LH Pröll: „Beste Versicherungspolizze für das Land“
St. Pölten (nlk) - Die niederösterreichischen Feuerwehren absolvierten im Vorjahr 65.262 Einsätze.
Damit ist im Schnitt alle acht Minuten eine Feuerwehr zu einem Einsatz ausgerückt. Diese eindrucksvolle Bilanz
präsentierten Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll und Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner am 12.02.
im Zuge einer Pressekonferenz im NÖ Landhaus.
Insgesamt seien im Jahr 2015 rund 7,9 Millionen freiwillige Arbeitsstunden durch die Mitglieder der Freiwilligen
Feuerwehren in Niederösterreich geleistet worden, informierte dabei der Landeshauptmann. Würde man von
20 Euro pro Stunde ausgehen, so käme man auf ein Leistungsvolumen von 158 Millionen Euro, betonte er: „Das
sind 158 Millionen Euro, die sich die öffentliche Hand und damit der Steuerzahler erspart.“
„Unsere Feuerwehren sind die beste Versicherungspolizze für das Bundesland Niederösterreich“, so Pröll
weiters: „Unfälle, Brände, Wetterereignisse – wo Unbill auftritt, sind die Freiwilligen Feuerwehren fachkundig
zur Stelle.“ Darüber hinaus seien die Feuerwehren auch „eine tolle Brücke zwischen den Generationen“,
meinte der Landeshauptmann: „In den Feuerwehren treffen sich Jung und Alt“. Pröll hob auch die intensiven
Anstrengungen in der Nachwuchsarbeit hervor: „Derzeit bringen sich rund 5.500 junge Menschen in der Feuerwehrjugend
ein.“ Auch die neue Aktion „Gemeinsam. Sicher. Feuerwehr“ in den 3. und 4. Klassen der Volksschulen sei dabei „ein
wesentlicher Impuls“.
Die Feuerwehren erfüllten auch eine wichtige Funktion als „stabilisierender Faktor im Land“, nannte der Landeshauptmann
einen weiteren Aspekt: „Hier wird von Generation zu Generation die Bereitschaft zur Leistung für den anderen
weitergetragen.“
Im Bereich der Einsätze sei durch die Hitzeperiode im vergangenen Jahr ein Schwerpunkt auf den Waldbränden
gelegen, bilanzierte Landesfeuerwehrkommandant Fahrafellner, der auch auf die erfolgten Feuerwehrwahlen zurückblickte
und eine Übersicht über die wichtigsten Projekte des vergangenen Jahres gab. So seien zum Beispiel zwei
mobile Einsatzleitungen und zwei mobile Tankstellen angeschafft worden. Auch das Projekt „Gemeinsam. Sicher. Feuerwehr“
laufe „sehr gut“ an. Fahrafellner: „Der NÖ Landesfeuerwehrverband ist sehr gut aufgestellt, wir sind ein starkes
Team.“
Die insgesamt 65.262 Einsätze im Jahr 2015 gliedern sich in 42.159 technische Einsätze, 4.210 Brände,
13.615 Brandsicherheitswachen und auch 5.278 Fehl- und Täuschungsalarme. Damit waren es im Vorjahr um 18 Prozent
mehr Brände, u. a. mussten 154 Waldbrände – so viele wie noch nie – bekämpft werden. Neben den 154
Waldbränden gingen aufgrund der Hitzeperiode auch 988 Wiesen und Felder in Flammen auf – ein Plus von 52 Prozent.
Signifikant auch die Zunahme bei Bränden in landwirtschaftlichen Betrieben: 151 Mal (+37,3 Prozent) musste
man hier ausrücken. Einen Anstieg gibt es auch bei den Verkehrsunfällen: mit 9.043 derartigen Einsätzen
gibt es hier eine Steigerung von 5,9 Prozent.
Für die Aus- und Weiterbildung investierten die Feuerwehrmitglieder bei 69.752 Übungseinheiten 1,2 Millionen
Stunden. Um das gesamte Leistungsspektrum (Einsätze, Übungen, Aus- und Weiterbildung, Spendenaktionen,
Veranstaltungen u. a.) zu bewältigen, wurden im Vorjahr insgesamt 7,9 Millionen Arbeitsstunden freiwillig
geleistet.
Insgesamt verzeichnen die niederösterreichischen Feuerwehren 97.484 Mitglieder, davon 75.151 im Aktivstand
und 16.827 in der Reserve. Der Anteil der Frauen (6.291) ist von 2014 auf 2015 um 10,2 Prozent gestiegen.
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