LK Kaiser, LR Holub bei 1. EUSALP-Konferenz in Brdo (Slowenien) – Für gemeinsame Strategien
von 48 Alpenregionen – Kärnten und Tirol vertreten Bundesländer
Brdo/Klagenfurt (LPD). Mit der ersten EUSALP-Konferenz wollen am 25.01. die Vertreter von 48 Alpenregionen
im slowenischen Brdo den Startschuss für die gemeinsame europäische Strategie geben, nachdem alle europäischen
Gremien grünes Licht gegeben haben. Für die Interessen Kärntens werden sich Landeshauptmann Peter
Kaiser und Landesrat Rolf Holub stark machen. Im Rahmen der Konferenz soll auch die Vereinbarung über die
grenzübergreifende Zusammenarbeit im Bereich des Interreg-Programmes Italien-Österreich für den
Zeitraum 2014-2020 zwischen dem Land Kärnten, dem Land Salzburg, dem Land Tirol, der autonomen Provinz Bozen/Südtirol,
der autonomen Region Friaul Julisch-Venetien und der Region Veneto unterzeichnet werden.
Die betroffenen Länder und Regionen bemühen sich bereits seit geraumer Zeit um die Schaffung einer Makroregion
Alpen. Mit gemeinsamen Strategien soll künftig ähnlichen Herausforderungen noch besser begegnet werden
können. Der Europäische Rat erteilte daher Ende 2013 der Kommission den Auftrag, eine "Makroregionale
Strategie für den Alpenraum" auszuarbeiten – die sieben Staaten umfassende EUSALP ist das nunmehrige
Ergebnis. "Wettbewerbsfähigkeit und Innovation", "Verkehr, Vernetzung und Zugänglichkeit
zu den Dienstleistungen" sowie "Energie, Natur- und Kulturressourcen" sind die inhaltlichen Schwerpunkte,
mit denen sich neun Aktionsgruppen bestehend aus zumindest vier Organisationen auseinandersetzen sollen. Partnerschaftsanfragen
an Kärnten wurden bislang von Trentino und Südtirol in den Bereichen Verkehr und Energie gestellt.
„Es ist davon auszugehen, dass maßgebliche Entscheidungsträger im Alpenraum an den verschiedensten Themenbereichen
mitarbeiten werden. Kärntner Interessen könnten dadurch direkt an den strategisch wichtigen Stellen positioniert
werden“, hebt Kaiser einen entscheidenden Vorteil für unser Bundesland hervor. Darüber hinaus werden
Interreg-Projekte zukünftig an der Kohärenz mit der EUSALP gemessen werden – als Mitglied hätte
Kärnten deshalb künftig noch bessere Möglichkeiten, Vorhaben schon bei ihrer Entstehung mitgestalten
zu können.
Die Europäische Alpenraumstrategie bietet die erstmalige Chance, alpenspezifische Themen auf europäischer
Ebene zu positionieren. „In dem Sinne möchte ich als politisch Verantwortlicher für die Federführung
der Aktionsgruppe 6, in der es um den Schutz und die Inwertsetzung unseres Naturhaushaltes geht, Europa für
die Belange des Wasserhaushaltes und des ökologischen Gleichgewichtes in den Alpen sensibilisieren“, so Holub.
Ziel wird es sein, ein fachliches und politisches Netzwerk zwischen den alpinen Regionen aufzubauen, das den Austausch
von Ideen, Projekten und gemeinsamen Initiativen zu diesen Themen auf Brüsseler Ebene ermöglicht. Die
Kooperation mit der Alpenkonvention ist dazu ein große Chance für Kärnten, die eigenen Erfahrungen
mit dem Knowhow des Partners beispielhaft zu nutzen.
Die EUSALP wird auf politischer Ebene durch eine General Assembly/Vollversammlung geleitet in der alle Präsidenten/Landeshauptleute
der 48 Alpenregionen vertreten sind. Als Koordinations- und Steuerungsgremium fungiert ein Executive board/Steuerungsgruppe
in dem jeder Mitgliedstaat durch die jeweiligen nationale Koordination vertreten ist. Für Österreich
nimmt diese Funktion das Bundeskanzleramt (BKA) gemeinsam mit dem Außenministerium (BMEIA) wahr; die Interessen
der Bundesländer vertritt als gemeinsamer Ländervertreter Tirol beziehungsweise als dessen Stellvertreter
Kärnten.
Die "Launch Conference of the EU Strategy for the Alpine Region" begann am 25.01. Auf die Generalversammlung
folgt am 26.01. die Fachleutetagung.
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