Rudolf Buchbinder und Marlis Petersen eröffnen die Konzertreihe classic.Esterhazy 2016
im Schloss Esterházy
Eisenstadt (esterhazy) - „Von Haydn bis heute“ – so könnte man die Konzerte von classic.Esterhazy im
Jahr 2016 überschreiben. Die Konzertreihe spannt einen Bogen von den Anfängen der Wiener Klassik, die
im Schloss Esterházy durch Joseph Haydn als Hofkapellmeister gelegt wurden, bis zu Uraufführungen und
Meisterklassen mit jungen Musikern, die das Schloss wieder zu einem Ort der Künstler machen sollen.
Eröffnungskonzert: Klavierabend mit Rudolf Buchbinder
Den Auftakt macht der weltbekannte Pianist Rudolf Buchbinder am 9. April mit einem Klavierabend rund um Joseph
Haydn. Von Kindesbeinen an mit dieser Musik vertraut, hat er sich ihr als erwachsener Interpret doch in Demut,
nie versiegender Neugier und auch exemplarischer Gründlichkeit angenähert: über sämtliche Klaviersonaten
Joseph Haydns nämlich, die er damals als erster Künstler überhaupt auch komplett auf Platte aufnahm.
„Haydns Werke zu erarbeiten, war für mich die wichtigste Studienzeit. Ich habe dabei Artikulation, Phrasierung,
atmen gelernt, auch Disziplin“, sagt Buchbinder heute. Haydn bildet für ihn den unerlässlichen Kern der
Klassik, so wie Johann Sebastian Bach die Basis der Klaviermusik des Abendlandes überhaupt darstellt: ein
Konzert konzentrierter Meisterschaft.
Gefeierte Sopranistin Marlis Petersen mit Gesangsquartett und Klavier
Was die Konzert- und Opernwelt sowie das Publikum an Marlis Petersen fasziniert, ist ihre lupenreine, kristallklare
Stimme, ihre Bühnenpräsenz und die Fähigkeit der vollständigen Identifikation mit ihren Rollen.
Zuletzt belegte sie das wieder in der Titelpartie von Alban Bergs „Lulu“ an der Metropolitan Opera in New York
sowie an der Bayerischen Staatsoper in München. Bereits im Sommer 2015 begeisterte die Sopranistin Marlis
Petersen das Publikum von classic.Esterhazy mit einem ungewöhnlichen Lieder- und Konzertabend. Diesmal machen
vier Stimmen und ebenso viele Pianistenhände gemeinsam die ungezwungen- lockere Atmosphäre und den heiteren
Kunstgenuss im Kreise befreundeter Kenner und Liebhaber des 18. und 19. Jahrhunderts lebendig – und verbinden sie
noch dazu mit den höchsten interpretatorischen Ansprüchen unserer Tage. "Schloss Esterházy
in Eisenstadt ist ein wunderbarer Ort zum Musizieren. Nach meinem Liederabend und Meisterkurs im letzten Sommer
freue ich mich, nun mit fünf lieben Kollegen - drei Sängern und zwei Pianisten - gemeinsam Vokalmusik
von Haydn,Schumann und Brahms aufzuführen und vor allem Lieder von Haydn im Haydnsaal zu singen, wo er selbst
ja Jahrzehnte gewirkt hat“, so Petersen zu ihrem Konzert. Entlang der Werke bedeutender Komponisten wie Joseph
Haydn, Robert Schumann oder Johannes Brahms werden dabei Unterhaltungswert und Gefühlstiefe vom Sololied bis
zum „Liederspiel“ mit mehreren Sängern vorgeführt.
classic.Esterhazy - Neue Impulse aus der „Wiege der Klassik“
Zum Konzertauftakt erwartet die Konzertreihe classic.Esterhazy Künstler wie den weltbekannten Pianisten Rudolf
Buchbinder und die gefeierte Sopranistin Marlis Petersen mit ihrem Gesangsquartett, dass das Liedgut Haydns mit
seinen Nachfolgern Schumann und Brahms verbindet.
Besonders am Herzen liegt classic.Esterhazy aber die Gattung Streichquartett: noch im April kommt wieder
das Residenzquartett, das erst im vergangenen Herbst vorgestellte Schumann Quartett, mit einer Uraufführung
der Schweizer Komponisten Helena Winkelmann in Kombination mit Mozart und Dvorák mit dem special guest Albrecht
Mayer, einem der weltbesten Oboisten. Als neues Residenzquartett für die Saison 2016/17 ist dann das Quartet
van Kuijk aus Frankreich zu Gast, das 2015 den ersten Preis im renommierten Wettbewerb der Londoner Wigmore Hall
gewonnen hat. Dazu kommen zwei absolute Stars der Quartettszene: das Borodin Quartett feiert als das weltweit am
längsten existierende Streichquartett seinen 70. Geburtstag bei uns. Und das Kronos Quartett, schon Legende
als Streichquartett der Moderne, kommt im August zu Meisterkurs und Konzert nach Eisenstadt, um sein Projekt „Fifty
for the future“ – fünfzig Uraufführungen von Streichquartettwerken – in Europa vorzustellen.
Im Sommer laden wieder die beliebten Picknickkonzerten ein; in diesem Jahr mit dem roten Faden „Italien“, passend
zur Opernproduktion „Der Liebestrank“ von Donizetti im Steinbruch St. Margarethen. Ein besonderer Leckerbissen
wird sicher auch das Konzert im Schlosshof, das der Pianist Paul Gulda mit den Gipsy Devils gestaltet.
Zum Abschluss der Saison im Herbst liegt der Fokus auf der musikalischen Klassik: Sir Roger Norrington dirigiert
erstmalig in Eisenstadt das Chamber Orchestra of Europe und neben Haydn, Mozart und Beethoven wird auch der heute
vergessenen Komponisten Joseph Weigl gefeiert, der vor exakt 250 Jahren in Eisenstadt geboren wurde und sowohl
Patensohn Haydns wie ein Freund Mozarts war.
|