Kalifornien unter US-Bundesstaaten größter
 Importeur österreichischer Produkte

 

erstellt am
22. 01. 16
11:00 MEZ

Infrastrukturausbau und Bekämpfung der Wasserknappheit Priorität in Kalifornien – dadurch ergeben sich Chancen für österreichische Innovationen
Los Angeles/Wien (pwk) - „Der US-Bundesstaat Kalifornien ist für österreichische Unternehmen wegen seiner Marktgröße mit 39 Millionen Konsumenten, der starken wirtschaftlichen Performance und Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Technologien eine hochattraktive Exportdestination“, betont Rudolf Thaler, österreichischer Wirtschaftsdelegierter in Los Angeles. Seit 2015 ist die USA zum zweitgrößten Exportmarkt Österreichs aufgerückt, wobei Kalifornien unter den US-Bundesstaaten der größte Importeur österreichischer Produkte ist. Thaler: „Der Golden State ist beispielsweise für Anbieter innovativer Energietechnologien, Sportprodukte und gesunder Ernährung ein idealer Testmarkt, von dem aus in strategischen Schritten der US-Markt aufgerollt werden kann.“

77 Mrd. USD für Straßensanierung Der Ausbau der Infrastruktur und die Bekämpfung der schlimmsten Dürreperiode aller Zeiten bieten österreichischen Unternehmen mit ihren innovativen Produkten und Lösungen Geschäftschancen in Kalifornien. Zwei Milliarden USD sollen im kommenden Budget für die Sanierung der veralteten Infrastruktur, einschließlich staatlicher Gebäude, Parks, Gefängnisse und Spitäler verwendet werden. Allein die Erhaltung der kalifornischen Straßen und Brücken wird in den kommenden Jahren auf 77 Mrd. USD geschätzt. Im Kampf gegen den Wassermangel stehen die Verwertung von Sturmwasser, Wasserrecycling und -speicherung sowie die Investition in neue Technologien wie Meerwasserentsalzung auf der Agenda. Ein weiteres Großprojekt: die Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen Los Angeles und San Francisco.

Kalifornien selbst profitiert von der dynamischen Wirtschaftsentwicklung vor allem im Technologiesektor und erzielte im abgelaufenen Budgetjahr einen Überschuss von 5,6 Mrd. Dollar. Das S&P-Credit Rating wurde mittlerweile dreimal angehoben. Die kalifornischen Jobzuwächse sind unter allen Bundesstaaten seit Jahren führend und die Arbeitslosenrate wurde seit der Rezession halbiert. Mit der boomartigen Wirtschaftsentwicklung im Silicon Valley und in Ballungszentren wie San Francisco und Los Angeles geht allerdings eine kaum mehr leistbare Wohnsituation einher. Kaliforniens Gouverneur Jerry Brown tritt indes für eine Dekarbonisierung der Wirtschaft ein. Kalifornien hat diesbezüglich von allen US-Bundesstaaten die ambitioniertesten Umweltziele. Die Erreichung der zwanzigprozentigen Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen bis 2020 ist in Reichweite. Der Anteil erneuerbarer Energien am Energieportfolio wurde von 30% bis zum Jahr 2020 auf 50% bis 2030 angehoben. Der Einsatz von Treibstoffen für Kfz soll im gleichen Zeitraum um die Hälfte reduziert und die Energieeffizienz von Gebäuden verdoppelt werden. Damit wird die Umweltagenda von Ex-Gouverneur Arnold Schwarzenegger fortgesetzt. Auch in diesen Bereichen ergeben sich gute Chancen für österreichische Unternehmen.

TPP und TTIP sind für kalifornische Handelskammer prioritär
Die kalifornische Handelskammer tritt für ein möglichst rasches Inkrafttreten der beiden Wirtschaftsabkommen TPP (Trans-Pacific Partnership) und TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership) ein. TPP stärke die Wirtschaftskooperation in Asien und verschaffe amerikanischen Unternehmen Zugang zu Märkten in elf Pazifikstaaten. Kalifornische Exporte in TPP-Länder sind für 3,1 Mio. Jobs verantwortlich und weitere 1,1 Mio. Jobs im Dienstleistungssektor. Etwa zehn Prozent der kalifornischen Exporte gehen in TPP-Länder. Kalifornien gehört auch zu den größten US-Exporteuren nach Europa. TTIP wird in Kalifornien als globaler Motor für Wirtschaftswachstum, Handel und Wohlstand gesehen. Die EU kauft etwa 17% der kalifornischen Exporte, vor allem Computer, elektronische Produkte und Chemikalien. Thaler: „Österreichische Unternehmen würden von einem ambitioniert verhandelten TTIP mit einem leichteren Zugang zum amerikanischen Markt profitieren und der heimischen Exportwirtschaft würde es einen Schub geben.“ Für den weltweit agierenden Aerospace-Zulieferer FACC sind die USA mit ihrer starken Luftfahrtindustrie ein wichtiger Absatzmarkt. Rund ein Drittel des Umsatzes wird in den USA erwirtschaftet. Der oberösterreichische Composite-Spezialist erwartet sich von TTIP eine Verminderung des bürokratischen Aufwandes und wesentliche Erleichterung in den Bereichen Zoll, Normen und Zulassungen. CEO Walter Stephan ist „überzeugt, dass FACC vom freien Handel mit den USA profitieren und dass TTIP einen wichtigen Beitrag zur Sicherung von Arbeitsplätzen und zum Unternehmenserfolg leisten wird“.

 

 

 

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