Kompetenz aus Österreich setzt sich international durch

 

erstellt am
22. 01. 16
11:00 MEZ

OTIS, TGM, PCCL und Land Oberösterreich erhielten Living Standards Awards 2016
Wien (austrian standards) - Von einem Testverfahren für Gas- und Wasserrohre über Regeln zur lückenlosen Gebäudedokumentation bis hin zu neuen Prüfmethoden für Fahrtreppen und Fahrsteige sind mehrere österreichische Standards dabei, sich international durchzusetzen. Mittwochabend wurden im Rahmen eines Neujahrsempfangs mit den Living Standards Awards Firmen und Organisationen ausgezeichnet, die jene Normen, die sie brauchen, vorbildlich nutzen und strategische Überlegungen bestmöglich in die Entwicklung von Standards einfließen lassen.

Lückenloser Datenaustausch beim Bauen
Mehr als 100 Besucher kamen zum Empfang von Austrian Standards. Prämiert wurde das Land Oberösterreich bzw. die Stabsstelle „Facility Management System“ des Landes rund um Jürgen Schreihofer für die Entwicklung einer gemeinsamen Sprache, die das Verständnis, die Lesbarkeit und die breite Austauschmöglichkeit von digitalen Bauwerksdokumentationen sicherstellt, das sogenannte Building Information Modelling, kurz: BIM. Der lückenlose Datenaustausch bringt Vorteile für Architekten, Ingenieurkonsulenten und alle, die mit Plandaten arbeiten. Naheliegend daher auch, dass sich das Land Oberösterreich federführend an der inhaltlichen Weiterentwicklung der entsprechenden Normenreihe beteiligt. Sie soll nun zu einem Europäischen Standard werden. Jürgen Schreihofer sieht weitere Entwicklungsmöglichkeiten: „Wir stehen erst am Beginn. Ich denke hier an die Möglichkeit der digitalen Baueinreichung, automatisierte Prüfungen bezüglich Bebauung oder beispielsweise rasche Flächenermittlungen für die Anwendung der Kanalgebührenordnung.“

Entwicklungsvorsprung durch Standards
Das PCCL, das „Polymer Competence Center Leoben“, mit seinen hundert Mitarbeitern erhielt den Award für ein neues Prüfverfahren zur Haltbarkeit von Gas- und Wasserrohren, mit dem sich Prüfzeiten deutlich reduzieren lassen und gleichzeitig der Informationsgewinn steigt. Das Verfahren wurde 2015 zum Internationalen Standard ISO 18489. Das PCCL versteht sich als Link zwischen Grundlagenforschung und Anwendungstechnik im Bereich Kunststoffe, sagt Andreas Frank:
„Nationale Normung dient vor allem dazu, den österreichischen Unternehmen, die unsere wichtigsten Industrie- und Forschungspartner sind, einen Entwicklungsvorsprung zu ermöglichen.“

OTIS hat weltweites Headquarter für Standards in Wien
OTIS als weltweit größter Aufzug- und Fahrtreppenhersteller hat gleich sein Headquarter für die weltweite Normungsstrategie und deren Umsetzung in Wien, wo auch die technische Entwicklung von Fahrtreppen und Fahrsteigen vorangetrieben wird. Den Award erhielt u. a. der Direktor „Escalator Engineering and Codes“, Gerold Gschwendtner. Ein hier entwickelter neuer Test für Fahrtreppen fließt im kommenden Jahr in einen europäischen Standard ein. OTIS-Österreich-Geschäftsführer Roman Teichert: „Wir sind sehr stolz, mit unseren kompetenten Mitarbeitern hier in Österreich für die globale OTIS-Organisation die weltweiten Normungsagenden wahrnehmen zu können. OTIS ist in allen relevanten österreichischen, europäischen und internationalen Normungsgremien vertreten und deshalb freuen wir uns sehr, dass wir ausgezeichnet wurden. Gerade in der Branche Aufzüge und Fahrtreppen ist es besonders wichtig, dass unsere Produkte für Kunden, Benützer und Mitarbeiter noch sicherer und standardisierter werden.“

Elektronischer Lesesaal für 2.500 Schüler und ihre Lehrer
Ausgezeichnet wurde auch die technische Lehranstalt und staatliche Prüfanstalt TGM in Wien. Sie hat einen elektronischen Lesesaal sowohl für ihre 2.500 Schüler und deren Lehrer als auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Versuchsanstalt eingerichtet. Die Schüler können damit direkt auf die aktuellsten Versionen der Normen, die sie in der Ausbildung brauchen, zugreifen. Gleichzeitig profitieren die angehenden Technikerinnen und Techniker davon, dass das TGM in rund 75 Komitees bei Austrian Standards vertreten ist und damit Wissen auf dem neuesten Stand in den Unterricht einfließt.

Helmut Richter ist verantwortlich für das Qualitätsmanagement und das Normenmanagement: „Ich glaube, dass es sich schon für kleine und mittlere Unternehmen mit geringer Mitarbeiterzahl auszahlt, sich mit Normenmanagement auseinanderzusetzen. Austrian Standards bietet hier sehr, sehr viele Möglichkeiten, speziell dort, wo ich laufend einer Änderung unterworfen bin, hier die Informationen ohne mein persönliches Zutun zeitgerecht zu erhalten.“ so Richter.

Über Austrian Standards
Standards sind Normen und Regelwerke. Sie dienen dem Wohl und der Sicherheit aller, machen das Leben einfacher und sorgen dafür, dass eins verlässlich zum anderen passt. Standards stehen für Qualität und damit für Vertrauen in Produkte und Leistungen. Austrian Standards stellt seit 1920 als unabhängige und neutrale Plattform einen transparenten Normungsprozess in Österreich sicher.

Als das österreichische Mitglied von CEN, dem Europäischen Komitee für Normung, und ISO, der Internationalen Organisation für Normung, ermöglicht Austrian Standards allen, Normen mitzugestalten und macht Standards als sinnvolles, international anerkanntes Fachwissen leicht zugänglich und anwendbar.

Austrian Standards beschäftigt derzeit 113 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Standards sorgen in Österreich für ein Mehr an innovativer Wirtschaftsleistung in Höhe von rund 2,5 Mrd. Euro pro Jahr.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.austrian-standards.at

 

 

 

 

 

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