AMA-Tätigkeitsbericht 2014 unterstreicht zentrale Rolle der Qualitätsprogramme
Wien (pk) - Die Förderung des Absatzes von qualitativ hochwertigen heimischen Lebensmitteln bleibt
auch weiterhin eines der vorrangigen Ziele der österreichischen Landwirtschaftspolitik. Deutlich macht dies
auch der aktuelle Bericht über die Aktivitäten der AMA-Marketing GesmbH (III-225 d.B.), der vor allem
den AMA-Gütesiegeln eine zentrale Rolle in den Bereichen Qualitätssicherung, Information und Marktbearbeitung
zumisst. Die Gütesiegel-Strategie habe wesentlich dazu beigetragen, dass der Lebensmitteleinzelhandel in Österreich
und die KonsumentInnen verstärkt auf Qualitätsprodukte setzen, heißt es in dem Papier, das der
Landwirtschaftsausschuss bereits in seiner nächsten Sitzung am 13. Jänner 2016 behandeln wird.
Im Jahr 2014 betreute die AMA-Marketing fünf verschiedene Qualitätssicherungsmaßnahmen und drei
Herkunfts- und Registrierungssysteme, die durch 24 Richtlinien geregelt werden: AMA-Gütesiegel, AMA-Biosiegel,
AMA-Handwerksiegel, AMA-Gastrosiegel, AMA-Futtermittelrichtlinie sowie die Kennzeichnungs- und Registrierungssysteme
"bos", "sus" und "ovum". Rund 43.000 landwirtschaftliche Produzenten, etwa 1.900
Be- und Verarbeitungsbetriebe und Handelsunternehmen sowie rund 1.300 Restaurants nehmen derzeit an den diesbezüglichen
Programmen teil. Zur Überwachung der Anforderungen in den diversen Richtlinien fanden 2014 mehr als 16.000
Vor-Ort-Kontrollen und ca. 3.500 Produkt- und Rückstandsanalysen bei Lebensmitteln statt.
AMA-Gütesiegel-Programm mit Schwerpunkt Milch
Breiten Raum widmet der Bericht dem AMA-Gütesiegel, das zur Kennzeichnung qualitativ hochwertiger Lebensmittel
dient. Alle wertbestimmenden landwirtschaftlichen Rohstoffe stammen dabei zu 100 % aus Österreich, auch die
Be- und Verarbeitung erfolgt im Land, heißt es dazu. Milch, Eier, Fleisch, Obst und Gemüse mit dem rot-weiß-rotem
Gütesiegel sind daher vollständig österreichische Erzeugnisse. So darf Fleisch etwa nur dann das
AMA-Gütesiegel tragen, wenn die Tiere in Österreich geboren, gemästet, geschlachtet und zerlegt
werden, unterstreicht der Bericht mit Nachdruck. 2014 lag der Schwerpunkt auf der Weiterentwicklung des AMA-Gütesiegel-Programms
Milch. Zur Förderung der Qualitätssicherung darf künftig das Gütesiegel nur für Milchprodukte
aus landwirtschaftlichen Betrieben eingesetzt werden, die an der Richtlinie "Haltung von Kühen"
teilnehmen. Im Berichtszeitraum waren das insgesamt 32.000 Milchviehbetriebe. Das Thema Milch stand überdies
auch im Mittelpunkt eines Unterausschusses des Landwirtschaftsausschusses, in dem die Abgeordneten vor allem nach
einem Ausweg aus der nach dem Wegfall der Milchquoten nun angespannten Marktsituation suchten.
35-40% Marktanteil bei Frischfleisch mit AMA-Gütesiegel
Was den Fleischbereich betrifft, ist dem Bericht zu entnehmen, dass 2014 rund 120.000 Rinder, über 1,7 Mio.
Schweine und rund 20.000 Kälber nach den Gütesiegel-Richtlinien gehalten und geschlachtet wurden. Damit
liegt der Marktanteil an AMA-Gütesiegel-Frischfleisch im österreichischen Lebensmittelhandel bei etwa
35 bis 40%. Beim Geflügelfleisch wiederum nahmen 2014 im Bereich Hendlmast 329 Betriebe und bei der Putenmast
63 Betriebe teil. Die AMA-Gütesiegel-Richtlinie "Legehennenhaltung" schließlich stützte
sich auf die Mitarbeit von 703 landwirtschaftlichen Betrieben.
AMA erhielt rund 18 Mio. € aus Marketingbeiträgen
Finanziert werden die Tätigkeiten der AMA-Marketing überwiegend durch die von den landwirtschaftlichen
Betrieben entrichteten Beiträge. In seinem statistischen Teil beziffert der Bericht die Einnahmen der AMA-Marketing
mit rund 23,2 Mio. €, davon entfallen fast 18 Mio. € auf die Marketingbeiträge, 2,6 Mio. € sind Mittel der
Europäischen Union, 2,7 Mio. € bezieht die AMA aus Lizenzgebühren, Kontrollkosten, Kostenersätzen
oder etwa Konventionalstrafen. 23% aller Aufwendungen der AMA-Marketing für bezogene Leistungen flossen in
Marketingmaßnahmen im Printbereich, 11% wurden für Werbeveranstaltungen ausgegeben, 9% für TV-Spots
und 7% für Plakatwerbung. Der Personalaufwand für die insgesamt 63 Angestellten der AMA betrug im Jahr
2014 4,3 Mio. €.
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