Frühe Hilfen in Niederösterreich Süd
sehr gut angenommen

 

erstellt am
19. 01. 16
11:00 MEZ

Wien (bmg) - Seit Frühjahr 2014 stand im Bezirk Wiener Neustadt NÖ ein Modellprojekt "Frühe Hilfen" zur Verfügung. Die niederösterreichische Gebietskrankenkasse hat nun in Zusammenarbeit mit dem BMG aus Mitteln der Vorsorgestrategie "Frühe Hilfen" und Kindergesundheit zum wichtigsten Gesundheitsziel ernannt. Die Arbeitsgemeinschaft Gesundheitsförderung (ARGEF) wurde von der NÖGKK beauftragt, "Frühe Hilfen NÖ Süd" neben Wr. Neustadt in den Bezirken Neunkirchen und Baden (Einzugsgebiet LKH Mödling) zu etablieren. "Wie wichtig 'Frühe Hilfen' sind, also der Bedarf junge Familien, alleinerziehende Frauen, Menschen in schwierigen Lebenssituationen fachlich fundiert zu begleiten, erkennt man daran, dass bereits zu Projektbeginn ca. 30 Familien begleitet werden", so Petra Ruso, Netzwerkmanagerin. Es wird gerechnet, dass im südlichen NÖ mindestens 230 Familien bis zum derzeit definierten Projektabschluss (Juni 2017) Unterstützungsbedarf haben werden. "Die Gesundheit eines Menschen wird in den ersten tausend Tagen seines Lebens entschieden. Dort setzen "Frühe Hilfen" an. Sie wollen Gesundheit und eine gute Entwicklungsmöglichkeit für jedes Kind, unabhängig von seiner sozialen Herkunft", so Petra Ruso abschließend.

Was sind "Frühe Hilfen"?
Bei "Frühe Hilfen" handelt es sich um ein Maßnahmenpaket, das darauf abzielt, gesundheitliche Belastungen von Familien und Kindern frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig gegenzusteuern. Im Mittelpunkt stehen Familienbegleiter/innen, die als konkrete Ansprechpersonen für die Familien da sind. Als freiwilliges Angebot helfen sie den Betroffenen, geeignete soziale und gesundheitsbezogene Angebote zu finden und in Anspruch zu nehmen. Die Familienbegleiter/innen arbeiten in sogenannten "Frühe-Hilfen-Netzwerken", die sich um eine optimale Vernetzung und Weiterentwicklung dieser Angebote bemühen. Dieses Netzwerk besteht aus unterschiedlichsten Einrichtungen des Gesundheit- und Sozialwesen und der Kinder- und Jugendhilfe (z.B. Krankenanstalten, Krabbelstuben, Schuldnerberatung, Eltern-Kind-Zentren, Mutterberatungszentren, praktische Ärzte oder Fachärzte), die einerseits als Zuweiser/innen zu den "Frühen Hilfen" agieren, andererseits mit ihren Leistungen auch als Kooperationspartner/innen zur Verfügung stehen. Um Frühe Hilfen möglichst niederschwellig zu gestalten, gehen die Familienbegleiter/innen aktiv auf belastete Familien zu - idealerweise bereits während der Schwangerschaft - und stellen so sicher, dass die Angebote frühzeitig jene erreichen, die sie benötigen.

Das Projekt "Frühe Hilfen" geht auf eine Initiative des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) zurück. Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser zum Nutzen von Frühen Hilfen: "Präventionsmaßnahmen in der frühen Kindheit sind besonders effizient. Sie wirken sich langfristig positiv auf die Gesundheit aus und sind ein wirksamer Beitrag zur gesundheitlichen Chancengerechtigkeit, zur Armutsbekämpfung und zur Senkung späterer gesundheitlicher Risiken. Auch der ökonomische Nutzen ist nachweislich bei Maßnahmen in der frühen Kindheit am größten."

Im Rahmen der Umsetzung der Rahmen-Gesundheitsziele und der Kinder- und Jugendgesundheitsstrategie treibt das BMG in Kooperation mit den Ländern und den Sozialversicherungsträgern den Ausbau von Frühen Hilfen in Österreich zügig voran. Insgesamt sollen bereits Mitte 2016 in rund 45 Prozent aller österreichischen Bezirke Frühe-Hilfen-Netzwerke zur Verfügung stehen.

Zur Unterstützung der regionalen Umsetzung der Maßnahmen hat das Gesundheitsministerium an der Gesundheit Österreich ein Nationales Zentrum Frühe Hilfen eingerichtet. Zu seinen Aufgaben gehören die bundesweite Vernetzung aller Partner/innen, die Sicherstellung hoher Qualität in der Umsetzung sowie der Wissenstransfer. Weiters führt es Schulungen und eine überregionale Evaluation durch und sorgt für ein einheitliches Dokumentationssystem. "Indem das Gesundheitsministerium zentrale Aufgaben wie Schulungen, Dokumentation und Evaluation übernimmt, bleibt in den einzelnen Netzwerken mehr Geld für die Arbeit mit den Familien", betont Ministerin Oberhauser. "Damit sorgen wir für einen effizienten Mitteleinsatz und eine einheitliche und qualitätsgesicherte Umsetzung in ganz Österreich", hält Oberhauser abschließend fest.

Für Februar sind in Niederösterreich Süd drei regionale Auftaktveranstaltungen für die künftigen Netzwerkpartner/innen geplant. Die Medienvertreter/innen sind herzlich eingeladen • 21. Jänner 2016, Wr. Neustadt • 17. Februar 2016, Baden • 18. Februar 2016, Ternitz

Umfassende Informationen sind auf http://www.fruehehilfen.at zu finden.

Die Finanzierung des Ausbaus der Frühen Hilfen erfolgt unter anderem aus den Vorsorgemitteln der Bundesgesundheitsagentur. Bis Frühjahr 2017 werden rund 5 Mio. Euro dafür aufgewendet.

 

 

 

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