Aktueller "Konjunkturreport" beleuchtet wirtschaftliche Entwicklung in Oberösterreich
Linz (lk) - Seit dem Vorjahr gibt es für Oberösterreich einen eigenen "Konjunktur- und Wirtschaftsreport",
der die wirtschaftliche Entwicklung unseres Bundeslandes beleuchtet. Er wird von der Abteilung Statistik des Amtes
der oö. Landesregierung erstellt und viermal pro Jahr veröffentlicht.
Mit dem nunmehr 4. "Konjunkturreport" - für das 4. Quartal 2015 - sind die wichtigsten Wirtschaftsindikatoren
für Oberösterreich wieder aktuell verfügbar. "Da derselbe Prognosezeitraum wie bei den publizierten
Österreich-Ergebnissen der renommierten Wirtschaftsforschungsinstitute verwendet wird, gibt es vergleichbare
Zahlen und Daten, aus denen Oberösterreichs Benchmarks ablesbar sind", betont Wirtschafts-Landesrat Strugl.
Konjunktur- und Wirtschaftsentwicklung in Oberösterreich im Detail:
- Die österreichische Wirtschaft hat sich auch 2015 um nur ca. 0,8 % erhöht
und weist damit seit vier Jahren ein geringes Wachstum unter 1 % auf. In den nächsten Jahren werden jedoch
ein steigender privater Konsum und eine höhere Investitionsnachfrage erwartet. Dadurch sollte auch das reale
Wirtschaftswachstum in Oberösterreich heuer um 2,0 % und 2017 um 1,9 % steigen. Dies entspricht einem nominellen
Wachstum von 3,9 % (2016) bzw. 3,6 % (2017). Das Bruttoregionalprodukt (BRP) wird damit 2016 knapp 60 Mrd. Euro
und 2017 62,2 Mrd. Euro betragen. Gegenüber der letzten Prognose ist der Wert des realen Wirtschaftswachstums
für 2016 um zwei Zehntel Prozentpunkte höher und für 2017 um einen Zehntel Prozentpunkt niedriger.
- Die Investitionstätigkeit bei den Ausrüstungen steigt 2016 deutlich
(3,1 %), bei den Bauten geringfügig an (0,7 %).
- Die Wirtschaft in Oberösterreich ist im 1. Halbjahr 2015 nur 0,8 % gestiegen,
liegt damit aber noch immer über dem Österreichdurchschnitt (0,7%). Die Sachgütererzeugung wirkte
sich positiv aus. Die Entwicklung im Bauwesen und in den unternehmensnahen Dienstleistungen dämpfte hingegen
das Wachstum.
- Die konjunkturelle Lage in den USA kann als sehr positiv beurteilt werden. Auch
im Euroraum sind Erholungstendenzen erkennbar. Wenn der Ölpreis nicht weiter fällt, ist auch im Bereich
der Schwellenländer wieder eine Abkehr aus der Rezession möglich. Im privaten Bereich sollte durch die
Entlastung der Lohnsteuerpflichtigen im Zuge der Steuerreform eine höhere Konsumnachfrage entstehen. Auch
der Anstieg bei den Asylsuchenden wird einen positiven Beitrag zum Wirtschaftswachstum liefern.
- Die Inflationsrate wird 2015 durch den Verfall der Rohstoffpreise insbesondere
dem Erdölpreis bei niedrigen 0,9 % liegen. Für die nächsten beiden Jahre werden Werte von 1,5 %
bzw. 1,7 % erwartet.
Arbeitsmarkt:
- Das Wirtschaftswachstum ist zu gering, um in den nächsten Jahren die Arbeitsmarktsituation
zu verbessern. Die Arbeitslosenquote wird daher weiter steigen und 2016 voraussichtlich 6,4 % betragen. 2017 dürfte
die Arbeitslosenquote bei 6,6 % liegen. Durch den Anstieg des Arbeitskräfteangebots wird auch die Zahl der
Beschäftigungsverhältnisse steigen. Der größte Zuwachs wird aber wieder bei den Teilzeitbeschäftigten
erwartet, so dass der Anstieg des gesamtwirtschaftlichen Arbeitsvolumens wieder unter dem Wirtschaftswachstum liegen
dürfte.
- Für 2016 werden etwa 636.000 Beschäftigungsverhältnisse und für
2017 643.700 Beschäftigungsverhältnisse erwartet. Nach Eurostat- Definition (ILO-Konzept) wird eine Arbeitslosenquote
von 4,6 % im Jahr 2016 und 4,7 % im Jahr 2017 prognostiziert.
Tourismus:
- Die Tourismuskennzahlen sind sehr stark von der Wettersituation im jeweiligen
Jahr abhängig. Auch unerwartete Einflüsse wie Naturkatastrophen (Hochwasser) oder Attraktivitätsgewinne
bzw. - verluste durch Wechselkursschwankungen konkurrierender Urlaubsländer können einen Einfluss haben.
- Bei einer mittleren Wachstumsrate der letzten 10 Jahre von 2,28 % werden für
das Jahr 2015 annähernd 2,63 Mio. Ankünfte erwartet. 2016 sollte diese Zahl auf 2,69 Mio. Ankünfte
steigen. Die Nächtigungen weisen aufgrund der anhaltenden Tendenz zu kürzeren Urlauben geringere Wachstumsraten
auf. Im 10-Jahres-Durchschnitt betragen diese 0,71 % für 2015 und 0,79 % für 2016. Damit ergeben sich
für 2015 7,04 Mio. und für 2016 7,09 Mio. Nächtigungen.
|