Ausgaben für privaten Pkw-Verkehr deflationär
Wien (statistik austria) - Die Jahresveränderungsrate des Index für Tarife und Gebühren lag
deutlich (+2,5%) und jene des Mikrowarenkorbes leicht (+1,1%) über der allgemeinen Inflationsrate (+0,9%)
des Jahres 2015. Laut aktuellen Berechnungen von Statistik Austria schlug der Preisverfall der Treibstoffe nicht
nur auf die Preisentwicklung des Pkw-Index (-3,3%) durch, sondern auch auf jene des Miniwarenkorbes (-1,3%), der
außer Nahrungsmitteln auch Treibstoffe enthält.
Sämtliche Waren und Dienstleistungen dieser Spezialindizes stammen aus dem allgemeinen VPI-Warenkorb und werden
für analytische Zwecke zu den entsprechenden Aggregaten zusammengefasst und ausgewertet.
Tarife und Gebühren stiegen im Jahr 2015 weniger als im letzten Jahr
Zum Index für Tarife und Gebühren zählen jene Preise für Waren und Dienstleistungen, die
ganz oder teilweise staatlich fixiert werden (durch Gesetze beziehungsweise Verordnungen von Bund, Ländern,
Gemeinden). Im Jahr 2015 lag die Veränderungsrate der Tarife und Gebühren mit durchschnittlich +2,5%
(Einfluss auf die allgemeine Inflationsrate: +0,21 Prozentpunkte) unter jener des Jahres 2014 (+2,9%). Ausschlaggebend
dafür war, dass die im März 2014 stark verteuerte motorbezogene Versicherungssteuer seit März 2015
nicht mehr preistreibend wirkte: Im Jahr 2014 hatte sie sich noch insgesamt um 10,8% verteuert (Einfluss: +0,09
Prozentpunkte), im Jahr 2015 nur noch um 1,9% (Einfluss: +0,02 Prozentpunkte). Im Jahresvergleich stiegen die Preise
für pharmazeutische Erzeugnisse um 2,7% (Einfluss: +0,02 Prozentpunkte), für Pflegeheimplätze um
2,3% (Einfluss: +0,02 Prozentpunkte) sowie für Lotto um 4,6% (Einfluss: +0,02 Prozentpunkte).
Jahresveränderungsrate 2015 für den privaten Pkw-Verkehr prägnant niedriger als im letzten
Jahr
Die Veränderungsrate des Pkw-Index, der die Preisentwicklung für den Erwerb und Betrieb von Pkws
misst (Neu- und Gebrauchtfahrzeuge, Reparatur und Ersatzteile, Treib- und Schmierstoffe, Parkgebühren etc.),
betrug im Jahr 2015 -3,3% (Einfluss auf die allgemeine Inflationsrate: -0,42 Prozentpunkte). Die starken Preisreduktionen
bei Treibstoffen (-12,5%; Einfluss: -0,49 Prozentpunkte) waren fast allein dafür ausschlaggebend. Im Jahr
2014 hatten sich die Treibstoffe noch weniger deutlich verbilligt (-4,0%; Einfluss: -0,16 Prozentpunkte). Instandhaltung
und Reparaturen von privaten Verkehrsmitteln verteuerten sich im Jahr 2015 wie im Jahr 2014 jeweils um 3,0% (Einfluss
in beiden Jahren: jeweils +0,05 Prozentpunkte).
Jahresveränderungsraten des Mikro- und Miniwarenkorbes deutlich unter jenen des Jahres 2014
Das durchschnittliche Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der einen täglichen Einkauf widerspiegelt und vor
allem Nahrungsmittel enthält, erhöhte sich im Jahr 2015 durchschnittlich um 1,1% (Einfluss auf die allgemeine
Inflationsrate: +0,05 Prozentpunkte). Die Teuerungsrate des Mikrowarenkorbes war höher als jene aller Nahrungsmittel
(+0,5%), da er einerseits nicht alle Nahrungsmittel enthält und andererseits auch Ausgaben für Nicht-Nahrungsmittel
aufweist (z. B. Tageszeitung +3,5%, Melange im Kaffeehaus +3,0%). Im Jahr 2014 hatte sich der Mikrowarenkorb noch
um 2,8% verteuert.
Das durchschnittliche Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen typischen wöchentlichen Einkauf repräsentiert
und deshalb neben Waren und Dienstleistungen des kurzfristigen Verbrauchs auch Treibstoffe enthält, ging im
Jahr 2015 durchschnittlich um 1,3% zurück (Einfluss auf die allgemeine Inflationsrate: -0,22 Prozentpunkte).
Im Jahr 2014 hatte die Teuerung des Miniwarenkorbs +1,0% betragen.
|