Projekt „Du kannst was!“ ebnet Weg
 zum (versäumten) Lehrabschluss

 

erstellt am
28. 01. 16
11:00 MEZ

Initiative von Volkshochschulen, Arbeiterkammer, Land Burgenland und Wirtschaftskammer Burgenland
Eisenstadt (blms) - Erfolg im Beruf baut üblicherweise auf einer guten Berufsausbildung mit positiven Abschlüssen bzw. Zeugnissen auf. Wer keinen formalen Berufs- oder Lehrabschluss vorweisen kann, hat es mitunter schwer im Berufsleben. Vielfach vorhandenen Kenntnissen und Fertigkeiten zum Trotz bleiben Betroffene meist ein Berufsleben lang Hilfskräfte. Das im Mai 2012 gestartete Pilotprojekt „Du kannst was!“ soll Teilnehmerinnen und Teilnehmern - aufbauend auf ihre in der Berufspraxis erworbenen Erfahrungen - nunmehr einen Lehrabschluss ermöglichen. Initiiert wurde das Projekt von den Burgenländischen Volkshochschulen gemeinsam mit der Arbeiterkammer, der Wirtschaftskammer und dem Land Burgenland. Landeshauptmann Hans Niessl und Soziallandesrat Mag. Norbert Darabos präsentierten mit Kooperationspartnern am 27.01. im Rahmen eines Workshops zum Berufsbild Einzelhandel eine erfreuliche Zwischenbilanz. Seit Start des Projekts bis Ende 2015 nahmen 123 Interessierte die angebotene Einstiegsberatung wahr, 66 Personen besuchten die Workshops und haben das Anerkennungsverfahren vollständig durchlaufen. 49 TeilnehmerInnen haben bereits ihr Lehrabschlusszeugnis erhalten. „Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es ein Gebot der Stunde, Menschen eine Chance zu bieten, sich zu qualifizieren. Das Nachholen von Bildungsabschlüssen ermöglicht mehr Chancen im Berufsleben“, so Niessl.

Gefördert wird diese für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kostenlose Anerkennungsverfahren vom Europäischen Sozialfonds mit Kofinanzierung vom Land Burgenland. In der Pilotphase wurde dieses Verfahren für sechs Berufe – MetallbearbeiterIn, Koch/ Köchin, TischlerIn, Einzelhandelskaufmann/kauffrau, IT-TechnikerIn, MaurerIn – angeboten und durchgeführt, das jetzt im Folgeprojekt um den Beruf Restaurantfachfrau/-mann erweitert wurde.
Speziell in Zeiten von hoher Arbeitslosigkeit gelte es, „berufliche Weiterbildung, die der Arbeitsplatzsicherung dient, durch individuelle Unterstützungsmaßnahmen zu fördern“, betont Darabos. Jede Maßnahme, die hier gesetzt werde und die Chancen am Arbeitsmarkt erhöhe, sei eine gute Maßnahme.

Lehrabschluss bedeutet arbeits- und sozialrechtliche Besserstellung
In dieselbe Kerbe schlägt auch AK-Bildungsreferentin Mag.a Claudia Kreiner-Ebinger: „Die Arbeiterkammer sieht ihre Rolle in diesem Projekt darin, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu informieren, über diese Möglichkeit von der Hilfskraft zur Fachkraft aufzusteigen und somit eine arbeits- und sozialrechtliche Besserstellung zu erreichen.“

Unternehmen profitieren
Ing. Anton Bachmaier, Leiter des Lehrvertrags- und Förderservice der WK-Burgenland, verweist auf die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit als einen Grund für die Unterstützung des Projektes durch die Wirtschaftskammer. „Für die Wirtschaft ist diese Anerkennungsform von beruflichem Erfahrungswissen eine gute zusätzliche Methode, den Lehrabschluss zu erwerben und somit durch qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Wettbewerbsfähigkeit der Bertriebe zu erhöhen“.

Der Weg zum anerkannten Berufsabschluss gehe weiter, so VHS-Geschäftsführerin Dr.in Christine Teuschler: „Nach der positiven Zwischenbilanz des Pilotmodells freut es uns, dass auch das Nachfolgeprojekt von allen Beteiligten weiterhin so unterstützt wird und mit diesem Kompetenzanerkennungsverfahren der Weg zum anerkannten Berufsabschluss weitergeht.“ Großer Dank gebühre hier dem Land Burgenland und der Europäischen Union für die finanziellen Förderungen.

 

 

 

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