LH Wallner und LH Platter: „Einsatzfähigkeit des Bundesheeres darf nicht gefährdet
werden“
St. Anton/Bregenz/Innsbruck (lk) - Mehr als 650 Rekruten haben am 05.02. im WM-Zielgelände von St.
Anton am Arlberg im Beisein der Landeshauptleute von Tirol und Vorarlberg, Günther Platter und Markus Wallner,
ihren Treueeid auf die Republik geleistet. Den militärischen Festakt nahmen die beiden Landeshauptleute zum
Anlass, um sich erneut klar gegen eine weitere Ausdünnung des Bundesheers auszusprechen. „Die Einsatzfähigkeit
des Bundesheeres darf keinesfalls untergraben werden“, betonten Platter und Wallner.
Wie Tirols Landeshauptmann formulierte auch Wallner die Forderung, dass mit dem neuen Verteidigungsminister Hans
Peter Doskozil die mehrfach bewährten und gut funktionierenden Bundesheer-Strukturen in beiden Ländern
unangetastet bleiben. Bei der Volksbefragung im Jahr 2013 habe sich die Bevölkerung klar für den Erhalt
regionaler Sicherheitsstrukturen ausgesprochen. Eine schrittweise Aushöhlung komme für die beiden Landeshauptleute
nicht in Frage.
Einsatzbereitschaft des Bundesheeres muss gewährleistet sein
Den Plänen zur Streichung der Jägerkompanie in Vorarlberg erteilte Vorarlbergs Landeshauptmann Wallner
in dem Zusammenhang neuerlich eine unmissverständliche Absage. „Die Bevölkerung hat ein Recht auf funktionsfähige
regionale Sicherheits- und Militärstrukturen. Im Einsatzfall – etwa bei Katastrophen – müssen genügend
Soldaten in kurzer Zeit zur Verfügung stehen“, sagte Wallner.
LH Günther Platter blickte in das vergangene Jahr zurück: „Die Unwetterereignisse im Sellraintal haben
uns wieder deutlich vor Augen geführt, dass das Bundesheer bei der Bewältigung von Katastrophen unentbehrlich
ist.“ Auch beim Umgang mit der Flüchtlingswelle leiste das Bundesheer einen außerordentlich wichtigen
Beitrag. Die militärischen Strukturen seien ein unverzichtbarer Bestandteil des Tiroler Sicherheitsinfrastruktur
und bestens mit den anderen Partnern vernetzt. „Die Tiroler Bevölkerung weiß, dass das Bundesheer ein
verlässlicher Partner ist. Es wäre unverantwortlich, eine tragende Säule für die Sicherheit
im Land zu schwächen“, betont Platter.
Tirols Landeshauptmann erneuerte seine Kritik am Abzug des Militärhubschraubers aus Vomp mit Ende des Vorjahres.
„Das war eine Fehlentscheidung von Minister Klug.“ In enger Kooperation mit dem Innenministerium ist es jedoch
gelungen, mit einem ganzjährig in Tirol stationierten Hubschrauber, den das Land zahlt und die Polizei betreibt,
eine sehr gute Alternative für den Katastrophenschutz in Tirol zu finden.
Als „brauchbare Lösung für Vorarlberg" bezeichnete auch Wallner die Einigung des Landes Tirol mit
dem Innenministerium für eine dauerhafte Stationierung eines Hubschraubers für Katastrophenschutz und
-hilfseinsätze. Tirols Landeshauptmann Günther Platter hat bereits zugesichert, dass der Hubschrauber
bei Bedarf auch Vorarlberg zur Verfügung gestellt wird. An diesem Beispiel können man die gute Zusammenarbeit
von Tirol und Vorarlberg im Sicherheitsbereich gut erkennen, so die beiden Landeshauptmänner.
Hinsichtlich der stark verkleinerten Militärmusik appellierten beide Landeshauptleute an den neuen Verteidigungsminister
Doskozil, die derzeitige unbefriedigende Lösung noch einmal zu prüfen. Die Einsparungspotenziale seien
eher bescheiden, daher sei es sinnvoll, die Entscheidung seines Vorgängers zu überdenken.
Den mehr als 650 Rekruten, die angelobt wurden, wünschten Wallner und Platter für die nächsten Ausbildungsmonate
alles Gute. Ein Großteil von ihnen wird in den verschiedensten Funktionen in Tirol den weiteren Grundwehrdienst
leisten. Von den 200 angelobten Vorarlberger Rekruten sind 93 in Vorarlberg dienstzugeteilt. Dreizehn Rekruten
kommen zur Militärmusik nach Bregenz.
|