Ostermayer: "Kunst als Seismograph und Ventil gesellschaftlicher Veränderungen"
Wien (bpd) - "Die österreichischen Kunstpreise zeichnen die herausragenden Leistungen österreichischer
Künstlerinnen und Künstler aus und zeigen die Vielschichtigkeit, für die Österreichs Kunstschaffende
auch international viel Beachtung finden. Österreich ist ein Land, das viel Wert auf Kunst und Kultur legt",
sagte Kulturminister Josef Ostermayer am Abend des 27.01. bei seiner Begrüßungsrede zur Verleihung der
Österreichischen Kunstpreise 2015, die er gemeinsam mit Bundespräsident Heinz Fischer in der Präsidentschaftskanzlei
vornahm.
"Mit dem Preis zeichnen wir das Schaffen von Künstlerinnen und Künstlern aus, die auch als Seismographen
von gesellschaftlichen Entwicklungen ein wichtiges Ventil für die Wahrnehmung von Veränderungen sind.
Gleichzeitig ist der Preis ein Appell an die Künstlerinnen und Künstler, genauso engagiert und kritisch
weiterzumachen wie bisher. Sie verstehen es auf unterschiedlichste Art und Weise, uns, dem Publikum, neue Sichtweisen
zu eröffnen. Dabei werden stets die Grenzen ausgelotet, um sie sogleich zu überschreiten", so Ostermayer.
Im Anschluss stellte der Minister die Preisträgerinnen und Preisträger der 7 Kategorien vor:
In der Kategorie Bildende Kunst wurde Iris Andraschek geehrt. Ihre Fotografien, Zeichnungen, Installationen
und Arbeiten im öffentlichen Raum sind deutlich sichtbare Zeichen. Ihre Kunst ist ihr Mittel, um in Welten
zu reisen, die weit entfernt scheinen und doch gleich nebenan stattfinden.
Hans Scheugl, dessen künstlerische Arbeit bereits 50 Jahre umspannt, erhielt die Auszeichnung in der
Sparte Film. Er setzte sich erfolgreich für eine offene Gesellschaft sowie für die Erneuerung von Form
und Inhalt im Filmischen ein.
In der Kategorie Kulturinitiativen gewann der Verein "Kürbis Wies". Diese Initiative steht
seit 40 Jahren vorbildlich für Nachhaltigkeit in einer Kulturarbeit, die sich stets neu erfindet und am Puls
der Zeit bleibt.
Die Auszeichnung für Künstlerische Fotografie erhielt Anita Witek. Ihre Arbeit ist die fotografische
Bildkonstruktion als Konzept, ist Kunst zum Nachdenken und Staunen.
Die Schriftstellerin Evelyn Schlag, die auch den Festvortrag "körper körper bodenweich"
hielt, wurde in der Gattung Literatur ausgezeichnet. In all ihren Arbeiten kommt die Sprache gerne leichtfüßig,
ironisch und elegant einher.
Der Preis im Bereich Musik ging an Thomas Larcher. Seine eigenständigen Stücke werden in allen
großen Konzertsälen gespielt. Er komponiert mit der Hand, radiert, korrigiert und schreibt erneut. So
entstehen wunderbare, vielschichtige Werke.
Bernhard Leitner ist Preisträger der Kategorie Video- und Medienkunst. Wenn man sein Gesamtwerk verfolgt,
entsteht ein Bild der steten, produktiven Überschreitung von Grenzen.
Für die musikalische Umrahmung der Feierlichkeit sorgte das Duo Thomas Gansch und Georg Breinschmid.
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