Sitz im Josephinum der MedUni Wien
Wien (med uni) - Mit dem Lehrstuhl für Bioethik haben die Medizinische Universität Wien und die
UNESCO am 26.01. gemeinsam die erste derartige akademische Institution an einer österreichischen Universität
gegründet. Gemäß den Zielen der UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung,
Wissenschaft und Kultur) wird der Lehrstuhl unter der Leitung von Christiane Druml, Leiterin der medizinischen
Sammlungen der MedUni Wien im Josephinum und Vorsitzende der Bioethikkommission im Bundeskanzleramt, in den kommenden
vier Jahren mit anderen Universitäten, sowie außeruniversitären österreichischen und europäischen
Einrichtungen auf dem Gebiet der Bioethik eng zusammenarbeiten.
Bioethik behandelt Fragen, die der Beginn des Lebens aufwirft, sowie Fragen, die am Ende des Lebens stehen. Dazwischen
liegt ein breites Spektrum. „Die UNESCO fördert als weltumspannende Organisation beispielgebend die Internationalisierung
der bioethischen Debatte und unterstützt sie mit eigenen Programmen“, erklärt Druml.
Wissenschaft und Forschung haben weltweit in den vergangenen Jahrzehnten zu einer immensen Weiterentwicklung in
Medizin und Lebenswissenschaften geführt und viele neue gesellschaftliche Fragen aufgeworfen. Die Bioethik
beschäftigt sich damit, diese Fragen zu diskutieren und Antworten zu finden. „Wissenschaft und Forschung sind
nicht Selbstzweck, der Mensch und sein Wohl stehen im Mittelpunkt“, erklärt Druml, „ethisch hochstehende Forschung
kann durch rasche Nutzung von neuen Therapien das Leiden von Patienten und Patientinnen lindern, ist ein Indikator
für die Modernität und sichert wirtschaftlich in Zeiten der Krise Arbeitsplätze und Prosperität.“
Unter dem gemeinsamen Dach des Josephinums sind somit das kulturelle Erbe der Medizinischen Universität Wien,
österreichische Medizingeschichte und aktuelle ethische Fragestellungen moderner Forschung miteinander verbunden.
Auch Institutionen in Afrika und Asien in Lehre und Forschung sind Partner dieses neuen Bioethik-Lehrstuhls.
Die UNESCO-Lehrstühle
Das UNITWIN/UNESCO-Lehrstühle-Programm wurde 1992 ins Leben gerufen, um die Anliegen der UNESCO an Hochschulen
zu verankern. Es fördert Forschung, Ausbildung und Entwicklung von Hochschulen durch die Bildung von Universitätsnetzwerken
und zwischenuniversitäre, grenzüberschreitende Kooperation. Heute gibt es über 600 UNESCO-Lehrstühle
weltweit, sieben in Österreich.
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