Wien (wifo) - Im Auftrag des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) veröffentlicht
das FIW-Projekt regelmäßig Policy Briefs zu aktuellen außenwirtschaftlichen Themen. Prof. Karl
Aiginger - Leiter des WIFO - stellt ein neues Konzept zur Messung von Wettbewerbsfähigkeit vor. Ausgehend
von einer breiteren Definition des Wettbewerbserfolges analysiert Aiginger die Stärken und Schwächen
Europas und insbesondere Österreichs. Abschließend skizziert Aiginger seine Vision einer Reformstrategie
für Österreich basierend auf einer "High Road to Competitiveness".
Wettbewerbsfähigkeit wird noch immer oft rein kostenmäßig definiert (niedrige Löhne, Energiepreise).
Für Industrieländer und besonders Topeinkommensländer wie Österreich spielen aber Faktoren
wie Innovation, Ausbildung und staatliche und nicht staatliche Institutionen (Sozialpartnerschaft, Vertrauen, schnelle
Entscheidungen) eine wichtige Rolle. Und der Wettbewerbserfolg sollte nicht nur an den erzielten Einkommen, sondern
auch an sozialen und ökologischen Kriterien gemessen werden. Österreich ist auch nach dieser breiteren
Definition des Wettbewerbserfolges - gemessen an der Erreichung von Beyond-GDP-Zielen - mittelfristig ein Erfolgsmodell.
Die schlechteren Ergebnisse der jüngsten Vergangenheit erklären sich daraus, dass Österreich sich
zu sehr auf jene Faktoren verlassen hat, die für mittlere Einkommensländer wichtig sind, und zu wenig
auf Exzellenz bei Ausbildung, Innovation und Ökologie gesetzt hat. Das soziale System diente zu sehr der Absicherung
und zu wenig der Investition in zukünftige Fähigkeiten und Qualifikationen. Der öffentliche Sektor
finanziert vergangene Prioritäten und Entscheidungsabläufe und besteuert den Faktor Arbeit viel zu hoch.
Das Innovationssystem leidet nach guten Ansätzen in den letzten Jahren immer stärker an Budgetengpässen.
Dem Ziel, ein europäischer Innovationsleader zu werden ("Frontstrategie"), ist Österreich daher
nicht nähergekommen.
Exzellenz im Umweltbereich, bei Energieeffizienz und alternativen Energien werden zu wenig genutzt. Für eine
Rückkehr zum Erfolgsweg ist ein Konzept notwendig, wie Österreich als Hocheinkommensland im Jahr 2025
auf einem "High Road Path" wettbewerbsfähig sein kann und welche Reformen dafür nötig
sind.
Die Forschungsarbeiten, die zu diesen Ergebnissen geführt haben, wurden gemäß der Finanzhilfevereinbarung
Nr. 290647 im Zuge des Siebten Rahmenprogramms der Europäischen Union RP7/2007-2013 gefördert.
Das Kompetenzzentrum "Forschungsschwerpunkt Internationale Wirtschaft" (FIW) ist ein Projekt von drei
Instituten -Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO), Wiener Institut für Internationale
Wirtschaftsvergleiche (wiiw), Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Rechenzentrum (WSR) - im Auftrag des Bundesministeriums
für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW). Die Kooperationsvereinbarungen des FIW mit der Wirtschaftsuniversität
Wien, der Universität Wien und der Johannes Kepler Universität Linz werden aus Hochschulraumstrukturmitteln
gefördert. Das FIW bietet Zugang zu internationalen Außenwirtschafts-Datenbanken, eine Forschungsplattform
und Informationen zu außenwirtschaftsrelevanten Themen.
Das FIW-Projekt veröffentlicht regelmäßig Policy Briefs zu aktuellen außenwirtschaftlichen
Themen. In diesen Policy Briefs soll eine Aufbereitung aktueller, politikrelevanter Informationen stattfinden.
Hierbei soll insbesondere auf die spezifische Situation Österreichs eingegangen werden.
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