Kainbach bei Graz (barmherzige brüder) - Am 05.02. wurde die neue Wohn- und Tagesbetreuungseinrichtung
der Barmherzigen Brüder mit dem Namen "Haus St. Ruprecht", im Gedenken an Franz Sallmutter - dem
Stifter der Liegenschaft und ehemaligen treuen Mitarbeiter, feierlich eröffnet. Gemeinsam mit den Klientinnen
und Klienten, deren Angehörigen und zahlreichen Gästen aus Politik, Wirtschaft sowie dem Orden der Barmherzigen
Brüder wurde die Einrichtung ihrer Bestimmung übergeben. Pfarrer Mag. Johann Wallner segnete die Räumlichten
des Wohnhauses Thomas und der Tageswerkstätte Manuel, wo Menschen mit Behinderung selbstbestimmt mit ganzheitlicher
sowie ressourcenorientierter Begleitung leben und arbeiten werden.
Die neu eröffnete Einrichtung der Barmherzigen Brüder in der Marktgemeinde St. Ruprecht an der Raab besteht
aus dem Wohnhaus Thomas mit 14 Wohnplätzen (Einzel- und Doppelzimmer) sowie einem weiteren Gebäude, der
Tageswerkstätte Manuel, mit 28 Beschäftigungsplätzen. Beide Gebäude verfügen über
eine behindertengerechte Ausstattung. Ein multiprofessionelles Team nimmt sich gezielt den Anforderungen und Anliegen
der dort lebenden Klientinnen und Klienten an. Neben den neu errichteten und gestalteten Räumlichkeiten in
ländlich geprägter Umgebung steht den Klientinnen und Klienten eine großzügige Gartenanlage
zur Benutzung zur Verfügung.
Selbstbestimmung und Selbstständigkeit
Durch die Einbindung der Klientinnen und Klienten in die alltägliche Versorgung wird eine Erweiterung
der Selbstbestimmung und Selbstständigkeit ermöglicht und gefördert. Die gut ausgebaute Infrastruktur
in St. Ruprecht an der Raab (Geschäfte, Lokale, Freizeitmöglichkeiten) sowie die gute Anbindung an das
öffentliche Verkehrsnetz bieten viele zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten und eine erweiterte
Partizipation.
Das Beschäftigungsangebot beinhaltet individuelle und stark zielgruppenspezifische Kleingruppenförderung.
Da sich der Wohnbereich und der Beschäftigungsbereich gemeinsam organisieren, kann eine planvolle, den Bedürfnissen
angepasste und ganzheitliche Förderung erfolgen.
Auf Basis des Normalisierungsprinzips soll die Selbstständigkeit der Klientinnen und Klienten gefördert
und Unterstützung dort gegeben werden, wo sie notwendig ist - immer im Bestreben um eine bestmögliche
individuelle Entwicklung. Sie dient der Stärkung des persönlichen Handlungsspielraums und der Eigenverantwortung
und somit auch der Gleichstellung mit Menschen ohne Behinderung.
Franz Sallmutter - Stifter der Liegenschaft
Franz Sallmutter, der 34 Jahre im treuen Dienst der Barmherzigen Brüder stand, war mit Herz und Seele
Mitbegründer und Leiter der Wohngruppe Raphael in Kainbach bei Graz.
Als Franz Sallmutter 2005 nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb, verfügte er in seinem Testament, dass
sein Besitz an den Konvent der Barmherzigen Brüder Kainbach übergehen soll. Es war sein ausdrücklicher
Wunsch, dass auf seinem Grundstück eine Heimstätte für behinderte oder alte Menschen entstehen soll.
Jene Bewohnerinnen und Bewohner, die Franz Sallmutter persönlich kennen gelernt haben und denen er stets
eine gütige und starke Vaterfigur war, halten sein Andenken bis heute in Ehren - sie erinnern sich liebevoll
an ihn, wenn sie in den Fotoalben von damals blättern.
Im Gedenken an Franz Sallmutter sollen die Kompetenzen der Menschen, die im Wohnhaus Thomas leben und/oder in der
Tageswerkstätte Manuel arbeiten, bestmöglich in den gemeinsamen Alltag einfließen.
Barmherzige Brüder - weltweit
Nach dem Vorbild des heiligen Johannes von Gott arbeiten heute in über 50 Staaten und auf allen Kontinenten
annähernd 1.200 Barmherzige Brüder in über 300 Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens.
Gemeinsam mit etwa 53.000 haupt- und 7.000 ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen betreuen sie jährlich rund 20
Millionen Menschen. In der Österreichischen Ordensprovinz und ihren Delegaturen Slowakei, Tschechien und Ungarn
arbeiten die Barmherzigen Brüder mit fast 7.000 Mitarbeiter/innen zusammen.
Ohne Ansehen der Herkunft, Nation, Religion, des Geschlechtes oder des sozialen Standes wollen die Brüder
die Menschen unterstützen, nach ihren Möglichkeiten für alle Hilfesuchenden verfügbar sein
und so den barmherzigen Christus sichtbar werden lassen.
Sie betreuen und pflegen in ihren Ordenswerken Kranke und Betagte, fördern Menschen mit Behinderungen, begleiten
Sterbende, suchen mit Drogenkranken nach Auswegen oder bieten Obdachlosen Hilfe an.
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