LR Bieler: „Zeigen die unterschiedlichsten Facetten, die das Kulturland Burgenland bietet“
Eisenstadt (bmls) - Seit 2004 setzt das Burgenland – federführend dabei die Kulturabteilung –kulturpolitische
Jahresschwerpunkte, zuletzt 2015 mit dem „Jahr der Volkskultur – Burgenland musiziert“. Das kulturelle Jahr 2016
steht ganz im Zeichen der kulturellen Vielfalt. „Das Burgenland ist das Land der Vielfalt. Vielfalt bedeutet kulturellen
Reichtum und dieses Jahr der kulturellen Vielfalt soll dazu beitragen, dass wir uns dieses Reichtums bewusst werden.
Ziel ist es, diesem Reichtum eine Bühne zu bieten. Jeder einzelne Baustein der burgenländischen, kulturellen
Identität ist unverzichtbar im ,Kulturhaus Burgenland‘ “, so Kulturlandesrat Helmut Bieler. Wichtigster Projektpartner
ist wie bereits in den letzten Jahren das Burgenländische Volksliedwerk mit Karin Ritter an der Spitze, das
die Projektabwicklung übernommen hat. „Ganz besonders freut es mich, dass das ,Jahr der kulturellen Vielfalt
2016‘ offiziell unter die Schirmherrschaft der Österreichischen UNESCO-Kommission gestellt wurde und damit
unsere Bemühungen um die Pflege der kulturellen Vielfalt des Burgenlandes von höchster Seite gewürdigt
werden“, betont Bieler. Als Auftakt des „Jahres der Vielfalt“ wurde gestern Abend, Donnerstag, die Ausstellung
„Bilder der Vielfalt. Die Volksgruppen in der Bildenden Kunst“ im Projektraum der Landesgalerie Burgenland eröffnet.
Ausgangspunkt für diese erste Jahresausstellung im Rahmen des Schwerpunktjahres ist ein im Jahr 2015 ausgeschriebener
Kunstwettbewerb, den die Neufelder Künstlerin Elke Mischling gewann. Die Künstlerin wurde mit dem Förderpreis
des Landes für bildende Künstlerinnen und Künstler zum Thema „Das Beste an der Welt ist die Vielfalt“
ausgezeichnet.
Das kulturelle Profil des Burgenlandes sei das eines Landes „mit einer großen kulturellen Vielfalt“ betont
Bieler. „Es gibt die sprachliche Vielfalt, die sich längst nicht nur auf das Deutsche, Kroatische, Ungarische
und Romanes reduzieren lässt. Eng damit verbunden ist die hiesige ethnische Vielfalt. Von den sechs verfassungsrechtlich
anerkannten autochthonen Volksgruppen haben gleich drei ihre Heimat im Burgenland.“ Facettenreich sei auch das
Brauchtum und die gelebte Volkskultur im Land. „Darüber hinaus gibt es im Burgenland noch eine bunte künstlerisch-kreative
Vielfalt, auf die wir zu Recht stolz sein können. Allen diesen unterschiedlichen Facetten soll das ,Jahr der
kulturellen Vielfalt‘ eine Bühne sein“, so Bieler bei der Präsentation des Programmes.
Breites Programm: Kunst, Wissenschaft, Feste, Brauchtum und Wettbewerbe
„Zum ,Jahr der kulturellen Vielfalt‘ wird es eine breite Palette an Veranstaltungen geben – von Ausstellungen
über Darstellende Kunst, wissenschaftlichen Veranstaltungen, Festen bis hin zum Brauchtum sowie Projekten
wie dem Bibliothekenprojekt oder dem ,Tag der kulinarischen Vielfalt‘ in der Schuhmühle in Schattendorf“,
erläutert Projektleiterin Karin Ritter. Ergänzt wird das Angebot durch Wettbewerbe, darunter ein Schulwettbewerb
in Kooperation mit dem Landeschulrat. „Burgenländische Schulen können Projekte aus den Bereichen Integration,
Kunst oder Volkskultur einreichen“, so Ritter. Ein weiterer Wettbewerb legt den Fokus auf aktuelle gesellschaftliche
und politische Probleme. Dabei soll im Rahmen von Kleinprojekten zum Beispiel auf die Gegenwart und Zukunft der
autochthonen Volksgruppen, Integration oder Fremdenfeindlichkeit eingegangen und Aspekte der politischen Bildung
berücksichtigt werden. Teilnahmeberechtigt sind burgenländische Kunst-, Kultur- und Bildungsvereine
sowie Einzelpersonen. „Dazu können zum beispielsweise Kunstprojekte, Konzerte, Ausstellungen, Workshops oder
Publikationen eingereicht werden. Wesentlich ist, dass die Projekte Aspekte der kulturellen Vielfalt beinhalten
und einem künstlerischen Crossover-Gedanken folgen, kreativ und möglichst nachhaltig sind“, erklärt
Ritter.
In das „Jahr der Vielfalt“ eingebunden wird der Zooming Culture Fotowettbewerb, dieser steht heuer unter dem
Motto „Vielfalt.LEBEN“. Zooming Culture ist die Jugendkulturinitiative des Kulturreferates, zu dessen jährlichem
Programm auch ein Jugendfotowettbewerb zählt.
Kulturschwerpunkte seit 2004
Der Beginn der Schwerpunktsetzung im Kulturbereich erfolgte 2004 dem „Jahr der Volkskultur“. „Die damalige
Bilanz war mit 75 teilnehmenden Museen, 67 Einzelveranstaltungen, 32 Aktionen und rund 3800 aktiv Beteiligten als
Tänzer, Musiker, Organisatoren sehr beeindrucken“, so Bieler.
Kulturpolitische Jahresschwerpunkte gab es aus den Bereichen Musik (Haydn 2009, Liszt 2011), Kultur (90 Jahre Burgenland)
und Volkskultur 2004, 2010, 2013, der Baukultur 2014 und letztes Jahr mit „Jahr der Volkskultur – Burgenland musiziert“.
„Im Jahr 2015 konnten wir mit „Burgenland musiziert“ bei insgesamt 200 Veranstaltungen rund 47.000 aktive Musikerinnen
und Musiker beziehungsweise Zuschauerinnen und Zuseher erreichen“, bilanziert Bieler.
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