Arbeiten jetzt auch auf Schweizer Seite angelaufen – Dringliche Sofortmaßnahmen in Vorarlberg
bereits zu 60 Prozent umgesetzt
Bregenz (vlk) - In Vorarlberg wird seit November gebaut, jetzt sind auch auf der Schweizer Seite die Sanierungsarbeiten
am Rheindamm angelaufen. Das nehmen Landeshauptmann Markus Wallner und der zuständige Wasserreferent Landesrat
Erich Schwärzler zum Anlass, um über die Fortschritte auf Vorarlberger Seite zu informieren. "Die
sind sehr zufriedenstellend", betont Wallner. Geht alles nach Plan, können die umfassenden Arbeiten vor
Einsetzen der Schneeschmelze bis Ende März finalisiert werden. Die eingeleiteten Sofortmaßnahmen waren
notwendig geworden, nachdem in einer Untersuchung mehrere instabile Stellen ausgemacht wurden.
"Die Sicherheit der Bevölkerung steht an erster Stelle. Gerade in dicht besiedeltem Gebiet wie dem Rheintal
sind die Dammsanierungen besonders wichtig", verdeutlicht der Landeshauptmann. Wie ernst das Land diese Verantwortung
nimmt, hätte sich auch in diesem Fall wieder gezeigt, so Wallner: "Die notwendige Sanierung der Schutzdämme
wurde sehr rasch in Angriff genommen. Ein Dank ist neben den Verantwortlichen bei der Internationalen Rheinregulierung
an dieser Stelle auch Bundesminister Rupprechter auszusprechen, der zügig finanzielle Hilfestellung gewährt
hat".
Sechs von zehn Maßnahmen bereits umgesetzt
Die Untersuchung der Rheindämme entlang der rund 26 Kilometer langen Flussstrecke von der Illmündung
bis zum Bodensee hat auf Vorarlberger Seite insgesamt zehn gefährdete Dammabschnitte ausgewiesen. Die daraus
ermittelten Sofortmaßnahmen erstrecken sich über eine Länge von zusammen rund 5,1 Kilometer. Sechs
der zehn Maßnahmen sind bereits umgesetzt, vier befinden sich noch in Ausarbeitung. Neben dem Einbau von
Dichtwänden erfolgt an einigen Abschnitten eine Auflastschüttung mit Interventionspiste. Abgeschlossen
sind die Arbeiten in Meiningen, Mäder und im Abschnitt Höchst-Fußach-Hard. Aktuell werden die letzten
vier Sofortmaßnahmen in Koblach und Lustenau realisiert. Auf Schweizer Seite werden fünf Maßnahmen
umgesetzt. Auch sie sollen Ende März 2016 abgeschlossen sein.
Im Sinne der Sicherheit sei es notwendig gewesen, die erforderliche Dammsanierung schon vor der Realisierung des
Jahrhundertprojekts Rhesi umzusetzen, erklärt Landesrat Schwärzler: "Wir wollen zu jeder Zeit einen
sicheren Damm." Mit dem Abschluss der Sofortmaßnahmen sind die Dämme wieder für ein 100-jährliches
Hochwasser gerüstet und 3.100 Kubikmeter/Sekunde Wasser können schadlos abgeleitet werden. Bei den Sicherungsmaßnahmen
ist laut Schwärzler darauf geachtet worden, dass die Gefahrenstellen nach ihrer Dringlichkeit abgearbeitet
werden. "Die vordringlichsten Maßnahmen konnten bis Jahresende 2015 umgesetzt werden". Der Landesrat
rechnet für die Abschnitte in Vorarlberg mit Gesamtkosten von rund vier Millionen Euro.
Zum Hochwasserschutzprojekt Rhesi
Das Projekt Rhesi hat die Verbesserung des Hochwasserschutzes am unteren Alpenrhein zum Ziel. Die Abflusskapazität
des Alpenrheins soll über die gesamte Länge der Internationalen Strecke auf mindestens 4300 Kubikmeter/Sekunde
erhöht und auf den Oberlauf abgestimmt werden. Das Projektgebiet erstreckt sich entlang des Rheins von km
65.00 (Illmündung) bis km 91.00 (Mündung in den Bodensee). Für die Erreichung dieses Ziels sind
bauliche Maßnahmen notwendig. Diese müssen die gesetzlichen Vorgaben in Österreich und der Schweiz
einhalten. Unter anderem umfasst dies die Verbesserung der ökologischen Situation, die Sicherstellung der
Trinkwasserversorgung und den sparsamen Umgang mit den Ressourcen. Nur ein nachhaltiges Projekt, welches die Sicherheit
für die nächsten 50 bis 100 Jahre sicherstellt, kann finanziert und umgesetzt werden.
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