Apotheker erwarten neue Arzneimittel für 2016

 

erstellt am
12. 01. 16
11:00 MEZ

Rund 50 neue Wirkstoffe für Patienten demnächst verfügbar
Wien (apotheker) - Mehr als 12.000 registrierte Arzneimittel gibt es bereits in den österreichischen Apotheken, dennoch sind Fortschritt und Wissenschaft ständig gefordert, neue Wirkstoffe zu entdecken und damit noch mehr Krankheiten zu heilen. Für 2016 erwarten die Apothekerinnen und Apotheker zahlreiche neue innovative Arzneimittel, die zum Beispiel gegen Krebs, Diabetes und HIV wirksam eingesetzt werden können.

Der hohe Nutzen von Arzneimitteltherapien ist wissenschaftlich belegt. „Patienten ersparen sich heute aufgrund ihrer Medikamente langwierige Operationen und teure Krankenhausaufenthalte. Durch die passende Arzneimitteltherapie leben die Menschen länger und gesünder und das bei höherer Lebensqualität“, so Mag. pharm. Max Wellan, Präsident der Österreichischen Apothekerkammer.

Nach mehr als 40 neu zugelassenen Wirkstoffen im Jahr 2015 schätzt die Pharmazeutische Abteilung der Österreichischen Apothekerkammer, dass im heurigen Jahr weitere 50 neue Wirkstoffe auf den Markt kommen. Neben zahlreichen Wirkstoffen in der Krebstherapie erwarten die Apotheker auch neue Arzneimittel gegen die Hautkrankheit Psoriasis, gegen Tuberkulose sowie neue Cholesterinpräparate. Auch gegen einige seltene Krankheiten wie Hämophilie stehen ab 2016 neue Medikamente in der Apotheke zur Verfügung.

Mehr gesunde Lebensjahre durch Arzneimittel
Der Anstieg der Lebenserwartung und vor allem die von der Statistik Austria kürzlich festgestellte Steigerung der gesunden Lebensjahre sind dabei zu einem Gutteil auf verbesserte Medikamente zurückzuführen. So ist die Lebenserwartung der Männer im Vergleich zum Jahr 1990 um 6,6 Jahre gestiegen, bei Frauen um 4,7 Jahre. Wichtig ist der Aspekt, dass die Lebensjahre in guter Gesundheit mitgestiegen sind, bei Männern um 10,2 Jahre bei Frauen sogar um 9,7 Jahre. Heute kann ein 65-jähriger noch mit mehr als elf Jahren in guter oder sogar sehr guter Gesundheit rechnen, und das obwohl ein Großteil der Österreicher unter chronischen Beschwerden leidet.

Das zunehmende Alter und der Faktor chronische Erkrankungen sowie die vielen neuen Therapiemöglichkeiten führen aber auch zu einer Zunahme der einzunehmenden Medikamente pro Patient. „Unser Augenmerk liegt deshalb auf dem Medikationsmanagement“, so Wellan. „Also der genauen Abstimmung der Gesamtheit aller individuellen Arzneimittel, um Wechsel- und Nebenwirkungen hintanzuhalten.“

Medikationsmanagement im Sinne der Gesundheitsreform
Im Rahmen des Medikationsmanagements wird die Medikation des Patienten, einschließlich der Selbstmedikation, analysiert und optimiert und eine höhere Therapietreue erreicht. Arzneimittelbezogene Probleme können dadurch besser erkannt und gelöst werden. Diese gesamtheitliche Betreuung in allen Arzneimittelfragen ist unzertrennlich mit der apothekerlichen Leistung verbunden. Die Wahrscheinlichkeit für Wechselwirkungen liegt bei zwei eingenommen Arzneimitteln bereits bei 10 Prozent, bei sechs Arzneimitteln bei 90 Prozent.

„Die Umsetzung des Medikationsmanagements in der Apotheke stärkt auch den niedergelassenen Bereich, weil die Patienten weniger arzneimittelbezogene Probleme und dadurch weniger Krankenhausaufenthalte haben“, so Wellan.

 

 

 

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