Naturmetropole mit faszinierender Vielfalt

 

erstellt am
22. 01. 16
11:00 MEZ

Landesrätin Mag.a Eisenkopf: Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel als wichtiger Partner beim Schutz von Umwelt und Lebensraum
Neusiedl am See/Eisenstadt (blms) - Der 1993 gegründete Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel, Österreichs einziger Steppen-Nationalpark, zählt mit seinen ausgedehnten Wiesen, Hutweiden und salzhaltigen, periodisch austrocknenden Lacken, sowie einer reichen Fülle an Tieren und Pflanzen, darunter rund 340 Vogelarten, zu den faszinierendsten Naturräumen Europas. Mittlerweile bietet der Nationalpark das ganze Jahr über ein vielfältiges Besucherprogramm mit zahlreichen Exkursionen an. „Mit diesem Angebot sorgt der Nationalpark als Aushängeschild des Landes dafür, dass das Bewusstsein für einen nachhaltigen Natur- und Landschaftsschutz geschärft wird. Der Nationalpark hat sich in den letzten Jahren im Natur- und Umweltschutz aber auch zu einem wichtigen Partner für das Land etabliert. Hier wird wirklich großartige Arbeit geleistet, wobei es auf der Basis einer außerordentlich guten und kooperativen Zusammenarbeit mit allen Naturschutzorganisationen letztendlich allen Beteiligten darum geht, diese vielfältige Natur-, Arten- und Lebensvielfalt im Burgenland aufrecht zu erhalten“, betonte Naturschutzlandesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf, die gemeinsam mit Nationalparkdirektor Dr. Kurt Kirchberger im Rahmen einer Pressekonferenz Bilanz über das vergangene Jahr zog und einen Ausblick auf das Besucherprogramm bzw. auf künftige Projekte im Jahr 2016 gab.

Seit 1996 gibt es das Informationszentrum des Nationalparks Neusiedler See – Seewinkel in Illmitz. Mittlerweile hat sich diese Einrichtung zu einer wichtigen Anlauf- und Auskunftsstelle für alle naturinteressierten Gäste entwickelt. Das umfangreiche Programm spricht eine breite Besucherschicht an. Außerdem ist das Informationszentrum zu einer wichtigen Bildungsstätte im Burgenland geworden. Landesrätin Mag.a Eisenkopf dazu: „Das Jahr 2016 steht im Burgenland ganz im Zeichen der Bildung. Die MitarbeiterInnen des Nationalparks verfolgen ihren Informations- und Bildungsauftrag mit größtmöglichem Einsatz und Engagement. Zahlreiche SchülerInnen und StudentInnen bekommen hier einen wichtigen Einblick in die Besonderheiten unseres Naturraumes. Die Angebotspalette reicht von einem Halbtages- über ein Ganztagesprogramm bis hin zu mehrtägigen Veranstaltungen oder Projektwochen mit verschiedensten Themenkomplexen. Aktives Lernen steht dabei im Vordergrund, denn die Teilnehmer können hier selbst die Dinge erforschen und erkunden. Bei der spielerischen Vermittlung von Wissen über unsere Natur und Umwelt werden nicht nur Sachkompetenzen erarbeitet, sondern auch soziale Kompetenzen gefördert und gemeinsam entwickelt.“

Die Besucherzahlen können sich sehen lassen, denn die Nachfrage nach einem authentischen Naturerlebnis steigt. Das zeigt sich auch in der Statistik des Besucherprogramms: Bezogen auf ein Dreistunden- bzw. Halbtagesprogramm gab es im Jahr 2015 rund 1.200 Exkursionsleitereinsätze. Allein 117 davon während der Woche der „Bird Experience“ im April und rund 600 im Rahmen von ein- bis fünftägigen Schulprogrammen. In Summe wurden rund 9.000 zahlende TeilnehmerInnen an Nationalpark-Besucherprogrammen gezählt. Aufgrund der zahlreichen Vorträge, Präsentationen - auch im Rahmen der Kooperation von Nationalpark Austria - und mit der hohen Betreuungsintensität von Studiengruppen aus dem In- und Ausland wurde im Jahr 2015 ein zertifizierter Ausbildungskurs mit 22 TeilnehmerInnen, die heuer den Pool an freien Mitarbeitern deutlich vergrößern werden, organisiert. Damit kann auch eine qualitative Betreuung und Ausbildung der TeilnehmerInnen sichergestellt werden.

Weiters werden die sechs Nationalparke Österreichs für die kommenden drei Jahre verstärkt eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit betreiben. So wird es ab April 2016 über die verschiedensten Kommunikationskanäle gemeinsame PR-Aktivitäten geben. 2015 wurde dafür bereits ein dementsprechender Markenbildungsprozess eingeleitet. Durch diese Zusammenarbeit können Synergien und gegenseitiges Know-How genutzt und der Nationalpark Neusiedler See noch stärker als sprichwörtliche „Naturmetropole“ über die Grenzen des Burgenlandes hinaus positioniert werden. Neben der vierteljährlichen Nationalparkzeitung „Geschnatter“ und den verschiedenen Informationsfoldern gab es 2015 auch eine Reihe zahlreicher Publikationen.

Das Jahr 2015 war auch durch umfangreiche Vorbereitungsarbeiten für EU-kofinanzierte Projekte in der neuen Förderperiode geprägt. Dazu Nationalparkdirektor Dr. Kurt Kirchberger: „Mit Hilfe dieser Projekte gelingt es, die wichtigsten Investitionen in die Weiterentwicklung der Besucher- und Bildungsprogramme, aber auch infrastrukturelle Feineinstellungen, wie beispielsweise die Ausweitung von Beweidungsflächen am Ostufer oder auch den Bau eines neuen Schilfstegs zu finanzieren. Damit sollen - wie in einem großen Aquarium - Einblicke in die Fisch-Kinderstube oder mittels Brutfloss in die Aufzucht von Seeschwalben oder Lachmöwen gewährt und die Beweggründe für einen Besuch im Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel um einen weiteren Mosaikstein ergänzt werden.“

Mit finanzieller Unterstützung des Landes und der Europäischen Union wurde nach dem Abschluss mehrjähriger Dreharbeiten auch eine ORF-Produktion auf der Universum-Schiene fertig gestellt und im Oktober des Vorjahres erstmals ausgestrahlt. Weiters konnte gemeinsam mit dem Verein „Welterbe Neusiedler See“ eine dreisprachige Wanderausstellung über das Welterbe und seine Kulturlandschaft produziert werden. 2016 wird diese Wanderausstellung mit Videoclips ergänzt. „Das Land Burgenland und der Bund stellen auch im Jahr 2016 jeweils rund 2,7 Millionen Euro für den Nationalpark zur Verfügung, denn der Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel leistet nicht nur für die Erhaltung unserer einzigartigen Kulturlandschaft einen wesentlichen Beitrag, sondern erfüllt auch für Jung und Alt einen wichtigen Informations- und Bildungsauftrag, der von einem engagierten Mitarbeiterteam mit Bravour gemeistert wird“, so Landesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf.

 

 

 

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