Belvedere, Winterpalais, 21er Haus: Rückblick auf das
 Rekordjahr 2015 und Ausstellungsvorschau 2016

 

erstellt am
19. 01. 16
11:00 MEZ

Mit rund 1,3 Millionen Besucherinnen und Besuchern blickt die Österreichische Galerie 2015 auf das erfolgreichste Jahr in ihrer Geschichte zurück.
Wien (belvedere) - Mit rund 1,3 Millionen Besucherinnen und Besuchern an den Standorten Belvedere, Winterpalais und 21er Haus blickt die Österreichische Galerie 2015 auf das erfolgreichste Jahr in der Geschichte der Institution zurück. Mit einer Steigerung von rund 18 % (vgl. 2014) an Besucherinnen und Besuchern und einem Eigendeckungsgrad von 58 % haben sich die Belvedere-Standorte, das im Oktober 2013 eröffnete Winterpalais sowie das 21er Haus im abgelaufenen Jahr äußerst positiv entwickelt. Auch die Kunstvermittlung ist mit insgesamt 3.306 Führungen, an denen knapp 55.000 Besucher teilgenommen haben, davon über 20.000 Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren bei 1.795 Vermittlungsprogrammen, auf enormes Interesse gestoßen.

Mit der neuen Belvedere Jahreskarte, die seit Dezember 2015 Interessierten um nur 39 Euro ein Jahr lang den Besuch aller Ausstellungen an allen Museumsstandorten ermöglicht, können darüber hinaus 2016 noch mehr Besucherinnen und Besucher das vielfältige Angebot nutzen. Im neuen Jahr würdigt ein hochkarätiges Ausstellungsprogramm nicht nur herausragende österreichische Künstlerpersönlichkeiten wie Maria Lassnig, Oswald Oberhuber und Franz West, sondern auch den chinesischen Konzeptkünstler Ai Weiwei im 21er Haus. Die Themenausstellungen im Unteren Belvedere widmen sich u. a. der Formkunst, der Bedeutung der Fotografie, dem Œuvre Franz von Stucks oder der Zeit des Biedermeier.

„Das Belvedere hat als ‚Nationalmuseum‘ den wichtigen Auftrag, mit der herausragenden Sammlung österreichischer Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart zu arbeiten. Das Rekordjahr 2015 hat es uns erstmals in der Geschichte ermöglicht, rund eine Million Euro für die Erweiterung dieser Sammlung aufzuwenden. Seit 2007 konnte somit wieder ein beachtlicher Grundstock österreichischer Kunst aufgebaut werden, der alle wesentlichen Positionen nach 1945 abdeckt. Bestärkt durch den jüngsten Erfolg wird das Belvedere auch in den kommenden Jahren mit großem Engagement seiner Verpflichtung zu präsentieren, zu vermitteln, zu sammeln, zu bewahren und zu forschen nachkommen. Das spiegelt sich natürlich im facettenreichen Ausstellungsprogramm 2016 wie auch in den intensiven wissenschaftlichen Vorbereitungen für die Jahre 2017 und 2018 wider“, so die Direktorin des Belvedere und des 21er Haus Agnes Husslein-Arco.

Sammlungserweiterung seit 2007
Aufgrund der äußerst erfolgreichen Ausstellungen im vergangenen Jahr war es erstmals möglich, das Ankaufsbudget auf rund 1 Million Euro zu erhöhen, um vor allem Positionen zeitgenössischer österreichischer Künstlerinnen und Künstler zu erwerben. 2015 wurde die Belvedere-Sammlung durch Ankäufe, Schenkungen und Dauerleihgaben um rund 400 Arbeiten erweitert. Seit dem Jahr 2007 konnten somit insgesamt mehr als 4.200 Kunstwerke als Neuzugänge in der Sammlung verzeichnet werden. In den vergangenen neun Jahren wurde so ein repräsentativer Grundstock der Kunst nach 1945 aus Österreich aufgebaut, der in seinem Querschnitt alle wesentlichen Positionen und Kunstströmungen dieses Zeitraums abdeckt. Selbstverständlich profitiert die Sammlung dabei maßgeblich vom großzügigen Engagement Privater, denen als Schenkern und Dauerleihgebern im Namen der Republik unser ausdrücklicher Dank gebührt. Zu den zeitgenössischen Neuzugängen 2015 zählen u. a. Arbeiten von Oswald Oberhuber, Gerwald Rockenschaub, Erwin Wurm, Gerhard Richter, Manfred Erjautz, Rudolf Polanszky, Valie Export, Gunter Damisch, Christian Hutzinger und Kurt Hüpfner. Darüber hinaus wurde die Sammlung um Werke aller Epochen, etwa von Thomas von Villach, Ferdinand Georg Waldmüller, Johann Peter Krafft und Johann Georg Troger, erweitert.

Im Jänner 2016 wird die Fritz Wotruba Privatstiftung der Österreichischen Galerie Belvedere als juristische Person übertragen. Damit übernimmt das Belvedere mit einem von ihm bestellten Stiftungsvorstand die Verwaltung des gesamten Stiftungsvermögens, das den künstlerischen und schriftlichen Nachlass sowie die Dokumentation umfasst. Der neue Vorstand, der von Agnes Husslein-Arco, Ernst Ploil und Harald Krejci gebildet wird, setzt seine Arbeit im Sinne des Stiftungszwecks weiter fort.

Sensationelle Erweiterung der technischen Ausstattung der Restaurierung
Die technische Ausstattung der Restaurierungsabteilung des Belvedere wird seit 2014 kontinuierlich erweitert, 2016 beispielsweise um eine digitale Röntgenanlage. Dieses Gerät – weltweit erst das zweite im Einsatz, das erste befindet sich im Städel Museum in Frankfurt – bietet die einzigartige Möglichkeit, Schäden und Verluste originaler Substanz sichtbar zu machen und Materialkomponenten wie Bildträger, Grundierung, Malschichten und spätere Ergänzungen zu analysieren. Ziel ist die Nutzbarmachung dieser naturwissenschaftlichen Untersuchungen für die kunsthistorische Arbeit im Belvedere sowie für internationale kunsthistorische Forschungsfragen.

Research Center
Im Research Center finden Sammeln, Bewahren und Forschen an einem Ort zusammen. Die umfangreichen Bestände dokumentieren in einzigartiger Weise das österreichische Kunstschaffen vom 14. bis zum 21. Jahrhundert. 2015 konnte das Werkverzeichnis Franz Xaver Messerschmidt feierlich präsentiert und die Arbeit an jenem zu Marc Adrian großteils abgeschlossen werden. Die Recherchen zum Werkverzeichnis Koloman Moser wurden durch die Aufarbeitung des Archivs Backhausen vorangetrieben. Ebenso fortgeschritten sind die Werkverzeichnisprojekte zu Tina Blau, Martin van Meytens und Friedrich von Amerling. Zusätzlich ermöglicht eine großzügige Schenkung von Unterlagen zu Jean Egger die Realisierung eines weiteren Werkverzeichnisses. Im Kontext der „Digital Humanities“ wird neben der Onlinestellung der Sammlungsbestände künftig auch die digitale Kommunikation stärker gewichtet. Die auf der Museumswebsite verfügbare „Digitale Bibliothek“ wurde im Jahr 2015 um weitere bedeutende Bestände der Bibliothek und des Archivs erweitert. So konnten alle im Bestand vorhandenen Ausstellungskataloge der Galerie Miethke und des Kunstsalons Pisko als Volltext zur Verfügung gestellt werden.

 

 

 

Weitere Informationen und Vorschau auf 2016:
http://www.belvedere.at

 

 

 

 

 

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