"Lessing zeigt Lessing" und "A Good Day"

 

erstellt am
22. 01. 16
11:00 MEZ

Jüdisches Museum Wien präsentiert zwei Ausstellungen im österreichischen Kulturforum in Washington
Washington/Wien (stalzer) - Trotz heftigem Schneefalls und Verkehrschaos fanden sich am Abend des 20.01. etwa 150 Gäste in der Österreichischen Botschaft in Washington DC ein, um an der Eröffnung der Ausstellung „The Jewish Museum Vienna on International Court“ teilzunehmen. Das Jüdische Museum zeigt bis 18. März 2016 die Ausstellungen „Lessing zeigt Lessing“ und „A Good Day“ des in Wien lebenden amerikanischen Künstlers Andrew Mezvinksy. Im Beisein der Generalsekretärin des Nationalfonds und Co-Kuratorin der Ausstellung, Hannah Lessing, lobte der designierte österreichische Botschafter in Washington, Dr. Wolfgang Waldner, die großartige Kooperation mit dem Jüdischen Museum Wien und seiner Direktorin Dr. Danielle Spera. Waldner hob hervor, dass die Arbeit des Österreichischen Nationalfonds und seiner Generalsekretärin Mag. Hannah Lessing, in Washington DC hohes Ansehen genieße. Museumsdirektorin und Kuratorin Danielle Spera betonte, dass die beiden Ausstellungen ein differenziertes Österreich-Bild vermitteln: „Wir zeigen Österreich aus der Perspektive zweier ganz unterschiedlicher Künstler - Erich Lessing und Andrew Mezvinsky. Erich Lessing musste als jüdischer Jugendlicher 1939 aus Wien flüchten, kehrte nach 1945 zurück und half beim Aufbau des demokratischen Österreichs mit, weil er von dessen Wichtigkeit überzeugt war. Andrew Mezvinsky gehört einer anderen Generation an – er fand als junger jüdischer amerikanischer Künstler nach vielen Reisen durch die Welt in Wien seine neue Heimat. Beide vertreten in ihrem Werk zwei ganz unterschiedliche Positionen, die das Bild eines neuen Österreich repräsentieren.“ Hannah Lessing sprach über ihren Vater, der nicht nur die österreichische, sondern als Magnum Fotograf auch die internationale Szene maßgeblich beeinflusst hat: „Die Arbeit meines Vaters ist seine Welt. Darin als Kind einen Platz zu finden, war eine Herausforderung, gleichzeitig aber auch ein Schatz an Erfahrungen, aus dem ich lernen konnte. Meinen Vater und mich verbindet das Festhalten der Zeit, die Magie, Erinnerung zu bewahren, immer im Zusammenhang mit der Frage, ob wir mit unserer Arbeit, die Welt zumindest ein bisschen zum Bessern verändern können.“ Andrew Mezvinsky sprach über die Inspiration für seine Ausstellung „A Good Day“ durch das Buch „Ist das ein Mensch“ von Primo Levi, in dem Levi seine Erfahrungen in Auschwitz reflektiert, aber auch über seine Liebe zu Wien. „Ich bin durch die halbe Welt gereist und glücklich, seit fünf Jahren in Wien leben und arbeiten zu können“, so Mezvinsky. Die Besucherinnen und Besucher, darunter Rabbiner Andrew Baker, Vertreter verschiedenster Jüdischer Organisationen des State Department, des Holocaust Memorial Museums, sowie VertreterInnen verschiedener Botschaften zeigten sich über die Ausstellungen sehr berührt.

Andrew M. Mezvinsky Ausstellung „A Good Day“ ist eine Multimediainstallation, die von Primo Levis Erzählung über die Definition eines guten Tages in Auschwitz geprägt ist. „A Good Day“ - der Titel, den Primo Levi wählte und Mezvinsky für seine Arbeit übernimmt, spielt auf die erste Sonne in Auschwitz an, die eine kleine Hoffnung auf Überleben birgt. Mit Hilfe von interaktiven, handgezeichneten Animationen und der neuesten Multimediatechnologie wurde ein Raum geschaffen, der die Grundbedingungen der menschlichen Existenz im Moment widerspiegelt und die BesucherInnen werden Teil der Installation. „Lessing zeigt Lessing“ stellt eine sehr persönliche Auswahl Hannah Lessings, Generalsekretärin des Österreichischen Nationalfonds, aus Fotografien ihres Vaters vor, des berühmten österreichischen Magnum-Fotografen Erich Lessing. Erich Lessing erlebte als jüdisches Kind die Verfolgung und Deportation seiner Familie aus Wien, ihm selbst gelang die Flucht nach Palästina. Nach seiner Rückkehr nach Österreich 1945 wurde er Fotoreporter bei Associated Press, Mitglied bei Magnum Photos und 1956 zum Chronisten des ungarischen Volksaufstand. Sein Foto anlässlich des österreichischen Staatsvertrages wurde zu einer Ikone des neuen Österreich.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.jmw.at
http://www.acfdc.org

 

 

 

 

 

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