Wo zuletzt Autos auf dem Prüfstand getestet wurden, soll bis 2019 eine „kleine Stadt"
mit 200 Wohnungen samt Infrastruktur entstehen.
Graz (stadt) - Rund 13.300 Quadratmeter umfasst jenes Gelände in der Reininghausstraße 80, das
zuletzt großteils vom traditionellen Stützpunkt des Autofahrerclubs ÖAMTC genutzt wurde. Nach der
Übersiedlung des Clubs ins Reininghaus-Areal planen die BEWO Besser Wohnen Grundstücksverwertungsgesellschaft
mbH und die eigens gegründete RS 80 Projektentwicklungs GmbH und Co KG auf diesem Grundstück die Entwicklung
einer richtigen kleinen Stadt in der Stadt: Rund 200 Zwei- bis Vierzimmerwohnungen samt Büros, Geschäftsflächen,
zwei Kinderbetreuungseinrichtungen sowie großzügige Frei- und Grünräume sollen bis Ende 2019
entstehen, die Investitionen betragen rund 50 Millionen Euro. Zur qualitativ hochwertigen Entwicklung des Gebiets
wurde ein Architekturwettbewerb ausgelobt, den Architekt DI Fabian Wallmüller mit Büros in Graz und Wien
sowie der Landschaftsarchitekt DI Dominik Scheuch aus Wien gewannen. Ihr Projekt setzte sich gegen sieben andere
Entwürfe durch.
Nagl: „Weiterer Schritt zur positiven Aufladung des Westens“
Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl freute sich am 03.02. bei der Präsentation des Siegerprojekts im
Grazer Rathaus über einen weiteren Beitrag zur „positiven Aufladung des Grazer Westens, der vorher über
Jahrhunderte benachteiligt gewesen" sei. Damit rücke man der geplanten Achse von der Universität
Graz im Osten der Stadt bis in den Westen nach Reininghaus einen weiteren Schritt näher. Nagl: „Nach der Übersiedlung
des ÖAMTC ins Reininghaus-Areal bin ich froh, dass auch der alte Standort des Autofahrerclubs gut entwickelt
wird!" Erfreulich sei auch das perfekte Zusammenspiel zwischen Architektenteam und Landschaftsplanung.
Herzog: „Hoffe auf Fertigstellung bis Ende 2019“
BEWO-Geschäftsführer Mag. Reinhard Herzog, dessen Gesellschaft den alleinigen Vertrieb der Gebäude
abwickeln wird, sieht den Schlüssel zum Erfolg des Projekts darin, dass es gelungen sei, trotz geteilter Eigentumsverhältnisse
das gesamte Entwicklungsgebiet zu erwerben. Er erwartet rund 70 Prozent AnlegerInnen und 30 Prozent EndnutzerInnen
als Käufer. Bei raschem Ablauf der Behördenverfahren hofft er auf einen Baustart bereits Mitte nächsten
Jahres, bis Ende 2019 könnte in diesem Fall das Gesamtprojekt fertig sein.
Werle: „Gewerbezone wird zu attraktivem Wohnbezirk“
Stadtbaudirektor DI Mag. Bertram Werle sieht in dem Projekt den nächsten Meilenstein in der Entwicklung
des Bezirks Eggenberg von einer Gewerbezone zum attraktiven Wohnbezirk. Der Wettbewerb, für dessen Auslobung
er sich bei den Investoren bedankte, habe ein sehr gutes Siegerprojekt mit sich gebracht. Die hochwertige Gestaltung
der Freiräume sorge für Aufenthaltsqualität, was eine „Zwangsmobilität" zum Aufsuchen
von Erholungsgebieten erspare.
Inninger: „Vorteile für die gesamte Umgebung“
Stadtplanungsamtsvorstand DI Bernhard Inninger wies darauf hin, dass die Stadt mit der Umwidmung des Areals
vom Gewerbe- zum Wohngebiet im Vorjahr ihre Vorleistung für die Bebauung erbracht habe. Das Siegerprojekt
bringe nicht nur Vorteile für die „Neuankömmlinge", sondern auch für die BewohnerInnen der
benachbarten Einfamilienhäuser, die sich unter anderem über Schallschutz, einen Geh- und Radweg sowie
neue Bäume freuen dürfen.
Siegerprojekt mit vielen Vorzügen
Die Wettbewerbssieger Arch. DI Fabian Wallmüller und Landschaftsarch. DI Dominik Scheuch stellten dann
ihren Entwurf vor, der abgestufte Gebäudehöhen bis zu sechs Stockwerken, attraktive Fassaden zu den Straßenräumen
und lärmgeschützte Innenhöfe mit halbprivaten und privaten Nutzungen vorsieht. Der Großteil
der Wohnungen orientiert sich in Richtung der Gärten, während die Büros und Geschäfte in Richtung
Straße ausgerichtet sind. Im Außenbereich habe man auf möglichst geringe Versiegelung und ein
differenziertes Freiraumangebot geachtet, das grüne Rasenflächen und Spielfelder ebenso anbietet wie
private Gärten, Sitzmauern und Möblierungen.
Ausstellung aller Wettbewerbsbeiträge
Eine Ausstellung sämtlicher Beiträge zum Architekturwettbewerb Reininghausstraße 80 ist bis
Montag, 15. Februar 2016, an Werktagen von 8 bis 15 Uhr im Foyer der Stadtbaudirektion Graz, Europaplatz 20, 5.
Stock, zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.
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