Onkologie ist das am intensivsten beforschte Gebiet der heimischen Pharma-Industrie. Acht neue
Krebsmedikamente auf dem österreichischen Markt. Pipelines für 2016 gut gefüllt.
Wien (pharmig) - Über ein Drittel der in Österreich derzeit laufenden, von Pharmaseite gesponserten
knapp 500 klinischen Prüfungen werden in der Krebsforschung durchgeführt. Österreich zählt
zu den Top 5 Europaländern bei den besten Krebs-Überlebensraten. Einer der Hauptgründe für
diese Vorreiterrolle sind wirksame und innovative Therapiemethoden sowie schneller Zugang zu Krebsmedikamenten.
Für das kommende Jahr zeichnen sich weitere Fortschritte in der Medikamentenentwicklung ab: Innovative Arzneimittel
wirken gezielt gegen Krebszellen, aktivieren zusätzlich das eigene Immunsystem und schonen dabei gesunde Zellen.
„Das sind wesentliche Fortschritte etwa im Vergleich zur klassischen Chemotherapie. Dank der neuen Behandlungsmethoden
können immer mehr Krebsarten überwunden oder zumindest der Krankheitsverlauf entscheidend verbessert
werden“, sagt Prof. Dr. Robin Rumler, Präsident der Pharmig.
2015 wurden in Österreich acht Medikamente für die Behandlung unterschiedlicher Krebsformen auf den Markt
gebracht. Damit können Schilddrüsen-, Magen-, Haut-, Lungen-, Bronchial- oder auch Unterleibskrebs behandelt
werden. „Das sind bedeutende Meilensteine in der Krebsbehandlung, die zum Nutzen der Betroffenen in jahrzehntelanger,
intensiver und aufwändiger Entwicklungsarbeit erreicht wurden. Diese Erfolge spornen uns weiter an, schließlich
gibt es heute so viele Krebserkrankungen wie noch nie. Und die Zahlen werden in Zukunft weiter steigen“, so Rumler.
Derzeit gibt es österreichweit laut Statistik Austria an die 39.000 Neuerkrankungen jährlich. Es wird
davon ausgegangen, dass sich diese Zahl bis zum Jahr 2030 verdoppeln wird.
Zuletzt wurden mit der personalisierten Medizin und Immuntherapie maßgebliche Fortschritte im Kampf gegen
Krebs erzielt. Während die personalisierte Therapie individuelle genetische und biologische Eigenschaften
des jeweiligen betroffenen Patienten miteinbezieht, aktivieren Arzneimittel bei der Immuntherapie die körpereigenen
Abwehrkräfte. 2016 sollen im Bereich der Immuntherapie weitere wichtige Schritte gesetzt werden. Neue Medikamente
fokussieren auf die Unterstützung des Immunsystems, manipulieren Krebszellen aktiv und schonen gesunde Zellen.
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