Faymann: An gemeinsamer europäischer
 Asylpolitik führt kein Weg vorbei

 

erstellt am
20. 01. 16
11:00 MEZ

Nationale Maßnahmen wie verstärkte, temporäre Grenzkontrollen in Österreich nötig, weil Kontrolle an EU-Außengrenzen noch nicht funktioniert - Rückführungsabkommen Gebot der Stunde
Wien (sk) - Dass die Hotspots an den EU-Außengrenzen in den kommenden Wochen in Betrieb gehen, sei positiv zu bewerten, betonte Bundeskanzler Werner Faymann am 19.01., Dienstag, nach dem Ministerrat. Zu einer gemeinsamen Asylpolitik gehöre aber noch mehr: „Was uns fehlt, ist nach wie vor ein gemeinsames europäisches Asylrecht, das es ermöglicht, gemeinsam jene, die kein Asylrecht haben, zurückzubringen und jene, die ein Asylrecht nach UN-Konvention haben, gemeinsam in Europa zu verteilen“, betonte Faymann. Österreich könne nicht das Asylrecht für ganz Europa wahrnehmen, auch nicht gemeinsam mit Deutschland und Schweden, „das haben wir oft genug gesagt“, so der Kanzler. Klar sei: „An einer gemeinsamen europäischen Asylpolitik führt kein Weg vorbei.“

Bis diese funktioniert, sind nationale Maßnahmen notwendig. „Wir setzen Maßnahmen der verstärkten, temporären Grenzkontrollen“, sagte Faymann. In Spielfeld beginne daher der Probebetrieb, die Bundesheer-MitarbeiterInnen werden von 330 auf 500 aufgestockt, Polizei und Bundesheer werden gemeinsam anhand des Leitsystems Kontrollen durchführen. „Wir wollen diese geordneten Kontrollen, um zu wissen, wer kommt und um Rückweisungen durchführen zu können, wenn jemand etwa nicht hier Asyl beantragen will“, erläuterte der Bundeskanzler. Hier sei auch die weitere Zusammenarbeit mit Deutschland auf allen Ebenen unabdingbar.

Neben den Grenzkontrollen müssen Unterscheidungen, wer Asylrecht hat und wer nicht, rascher durchgeführt werden können und die Fragen der Rückführungen nach fairem Verfahren gelöst werden. „Die Menschen in Österreich fragen zu Recht, warum jene mit negativem Asylbescheid weiter hier versorgt werden. Rückführungsabkommen sind das Gebot der Stunde“, so Faymann.

Beim morgigen Gipfel zwischen Bund und Ländern werden diese Fragen und Maßnahmen diskutiert, es gebe bereits konstruktive Gespräche in Vorbereitung des Treffens. Faymann betonte, dass sowohl Maßnahmen auf EU-Ebene als auch jene im eigenen Land dazu beitragen sollen, die Zahl der Flüchtlinge in Österreich zu reduzieren. Der Kanzler verstehe die Sorgen der BürgermeisterInnen und der Bevölkerung, umso wichtiger sei es, dass die Regierung hier eine gemeinsame Richtung einschlage.

Darüber hinaus wurde der Termin für die Bundespräsidentschaftswahl festgelegt. Die Wahl findet am 24. April 2016 statt; eine etwaige Stichwahl am 22. Mai.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at