Wien (hayek-institut) - Fjodor Dostojewskis Aussage „Geld ist gedruckte Freiheit“ ist eine ausgezeichnete Definition.
Die aktuellen Bestrebungen den Bargeldverkehr einzuschränken zielen direkt auf die Einschränkung von
Freiheit ab. „Die Probleme, die mit Restriktionen von Bartransaktionen einhergehen, sind keineswegs nur ökonomischer
Natur, sondern reichen weit in andere Bereiche“, so Dr. Barbara Kolm, Präsidentin des Friedrich August v.
Hayek Institutes.
Die Intention der Bargeldbeschränkungen sind schnell erörtert:
Steuerhinterziehung und Geldwäsche sollen verhindert werden. Die gewollten Nebeneffekte, die bewusst verschwiegen
werden, beinhalten ganz neue Möglichkeiten für die staatliche Geld- und Konjunkturpolitik. So wird es
möglich, negative Nominalzinsen durchzusetzen. Wenn eine Zentralbank in der heutigen Situation negative Zinsen
auf Sparkapital einheben wollte, würden alle Sparer ihre Guthaben von ihren Konten nehmen. Wenn Papiergeld
abgeschafft wird, dann fällt diese Möglichkeit weg. Es ist auch mit starken Restriktionen oder/und Besteuerung
auf den Kauf und den Besitz von Edelmetallen, im Besonderen Gold und Silber, zu rechnen – denn diese könnten
ja andernfalls als stabile Wertanlage dienen.
Nominale Negativzinsen sind besonders unter Anhängern Keynes` als kurzfristiger Wirtschaftsturbo beliebt –
„Zu unrecht“, meint Barbara Kolm „denn Konsumanreiz durch laufend sinkenden Wert der Spareinlagen funktioniert
nicht. Vielmehr ist die langfristige Wirkung solcher Maßnahmen katastrophal. Fehlende Anreize zur Kapitalbildung
unterbinden Aufbau von Wohlstand und verführen zu Spekulation.“
„Mindestens genauso problematisch ist aber das Signal des Misstrauens gegenüber dem Bürger und die Bereitschaft,
das Recht auf Privatsphäre und Anonymität zu Gunsten von Überwachung und (kaum zu erwartender) Einschränkung
von Kriminalität aufzugeben! Wenn Barzahlungen (dazu gehören auch Edelmetalle!) unzulässig sind,
dann kann theoretisch jeder quasi per Knopfdruck zahlungsunfähig gemacht werden. Das kommt einer Enteignung
wie in einem totalitären Staat gleich“ führt Kolm aus und ergänzt: „Gerne wollen wir glauben, dass
der österreichische Staat ein selbstloses, unendlich wohlwollendes Gebilde ist, aber allein die theoretische
Möglichkeit von staatlicher Willkür muss ausgeschlossen werden.“
„Geldgeschäfte sind Vertrauenssache. Das Vertrauen zwischen Geschäftspartnern und zwischen Behörde
und Bürger wird durch die unausgesprochene Unterstellung der unsauberen Bargeldtransaktionen empfindlich gestört.
Jede Transaktion soll überwacht werden, nachvollziehbar und zu rechtfertigen sein – jeder Geschäftsvorgang
trägt dann dazu bei unsere Vorlieben, Gewohnheiten und Geschäftspraktiken offenzulegen.“, sagt Barbara
Kolm, die sich auf A. F. v. Hayek beruft, der die vorteilhaften Effekte von Wettbewerb auch in der Geldpolitik
beschrieb. Hayek zufolge kann der Wettbewerb von Währungen dazu führen, dass die Qualität dieser
Währungen steigt.
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