pölten (nlk) - Internationale Daten und wissenschaftliche Untersuchungen zeigen eindeutig auf:
Gewalt ist ein weltweit verbreitetes Problem. Die aktuellen Übergriffe gegen Frauen geben zusätzlich
Anlass zur Besorgnis und beweisen, wie wichtig gesetzliche Rahmenbedingungen strafrechtliche Verfolgung und Opferschutzeinrichtungen
sind.
„Was wir aktuell mit sexuellen Übergriffen gegen Frauen bei Silvesterfeiern erlebt haben, verstößt
massiv gegen das Recht auf Freiheit, Würde sowie körperliche und seelische Unversehrtheit. Jede Frau,
die betroffen ist, soll wissen, dass wir Beratung, Anlaufstellen und Informationen geschaffen haben, die in solchen
Situationen helfen und dass ein derartiges Verhalten gegen Gesetze verstößt“, stellt Frauen-Landesrätin
Mag. Barbara Schwarz fest.
Der leichte Zugang zu Gewaltschutz- und Beratungseinrichtungen sowie rasche Informationen über Hilfsangebote
sind für Betroffene oft sogar überlebenswichtig. Kontakte zu den Frauenberatungsstellen, Frauenhäusern
und zum Gewaltschutzzentrum in Niederösterreich findet man unter www.noe.gv.at. Das NÖ Frauentelefon
unter 0800/800 810 bietet anonyme und kostenlose Erstberatung an.
„In Niederösterreich haben wir ein dichtes Netz an Initiativen und Institutionen für Frauen, die Unterstützung
in schwierigen Lebensphasen und bei unterschiedlichen Problemstellungen suchen. Beim NÖ Frauentelefon gibt
es zusätzlich Beratungsmöglichkeiten in tschetschenischer, russischer, türkischer und serbokroatischer
Sprache. Mehrsprachige Beratung gibt es auch über die Migrantinnenberatungsstelle St. Pölten“, stellt
Schwarz das umfangreiche Angebot vor.
Doch gerade zum Themenkreis rund um Gewalt an Frauen kann nicht genug getan werden. So hat die erst kürzlich
mit 1. Jänner 2016 in Kraft getretene Strafrechtsnovelle wesentliche Verbesserungen gebracht. Künftig
ist es nicht mehr nötig, dass sich Betroffene bei sexuellen Übergriffen wehren. "Verletzungen der
sexuellen Selbstbestimmung" werden auch dann mit bis zu zwei Jahren Haft bestraft, wenn sich Opfer aus Angst
vor dem Täter nicht wehren. Die "sexuelle Belästigung" wurde insofern überarbeitet, als
nunmehr bis zu sechs Monate Haft drohen, wenn "der Geschlechtssphäre zuordenbare Körperstellen"
"entwürdigend" berührt werden – „Po-Grapschen“ ist damit strafbar. Auch "Verhetzung"
wurde neu definiert: Nicht das "Auffordern zu Gewalt", sondern bereits das "Aufstacheln zum Hass"
wird mit bis zu zwei Jahren Haft bestraft.
„Information und Aufklärung sind von zentraler Bedeutung. Zu wissen, dass in unserer Gesellschaft Übergriffe
und Gewalt gegen Frauen nicht toleriert, sondern sanktioniert werden, stärkt Betroffenen den Rücken.
Wir wollen dazu informieren und werden das Thema in den nächsten ‚Wendezeiten-Veranstaltungen‘ aufnehmen“,
setzt Schwarz einen Schwerpunkt in der Informationsreihe für Frauen. Die Veranstaltungsreihe „Wendezeiten“
ist eine Kooperation zwischen Welt der Frau, der Katholischen Frauenbewegung und dem Land Niederösterreich.
Die nächsten Veranstaltungen finden am 27. Jänner in Wieselburg, am 2. März in Wiener Neustadt und
am 30. März in Eggenburg statt. Anmeldung unter http://www.welt-der-frau.at.
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