WKÖ: Relevanz von Wirtschafts-
 und Industriespionage nimmt zu

 

erstellt am
21. 01. 16
11:00 MEZ

Mehr als drei Viertel der Unternehmen mit erheblichen Folgeschäden – Faktor Mitarbeiter trägt zur Unternehmenssicherheit bei
Wien (pwk) - „Die Relevanz für die heimischen Unternehmen was das sensible Thema Wirtschafts- und Industriespionage betrifft, nimmt zu. Denn immer mehr Unternehmen stehen mit hoch innovativen Produkten am internationalen Markt im Fokus und rufen damit unredliche Mitbewerber auf den Plan“, betonte Maximilian Burger-Scheidlin, Leiter der Internationalen Handelskammer in Wien mit Sitz in der WKÖ, am 20.01. Mit der vorliegenden Studien des Innenministeriums - in Kooperation mit der WKÖ und der Industriellenvereinigung - zeige sich, dass es im Spionagefall bei mehr als drei Viertel der betroffenen Unternehmen zu erheblichen Folgeschäden kommt. „Die Gefahr für das Unternehmen wird zumeist nicht bemerkt, statt gerichtsfester Beweise gibt es oft nur Vermutungen, die Auswirkungen werden erst sehr spät realisiert“, so Burger-Scheidlin.

Bestes Beispiel hierfür seien etwa die sogenannten „Hidden Champions“, Unternehmen die mit ihren Produkten zu den Weltmarktführern zählen, medial weniger beachtet dafür umso mehr von der Konkurrenz. „Fast 30 Prozent der befragten Unternehmensvertreter schätzen mehr als die Hälfte ihrer Informationen als besonders schutzwürdige Geschäfts- und Betriebsgeheimnisse ein. Je konkurrenzfähiger und erfolgreicher das Produkt ist, umso interessanter sind Firmeninterna für die Mitbewerber. Insbesondere weil diese Unternehmen stark im Bereich Forschung und Entwicklung involviert sind“, unterstreicht der ICC-Sprecher. Gerade hier sei die Beweissicherung noch schwieriger, weil Spionage im internationalen Umfeld passiere. Trotzdem sei der Kontakt zwischen Unternehmen und Sicherheitsbehörden wichtig.

Wichtig sei es, sich vor Augen zu halten, über welche Kanäle der Informationsfluss passiert: Denn zu einem Drittel werden Informationen über Kunden und Lieferanten weitergegeben, 15 Prozent über Mitarbeiter, 13 Prozent über sogenannte Social Engineering Attacken und etwa 11 Prozent über den Diebstahl von Informationsmedien. Auch wenn 12 Prozent der Befragten eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter beschäftigen, die oder der für Risiko- und Sicherheitsmanagement gegen Wirtschafts- und Industriespionage verantwortlich ist, ist der Faktor Mitarbeiter sicherheitsrelevant. „Das bedeutet: Loyale Mitarbeiter sind die größte Stärke von Unternehmen. Eine wertschätzender Umgang mit seinen Mitarbeitern und eine klare Hierarchie der Weitergabe von firmeninternen Wissen kann helfen, Wirtschaftsspionage zu vermeiden“, so Burger-Scheidlin.

Zur Information: 1.149 österreichische Unternehmen wurden im Rahmen der Studienerhebung befragt. Erstmals nahmen daran, neben der Industrie 19 Branchen teil, wie etwa die Branche Information und Kommunikation und die Dienstleistungsbranchen im wirtschaftlichen, technischen und wissenschaftlichen Bereich. Die Studie ist auf der Homepage des Innenministeriums http://www.bmi.gv.at abrufbar.

 

 

 

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