Nachhaltigeres Wachstumsmodell ist auf dem Vormarsch

 

erstellt am
21. 01. 16
11:00 MEZ

Die meisten Länder Zentral- und Osteuropas haben 2015 ein starkes Wirtschaftswachstum gezeigt und erwiesen sich gegenüber dem Stimmungswandel der Investoren im Hinblick auf Schwellen­märkte als widerstandsfähiger
Wien (unicredit) - Die Banken haben 2015 in Zentral- und Osteuropa (CEE) ein äußerst positives, wirtschaftliches Umfeld vorgefunden. Bis auf wenige Ausnahmen haben die meisten Länder der Region ein starkes Wirtschafts­wachstum gezeigt und sich als widerstandsfähiger gegenüber dem Stimmungswandel der Investoren im Hinblick auf Schwellen­märkte erwiesen. Das war großteils auf ihre starke Verbindung mit der Eurozone und solide, volkswirtschaftliche Fundamentaldaten zurückzuführen. Die Bankensektoren der meisten Länder waren profitabel, wobei sich das Gesamtniveau im Vergleich zu den Vorkrisenjahren normalisiert. Das sind einige der zentralen Ergebnisse der jüngsten CEE Bankenstudie, die vom Bereich CEE Strategic Analysis in der UniCredit durchgeführt wird und die 13 Länder umfasst. Die wirtschaftliche Erholung sollte demnach auch das Kreditgeschäft unterstützen und das insbesondere in jenen Ländern, die bisher hinterher­hinkten. Die Anteile notleidender Kredite, die aktuell in manchen Ländern hoch sind, sollten sinken.

Die meisten Volkswirtschaften in CEE haben sich 2015 dynamischer entwickelt als in den Vorjahren
„Obwohl die Differenzierung zwischen den einzelnen Ländern weiter charakteristisch für die Region ist, gab es 2015 einige positive Entwicklungen in den Bankensektoren Zentral- und Osteuropas. Das Kreditgeschäft hat sich in einigen Märkten verbessert und die Bankensektoren blieben überwiegend profitabel. Gleich­zeitig ist ein nachhaltigeres Refinanzierungsmodell in CEE auf dem Vormarsch, im Rahmen dessen lokale Kunden­einlagen mehr Bedeutung als Refinanzierungsquelle gewinnen“, sagt Carlo Vivaldi, Head of CEE Division in der UniCredit, „Nichtdestotrotz müssen die Banken gegenüber dem Niedrigzinsumfeld, dem regulatorischen Druck, der Entwicklung der Schwellenmärkte, den geopolitischen Spannungen und den Auswirkungen der Migration aufmerksam bleiben.“

Mit BIP-Wachstumsraten zwischen 0,6 Prozent in Serbien und 4,3 Prozent in der Tschechischen Republik haben die meisten CEE-Länder 2015 eine dynamischere Entwicklung als in den vorangegangenen Jahren gezeigt. Die einzigen Ausnahmen waren Russland, das einen stark gesunkenen Ölpreis und Sanktionen durch die EU bzw. USA bewältigen musste, und die Ukraine, die den Verlust großer Produktionskapazitäten im Osten des Landes zu verkraften hatte. Darüber hinaus haben sich die neuen EU-Mitglieder in Zentral­europa (EU-CEE[1]) als widerstandsfähiger gegenüber dem Stimmungswandel der Investoren im Hinblick auf Schwellenmärkte in der zweiten Jahreshälfte 2015 erwiesen. Dabei hat EU-CEE von Leistungsbilanz­überschüssen bzw. geringen Defiziten wegen starker Exporte in die Eurozone, niedrigen Rohstoffpreisen und hohen Kapitalüberschüssen durch EU-Förderungen profitiert. Zusätzliche Unterstützung kam von einer akkommodativen Geldpolitik und einer robusteren Inlandsnachfrage.

Loans / Deposits Ratio deutlich verbessert, Bankkredite sollen schneller wachsen
„Das Kreditgeschäft der Banken hat sich in einigen Ländern, insbesondere in Zentraleuropa, verbessert“, hält Mauro Giorgio Marrano, stv. Leiter des Bereiches CEE Strategic Analysis in der UniCredit, fest, „Die Wachstumsdynamik in anderen Ländern ist schwächer ausgefallen und war in ein paar Fällen von Sonderfaktoren betroffen. Der Blick auf Kredite für private Haushalte zeigt, dass Ausleihungen in lokaler Währung im Vergleich zu Fremdwährungen an Bedeutung gewinnen und sich so Schwachstellen aus der Vergangenheit weiter verringern.“ Die meisten lokalen Bankensektoren konnten in den vergangenen Jahren ihre Profitabilität aufrechterhalten, die durchschnittliche Loans / Deposits Ratio hat sich von 122 Prozent 2008 auf 101 Prozent 2015 verbessert.

Nach Meinung der UniCredit-Analysten wird die wirtschaftliche Erholung das weitere Kreditgeschäft unterstützen, insbesondere in jenen Ländern, die bisher hinterherhinkten. Darüber hinaus sollte das positive BIP-Wachstum in Kombination mit einer akkommodativen Geldpolitik und den Sanierungs­aktivitäten in Ländern wie Rumänien, Slowenien und Ungarn die Belastung durch notleidende Kredite reduzieren. Die Profitabilität soll auch künftig über westeuropäischen Niveaus liegen.

Zentral- und Osteuropa bleibt der Wachstumsmotor der UniCredit
Trotz einiger Herausforderungen sieht sich UniCredit als ein langfristiger, strategischer Investor in Zentral- und Osteuropa, der sein Geschäft sowohl mit Unternehmen als auch mit Privatkunden weiter entwickeln will. In 2015 konnte die Bankengruppe über alle CEE-Länder hinweg, in denen sie präsent ist, mehr als 1,2 Millionen neue Kunden gewinnen. Bis 2018 will sie ihre Kundenbasis jährlich um eine weitere Million Neukunden ausweiten. Entsprechend ihrem Strategischen Plan wird UniCredit EUR 1,2 Milliarden in die Digitalisierung investieren, um damit einerseits neue Trends im Kundenverhalten abzudecken und andererseits Kosten zu senken. Die Anzahl der Nutzer von Internet Banking soll in den nächsten drei Jahren von aktuell 5 Millionen auf 10 Millionen steigen, die Anzahl der Nutzer von Mobile Banking soll sich von derzeit 1 Million auf 7 Millionen erhöhen. Im CEE-Kreditgeschäft wird eine Volumenssteigerung um EUR 20 Milliarden auf EUR 106 Milliarden 2018 angepeilt.

UniCredit ist gemessen an ihrem Netzwerk, Bilanzsumme und geografischer Diversifikation unverändert die führende Bankengruppe in Zentral- und Osteuropa. Die Bankengruppe verfügt über ein umfangreiches Netzwerk mit knapp 3.100 Filialen in 13 Ländern, das ungefähr ein Viertel der Gesamteinnahmen hervorbringt. UniCredit betreut mit ihren International Centers über 25.000 internationale Firmenkunden in CEE. 2 von 3 internationalen Firmenkunden aus Deutschland, Italien und Österreich, die in Zentral- und Osteuropa tätig sind, sind UniCredit-Kunden. Die Bankengruppe hat darüber hinaus langjährige Erfahrung mit staatlichen und EU-geförderten Investitionsprogrammen, was Kreditlinien in Höhe von mehr als EUR 2 Milliarden für EU-Förderprojekte und weitere EUR 1,3 Milliarden an Finanzierungsvereinbarungen belegen. Die UniCredit-Tochterbanken sind unter den besten Banken ihres jeweiligen Heimatlandes.

“Die breite Diversifikation nach Kunden, Produkten und Märkten hat die CEE-Region zu einer zuverlässig starken Säule unserer Bankengruppe gemacht. Mit der beabsichtigten Übertragung der Bankbeteiligungen in CEE direkt an UniCredit setzen wir einen weiteren Schritt zu einer schlankeren Unternehmensstruktur sowie einem effizienteren Kapital- und Liquiditätsmanagement“, sagt Carlo Vivaldi, Head of CEE Division in der UniCredit, „Wir stehen hinter dem neuen Strategischen Plan und setzen unsere Investitionen in Digitalisierung und Big Data fort, um unser regionales Kundengeschäft auszubauen.“

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at