Treffen der drei Jugendlandesräte mit den Teilnehmern
Bozen (lpa) - 150 Jugendliche aus Südtirol und ebenso viele aus dem Trentino treten im Rahmen des Projektes
"Promemoria_Auschwitz" eine Reise nach Polen an, wo sie die Konzentrationslager besichtigen werden. Erstmals
machen sich auch Jugendliche aus Tirol gemeinsam auf den Weg. "Die Reise zu den Stätten der Erinnerung
ist vor allem ein beeindruckendes Plädoyer für den Frieden", so Landesrat Achammer, der am Wochenende
ebenfalls nach Polen fahren wird.
Dieses Jahr nehmen wieder 150 junge Südtiroler gemeinsam mit ebenso vielen jungen Trentinern sowie Jugendlichen
aus ganz Italien am Projekt "Promemoria_Auschwitz" teil. Im Mittelpunkt des Bildungsprojektes steht eine
einwöchige Fahrt nach Polen, wo sie unter anderem das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau und die Fabrik
von Oskar Schindler besichtigen werden. Erstmals wird auch eine Gruppe von 18 Jugendlichen aus Nordtirol dabei
sein, die sich am Brenner der Gruppe anschließen wird. Ermöglicht wird das Projekt dank der finanziellen
Unterstützung durch die Länder Südtirol, Trentino und Tirol. Die Organisation übernehmen die
Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste (AGJD), Deina Trentino Alto Adige und Arciragazzi sowie die Jüdische
Gemeinschaft Meran.
Die Landesräte Philipp Achammer, Christian Tommasini und Florian Mussner haben die Teilnehmer aus Südtirol
am 04.02. im Waltherhaus in Bozen getroffen und verabschiedet, bevor sie sich zusammen mit insgesamt ca. 350 Gleichaltrigen
aus anderen Regionen Italiens mit dem Zug auf den Weg ins heutige Polen gemacht haben – auf jener Strecke, die
einst auch die Opfer der Deportation zurücklegten.
"Die Erinnerung an die vielen Opfer des Krieges und der Verfolgung durch den Nationalsozialismus am Leben
zu erhalten, ist eine Pflicht für unsere Gesellschaft", erklärte Landesrat Philipp Achammer. "Für
uns, die wir das Glück haben, in einer Zeit des Friedens geboren und aufgewachsen zu sein und die Gräuel
jener Zeit nicht aus eigener Erfahrung zu kennen, muss es darum gehen, die richtigen Lehren aus den Fehlern der
Vergangenheit zu ziehen und selber zu 'Zeitzeugen' zu werden. Die Reise zu den Stätten der Erinnerung ist
vor allem ein beeindruckendes Plädoyer für den Frieden", so Landesrat Achammer, der am Wochenende
ebenfalls nach Polen fahren und gemeinsam mit den Jugendlichen die Konzentrationslager von Auschwitz und Birkenau
besuchen wird.
Landesrat Christian Tommasini bezeichnete die Initiative "Promemoria_Auschwitz" als ein bedeutendes Projekt
sowohl in Bezug auf die gemeinsame tragische Vergangenheit als auch in Hinblick auf die Zukunft der hiesigen Gemeinschaft.
Besonders wichtig sei es, so der Landesrat, dass die Jugendlichen einen kritischen Geist gegenüber jeder Form
der Intoleranz entwickeln. Bei der vom Projekt vorgegebenen Strecke handle es sich um keine einfache, aber um eine
umso bedeutungsvollere Reiseroute, die es gemeinsam zurückzulegen gelte, betonte Landesrat Tommasini.
"Was einmal passiert ist, kann sich wiederholen. Jetzt und in Zukunft müssen wir alles daran setzen,
dass sich die Geschehnisse wie zur Zeit des Zweiten Weltkrieges nie mehr zutragen", betonte Landesrat Florian
Mussner. Deshalb sei es besonders für junge Generationen wichtig, Reisen in die Vergangenheit gemeinsam zu
machen, damit "wir alle Multiplikatoren des 'Nie-mehr-wieder' werden und uns aktiv einsetzen für ein
demokratisches und friedliches Zusammenleben in unserer Gesellschaft", so der ladinische Landesrat.
Bereits vor ihrer Abreise haben sich die 150 Jugendlichen aus Südtirol, die auch aufgrund ihrer Motivation
für die Teilnahme ausgewählt wurden, mit verschiedenen Themen zur Geschichte der Diktaturen und des Holocausts
auseinandergesetzt. Unter anderem haben sie sich dazu auch mit Vertretern der Jüdischen Gemeinschaft in Meran
getroffen. Geplant ist auch ein Nachtreffen, bei dem sich die Teilnehmer über die gesammelten Erfahrungen
und Eindrücke austauschen können.
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