Der Botschafter von Bosnien und Herzegowina zu Gast im Rathaus
Graz (stadt) - Der Empfang des Botschafters von Bosnien und Herzegowina im Grazer Rathaus am 11.02. verlief
besonders herzlich, war es doch auch sein erster offizieller in der Landeshauptstadt: Tomislav Leko, seit Juli
2015 im Amt, lauschte mit Freude den Schilderungen von Bürgermeister Siegfried Nagl, wie großartig sich
seine rund 7.000 Landsleute, die nach dem schrecklichen Krieg (1992 bis 1995) geflüchtet waren, hier in der
Steiermark und in Graz integriert haben. "Ich spüre bei ihnen förmlich den eisernen Willen etwas
aufzubauen, die Kinder bestens auszubilden", schildert Nagl seine Eindrücke. Viele davon haben heute
die österreichische Staatsbürgerschaft, ungefähr 1.000 studieren an den Grazer Universitäten.
Die intensiven Beziehung und die gelungene Integration führte der Botschafter auch auf Ähnlichkeiten
in der Mentalität seiner Landsleute und der Grazerinnen und Grazer zurück. Natürlich würden
diese ehrgeizingen und fleissigen Männer und Frauen in ihrer Heimat abgehen, denn dort dreht sich derzeit
alles um das Ankurbeln der Wirtschaft. Und dazu wird jede Hand und jeder helle Kopf dringend gebraucht. Bosnien
und Herzegowina wird in wenigen Tagen in Brüssel seinen Antrag zur EU-Mitgliedschaft abgeben und darf dahingehend
der Fürsprache und Unterstützung Österreichs sicher sein.
Kulturstadträtin Lisa Rücker, die bei der heutigen Eintragung ins Goldene Buch der Stadt Graz ebenfalls
anwesend war, unterstrich die bestehenden engen Beziehungen auf dem kulturellen Sektor: "Es gibt viele große
Namen mit Wurzeln in Bosnien und Herzegowina, die bei uns aktiv sind. Es herrscht eine intensive und lebendige
Vernetzung." Und auch Wohnungsstadträtin Elke Kahr berichtete von ihren Eindrücken von jenen Menschen,
die vor 15 Jahren als Flüchtlinge nach Graz kamen, mit einer Gemeindewohnung wohnversorgt wurden und heute
vielfach stolze Besitzerinnen und Besitzer eines Eigenheims sind, das sie mit ganz viel Eigenengagement aufgebaut
haben.
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