Österreichs Bevölkerung wächst weiter
 – 14,6 % sind AusländerInnen

 

erstellt am
02. 02. 16
11:00 MEZ

Wien (medienservicestelle) - Mit 1. Jänner 2016 leben knapp 8,7 Millionen Menschen in Österreich. Rund 1,27 Millionen davon haben eine nicht-österreichische Staatsangehörigkeit. Dies entspricht einem Anteil an AusländerInnen von 14,6 Prozent. Stieg der Anteil der in Österreich ansässigen AusländerInnen in den vergangenen Jahren nur sehr langsam, kam es von 2015 auf 2016 zu einem Zuwachs um 1,3 Prozentpunkten. Die Medien-Servicestelle Neue ÖsterreicherInnen (MSNÖ) wirft einen Blick auf die aktuelle Bevölkerungsstruktur.

Österreichs Bevölkerung wächst um 115.000 Personen
Vorläufige Ergebnisse der Statistik Austria zum Bevölkerungsstand in Österreich zeigen, dass mit 1. Jänner 2016 um 115.000 mehr Menschen in Österreich lebten, als noch ein Jahr zuvor. Insgesamt entspricht das einem Zuwachs von 1,3 Prozentpunkte auf insgesamt knapp 8,7 Millionen Menschen. Wie auch in den vergangenen Jahren verzeichnete Wien mit +2,4 Prozent den stärksten Bevölkerungszuwachs, gefolgt von Tirol und Vorarlberg (+1,4 Prozent).

AusländerInnen-Anteil steigt auf 14,6 Prozent
Am 1. Jänner 2016 leben rund 1,27 Millionen AusländerInnen in Österreich. Ein Jahr zuvor waren es 1,15 Millionen. Damit stieg der AusländerInnen-Anteil von 13,3 Prozent im vergangenen Jahr auf 14,6 Prozent heuer. Dies entspricht einem Plus von 121.000 Personen. Die Anzahl der österreichischen StaatsbürgerInnen sank hingegen leicht um 6.576 Personen (-0,1 Prozent).

Mit 48,7 Prozent stammt etwa die Hälfte aller ausländischen StaatsbürgerInnen aus einem Staat der Europäischen Union (617.000 Personen), 650.000 Personen bzw. 51,3 Prozent aller AusländerInnen stammen aus einem Nicht-EU-Staat.

Stärkster Zuwachs aus Syrien und Afghanistan
Am deutlich höchsten stieg die Zahl der syrischen und afghanischen StaatsbürgerInnen: So lebten zu Jahresbeginn 2015 11.255 SyrerInnen in Österreich, ein Jahr später waren es 33.061 (+ 193,7 Prozent). Die Zahl der afghanischen StaatsbürgerInnen stieg von 16.779 Personen 2015 auf 35.108 Personen 2016 (+ 109,2 Prozent). Den drittstärksten Anstieg verzeichnen irakische Staatsangehörige mit einem Plus von 10.039 Personen, gefolgt von Rumänien (+ 9.597 Personen) und Ungarn (+ 8.669 Personen).

Seit 2005 stieg AusländerInnen-Anteil um 3,9 Prozentpunkte
Wirft man einen Blick auf die Jahre 2005 bis 2015 zeigt sich, dass der Anteil jener Personen in Österreich, die eine nicht-österreichische Staatsangehörigkeit besitzen, zwar kontinuierlich stieg – insgesamt ist jedoch nur ein leichter Zuwachs erkennbar: Zu Beginn des Jahres 2005 hatten 9,4 Prozent der österreichischen Gesamtbevölkerung eine ausländische Staatsbürgerschaft, 2010 waren es 10,6 Prozent und 2015 13,3 Prozent. Somit kam es von 2005 bis 2015 zu einem Anstieg des AusländerInnen-Anteils um 3,9 Prozentpunkten. Zum Vergleich: Von 2015 auf 2016 stieg der AusländerInnen-Anteil in Österreich um 1,3 Prozentpunkte.

Personen, die im Ausland geborenen wurden und nun in Österreich ansässig sind, verzeichneten einen noch geringeren Anstieg zwischen 2005 und 2015: 2005 wurden 14,1 Prozent der in Österreich ansässigen Personen im Ausland geboren, 2010 waren es 15,3 und 2015 17,3 Prozent. Dies entspricht einen Anstieg von 3,3 Prozentpunkten.

Immer mehr EU-BürgerInnen kamen nach Österreich
Wie die vorläufigen Bevölkerungszahlen der Statistik Austria zeigen, ist das Verhältnis zwischen EU-Staatsangehörigen und Nicht-EU-Staatsangehörigen relativ ausgeglichen. Wirft man einen Blick zurück zeigt sich, dass dieses Verhältnis nicht immer so ausgeglichen war: 2002 lebten noch deutlich mehr Drittstaatsangehörige in Österreich als AusländerInnen aus der EU, dem EWR-Raum oder der Schweiz.

Da der Anteil der Drittstaatsangehörigen in den kommenden Jahren nur einen leichten Anstieg verzeichnete und die Migration aus EU/EWR-Staaten und der Schweiz immer mehr zunahm, waren zu Jahresbeginn 2015 erstmals mehr EU/EWR- sowie Schweizer BürgerInnen hierzulande ansässig als Drittstaatsangehörige.

Zuwanderung lässt Österreichs Bevölkerung wachsen
Laut der Bevölkerungsprognose 2015 der Statistik Austria führt die Zuwanderung nach Österreich zu einem Bevölkerungswachstum: 2014 ergab die Bilanz aus Geburten und Sterbefällen einen Geburtenüberschuss von etwa 3.500. Durch das Älterwerden der Baby-Boom-Jahrgänge wird die Zahl der Sterbefälle jene der Geburten zunehmend übersteigen. So würde ohne Zuwanderung die österreichische EinwohnerInnenzahl vorerst stagnieren, langfristig sogar schrumpfen. Die Prognosen gehen davon aus, dass Österreich dank Zuwanderung im Jahr 2022 die 9-Millionen-Marke überschreiten wird. 2030 soll Österreich bereits 9,31 Mio. EinwohnerInnen haben.

Zuwanderung steuert Bevölkerungsalterung entgegen
Gleichzeitig steuert die Zuwanderung der Bevölkerungsalterung entgegen: 2014 waren 19,8 Prozent der autochthonen Bevölkerung über 65 Jahre alt und somit nicht mehr im erwerbsfähigem Alter, bei Personen mit Migrationshintergrund waren es nur 10,3 Prozent. 35,3 Prozent der MigrantInnen sind zwischen 20 und 39 Jahre alt.

Insgesamt waren 2014 5,29 Millionen Personen im Erwerbsalter. Bis 2020 wird sich diese Zahl laut Prognosen der Statistik Austria auf rund 5,5 Millionen Personen erhöhen, danach kommt es zu einem stetigem Rückgang, da immer mehr Personen ins Pensionsalter vorrücken. Gäbe es keine Zuwanderung in Österreich würde dieser Effekt bereits vor 2020 eintreten. Langfristig prognostiziert die Statistik Austria, dass 2060 5,10 Millionen Personen im Erwerbsalter sein werden – ohne Zuwanderung wären es nur 3,41 Millionen.

 

 

 

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