2016: Herausforderung für die Sicherheitsakademie

 

erstellt am
12. 01. 16
11:00 MEZ

In den Bildungszentren der Sicherheitsakademie waren 2015 durchgehend mehr als 1.700 Polizistinnen und Polizisten gleichzeitig in Ausbildung.
Wien (bmi) - "2015 war für alle Bereiche der SIAK ein sehr forderndes Jahr", sagt Dr. Norbert Leitner, Direktor der Sicherheitsakademie. "Wir haben im Vorjahr nicht nur durchgehend mehr als 1.700 Polizeischülerinnen und -schüler in der Grundausbildung gehabt, sondern Grundausbildungen für alle Verwendungsgruppen von A1 über E1, E2a bis v4." Allein für die Grundausbildung für dienstführende Beamte (E2a) bewarben sich im Vorjahr mehr als 1.000 Polizistinnen und Polizisten. Über 800 traten zur Auswahlprüfung im ersten Teil an, 460 von ihnen schafften es in den zweiten Teil der Prüfung und 305 erhielten einen Platz im E2a-Lehrgang. Die Nachwuchsführungskräfte werden derzeit an drei Standorten ausgebildet: in den SIAK-Bildungszentren Traiskirchen, Wien und Tirol.

"Wir werden 2016 aller Voraussicht nach die 2.000er-Grenze überschreiten", sagt Sektionschef Dr. Franz Einzinger, Leiter der Sektion I (Präsidium), zu dessen Zuständigkeit die Auswahl-, Aufnahme- und Ausbildungsaufgaben der Polizei und des Innenressorts insgesamt gehören. "Das ist nicht nur ein enormer logistischer Aufwand, es stellt auch unsere Lehrer und Vortragenden vor Herausforderungen." Bei diesem hohen Tempo sei es wichtig, die Qualität der Ausbildung zu gewährleisten. "Das Qualitätsniveau unserer Ausbildungen ist hoch", betont Einzinger. "Das wird uns immer wieder von ausländischen Kollegen bestätigt. Aber bei der steigenden Menge an Bewerbern und Auszubildenden muss man permanent darauf achten, dass die Qualität erhalten bleibt."

Doppelt so viele Abschlüsse 2016
Im vergangenen Jahr schlossen knapp 700 Polizistinnen und Polizisten die Polizei-Grundausbildung ab. 2016 werden es voraussichtlich doppelt so viele sein. "Zu den vorgesehenen Grundausbildungsklassen kommt heuer noch die Ausbildung für den Grenzdienst hinzu", erklärt Thomas Schlesinger, BA MA, Leiter des Zentrums für Grundausbildung und stellvertretender Leiter der Sicherheitsakademie. In zwei bis drei Jahren werden diese Bediensteten die Möglichkeit eines Ergänzungslehrgangs erhalten, womit sie zu vollwertigen Polizistinnen und Polizisten ausgebildet werden.

Im Vorjahr absolvierten 53 Polizistinnen und Polizisten den Bachelor-Studiengang "Polizeiliche Führung" als "Grundausbildungslehrgang E1" bzw. in der "Nachhollaufbahn". Er wird von der SIAK in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Wiener Neustadt abgewickelt. Den Master-Studiengang "Strategisches Sicherheitsmanagement" der SIAK und der FH Wiener Neustadt schlossen im Vorjahr 23 Bedienstete des Innenressorts ab.

Ausbildungsoffensive auch im Verwaltungsdienst
Insgesamt 243 Beamte und Vertragsbedienstete durchliefen die Verwaltungsgrundausbildungen der Sicherheitsakademie im Vorjahr (42 A1/v1, 26 A2/v2, 142 A3/v3 und 33 A4/v4). Ende Jänner 2016 schließen weitere 20 A1/v1- und 27 A2/v2- Bedienstete ihre im Vorjahr begonnene Grundausbildung ab.

Für das Frühjahr 2016 sind weitere fünf Grundausbildungslehrgänge (GAL) geplant. Zuletzt startete ein A1/v1-Kurs am 11. Jänner 2016 und der nächste A2/v2-Kurs beginnt am 1. März 2016. Der nächste A3/v3- und der nächste A4/v4-Kurs starten am 29. Februar 2016. Ein weiterer GAL A3/v3 beginnt am 23. Mai 2016.

Darüber hinaus bildet das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) gemeinsam mit der SIAK neue Bedienstete für die Fremdenrechts- und Asylverfahren aus. Zwei dieser Lehrgänge starten im März 2016.

3.500 Polizisten in Fortbildungswoche
Auch in der Fortbildung war die Sicherheitsakademie 2015 gefordert. Allein die Turnusse der "Fortbildungswoche" wurden von 3.500 Polizistinnen und Polizisten abgeschlossen. "Zwischen 2015 und 2017 sind insgesamt 842 solcher Turnusse geplant", sagt Generalmajor Günter Krenn, Leiter des SIAK-Zentrums für Fortbildung. Daneben wurden Fachausbildungen für den Kriminaldienst abgehalten, RFbL-Trainer ("Richtlinien für das Führen in besonderen Lagen") wurden ausgebildet und in Zusammenarbeit mit der Abteilung I/5 (Kompetenzcenter Kommunikation) wurden die Pressesprecher und Öffentlichkeitsarbeiter der Landespolizeidirektionen und anderer Organisationseinheiten ausgebildet.

470 Teilnehmerinnen und Teilnehmer absolvierten die 30 im SIAK-Katalog angebotenen Seminare. Die 20 Seminare unter dem Titel "A World of Difference" besuchten etwa 370 Bedienstete; knapp 300 Polizistinnen und Polizisten nahmen an den 18 Seminaren zum Thema "Führung und Verantwortung leben im BMI" teil.
Sprachkurse bot das SIAK-Zentrum für Fortbildung in 14 Sprachen an – von Arabisch über Rumänisch und Türkisch bis Ungarisch. Rund 340 Bedienstete des Innenressorts besuchten diese Kurse.

SIAK international
"Die Mitteleuropäischen Polizeiakademie ist für uns eine besonders wichtige Bildungsaktivität", sagt Oberst Peter Lamplot, MA, stellvertretender Leiter des Zentrums. Die MEPA ist ein Ausbildungsverbund von derzeit sieben mitteleuropäischen Staaten: Österreich, Ungarn (die beiden Gründungsländer), Deutschland, die Schweiz, die Slowakei, Slowenien und Tschechien. Im Fokus der MEPA stehen Ausbildungsaktivitäten in Bezug auf die organisierte Kriminalität und die Grenzpolizei, speziell Schengener Ausgleichsmaßnahmen (AGM).

"An der internationalen Zusammenarbeit führt auch im Akademie-Bereich kein Weg mehr vorbei", betont Sektionschef Einzinger. Die Sicherheitsakademie beteiligt sich rege an den Programmen der EU-Agenturen CEPOL (Europäische Polizeiakademie) und Frontex (Grenzschutzagentur) sowie in der Zusammenarbeit im Verband der europäischen Polizeiakademien AEPC. In der AEPC sind 42 europäische Länder mit 50 Polizeiausbildungsstellen zusammengeschlossen. SIAK-Direktor Norbert Leitner ist einer der drei Vizepräsidenten der Vereinigung. Die CEPOL veranstaltete im Vorjahr 52 Fortbildungsveranstaltungen – die meisten dauerten fünf Tage lang. Österreich entsandte dazu 67 Teilnehmer, drei davon auch als Trainer.

 

 

 

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