Vorlass von Komponist Kurt Schwertsik
 kommt nach Krems

 

erstellt am
01. 02. 16
11:00 MEZ

LH Pröll: Werte, die in NÖ entstanden sind, auch für NÖ erhalten
St. Pölten (nlk) - Mit dem Vorlass des österreichischen Komponisten Kurt Schwertsik erwarb die Niederösterreichische Landesregierung 2015 einen weiteren wertvollen Bestand im Bereich zeitgenössischer Musik für das Archiv der Zeitgenossen in Krems. „Niederösterreich ist mittlerweile Heimat vieler Künstlerinnen und Künstler aller Richtungen geworden. Hier entstehen zahlreiche Werke, die nicht nur von hohem materiellen, sondern auch von unschätzbarem immateriellen Wert sind. Diese Werte wollen wir für Niederösterreich erhalten. Mit dem Archiv der Zeitgenossen sind eine optimale Lagerung, Pflege und fachkundige Betreuung auf lange Sicht garantiert“, so Landeshauptmann Pröll.

Übernommen wurde die vollständige Sammlung von Schwertsiks handschriftlichen Werkmanuskripten und Skizzen sowie Schriften, Aufzeichnungen und Korrespondenzen. Ergänzt wird der Bestand durch Fremddokumente wie Aufführungsmaterial, Zeitungskritiken und mehrere hundert Fotografien. Der Vorlass von Kurt Schwertsik ist eine optimale Ergänzung des bereits seit 2010 im Archiv der Zeitgenossen befindlichen Vorlasses von Friedrich Cerha und des ebenfalls am Campus Krems befindlichen Ernst Krenek Institutes. Die Komponisten Schwertsik und Cerha arbeiteten phasenweise sehr eng zusammen. 1958 gründeten sie gemeinsam das Ensemble „die reihe“, ein Unternehmen, das die Aufführung von zeitgenössischer Musik in Österreich zu dieser Zeit überhaupt erst ermöglichte, aber auch international Anerkennung erlangte.

Kurt Schwertsik, der 2015 seinen 80. Geburtstag feierte, studierte in den 50er Jahren an der Wiener Hochschule für Musik und darstellende Kunst Komposition und Horn. Ab 1960 nahm er wiederholt an den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt teil, wo er unter anderen durch Karlheinz Stockhausen, Mauricio Kagel, John Cage wichtige Anregungen für seine kompositorische Arbeit erhielt. Im Jahr 1965 gründete er gemeinsam mit dem Komponisten und Pianisten Otto Zykan die Wiener „Salonkonzerte“, 1968 zusammen mit Otto Zykan und Heinz Karl Gruber das Ensemble „MOB art & tone ART“. Von 1989 bis zu seiner Emeritierung 2003 lehrte Schwertsik als ordentlicher Professor für Komposition an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien.

 

 

 

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