Die Ausstellung "Friedrich Cerha. Sequenz & Polyvalenz" beleuchtet zum 90. Geburtstag
von Friedrich Cerha das selten gezeigte bildnerische Werk des bekannten Komponisten
Krems an der Donau (nlk) - Am 13.02. wurde die Ausstellung "Friedrich Cerha. Sequenz & Polyvalenz“
im Forum Frohner von Dieter Ronte, Präsident der Adolf Frohner Privatstiftung, Kuratorin Theresia Hauenfels
und Landesrätin Barbara Schwarz eröffnet. Der bekannte Komponist und Dirigent Friedrich Cerha war mit
seiner Ehefrau Gertraud Cerha gekommen, um seine bislang selten gezeigten Gemälde, Collagen und Assemblagen
persönlich vorzustellen. „Musik und bildende Kunst sind immer nebeneinander her gelaufen. Aber da mir der
Ehrgeiz gefehlt hat, wusste niemand davon. Ich bin nun mit meinen 90 Jahren sozusagen ein Debütant",
erläuterte Friedrich Cerha. Großen Anklang bei den rund 150 BesucherInnen der Vernissage fand auch die
musikalische Aufführung seines Werkes „Gedankensplitter“.
Aus Anlass des 90. Geburtstages von Friedrich Cerha präsentiert das Forum Frohner in Kooperation mit dem Archiv
der Zeitgenossen – Sammlung künstlerischer Vor- und Nachlässe an der Donau- Universität Krems -
einen Aspekt des Œuvres des Ausnahmekünstlers, der der Öffentlichkeit bislang wenig bekannt ist: sein
bildnerisches Werk. Parallel zu seinem bedeutenden musikalischen Schaffen hat Friedrich Cerha seit den 1950er-Jahren
seine kontinuierliche Auseinandersetzung im visuellen Bereich vorwiegend in Form von Assemblagen, aber auch in
Form von Malerei verdichtet. Reliefartige Oberflächen dominieren. Plastizität wird ebenso durch den Einsatz
von Fundstücken generiert wie durch einen materialhaften Zugang zur Farbe. Friedrich Cerha, der in seinen
Texten sprachgewaltig Bezüge zwischen den unterschiedlichen Disziplinen seines umfassenden künstlerischen
Ausdrucks herstellt, verfolgt – in serieller Bearbeitung nachvollziehbar – gewisse Stränge über mehrere
Jahrzehnte. Seine abwechslungsreiche Vertiefung und Fokussierung von Faktoren wie Rhythmus oder Polychromie strukturiert
das mehr als 900 Objekte umfassende Œvre. Eine repräsentative Auswahl von rund 70 Gemälden, Zeichnungen,
Collagen oder Assemblagen aus rund sechzig Jahren ist nun im Forum Frohner zu sehen.
Zur Eröffnung waren gekommen Friedrich Cerha und Gattin Gertraud sowie ihre Tochter, die Schriftstellerin
Ruth Cerha, Landesrätin Barbara Schwarz, der Kremser Bürgermeister Reinhard Resch sowie Vizebürgermeister
Wolfgang Derler, Christine Grond (Leiterin Archiv für Zeitgenossen), Carl Aigner (Direktor des Landesmuseum
Niederösterreich), Schauspieler Gerhard Dorfer, die Künstler Leo Zogmayer und Karl Korab, Marion Diederichs-Lafite
und Joachim Diederichs, Karlheinz Essl junior mit Ehefrau, Komponist Rupert Huber, Kulturwissenschaftler Manfred
Wagner, Musikwissenschaftler Hartmut Krones, Anja Grebe (Leiterin des Departments für Kunst- und Kulturwissenschaften
an der Donau-Universität Krems) und das Kremser Architektenteam Fritz und Lukas Göbl.
Die Ausstellung „Friedrich Cerha. Sequenz & Polyvalenz“ ist vom 14. Februar bis 28. März 2016 im Forum
Frohner in Krems-Stein zu sehen.
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