Das Visa-Informationssystem wird am 29. Februar 2016 an den Schengen-Außengrenzen in
Betrieb genommen. Die Inbetriebnahme ist ein Meilenstein in der Asylbetrugs- und Fälschungsbekämpfung.
Wien (bmi) - Das Visa-Informationssystem (VIS) ist ein System für den Austausch von alphanumerischen
und biometrischen Visa-Daten zwischen den Schengen-Mitgliedstaaten. Am 11. Oktober 2011 erfolgte die Inbetriebnahme
an den Konsulaten der ersten VIS-Rollout-Region in Nordafrika. Nach und nach kamen weitere Regionen hinzu. Am 29.
Februar 2016 wird das VIS an den Schengen-Außengrenzen in Betrieb gehen. Künftig müssen bei sämtlichen
Visumanträgen an den Schengen-Außengrenzen die Visa-Daten, inklusive Fingerabdrücke der Visumantragsteller,
an das zentrale VIS übermittelt werden. "Mein Team hat hervorragende Arbeit geleistet, um diesen Meilenstein
in der Betrugs- und Fälschungsbekämpfung zu erreichen", betont VIS-Projektleiter Mag. Gernot Resinger,
Leiter des Referats für Visaangelegenheiten im BMI.
Die Hauptziele des VIS bestehen darin, im Visumverfahren "Visa-Shopping" zu vermeiden, also das Phänomen,
dass Visumantragsteller nach einer Visumablehnung bei weiteren Schengen-Mitgliedstaaten auf betrügerische
Weise erneut Visaanträge stellen. Die Betrugsbekämpfung wird somit effizienter. Mit dem VIS werden die
Kontrollen an den Außengrenzen und im Hoheitsgebiet wesentlich erleichtert. Zudem trägt es zur Identifizierung
von Personen aufgrund der im VIS gespeicherten Daten, wie das Lichtbild und die Fingerabdrücke bei, ebenso
zur eindeutigen Verifizierung und Identifizierung von Personen sowie zur Überprüfung der Echtheit der
Visa bei Datenabgleich im Rahmen von Kontrollen an der Grenze oder Ausgleichsmaßnahmen im Inland.
"Sämtliche Visa können nun mit den im VIS gespeicherten Daten zum Beispiel anhand der Fingerabdrücke
abgeglichen werden", erläutert Mag. DDr. Verena Ornezeder, Delegierte des BMI in der EU-Ratsarbeitsgruppe
"Visa". "Der Polizist kann das gesamte Dossier und somit die Visahistorie eines Visuminhabers, inklusive
Lichtbild, elektronisch abrufen. Visaverfälschungen werden somit eindeutig erkannt."
Die Mitglieder des Projektteams, Gernot Resinger, Verena Ornezeder und Amtsdirektor Gerhard Föda, hielten
vor der Inbetriebnahme des VIS Schulungen für die Trainer der Landespolizeidirektionen als Multiplikatoren
für die End-User ab. Damit soll ein reibungsloser Einsatz der neuen technischen Visa-Applikation sichergestellt
werden.
"Die neue nutzerfreundliche Visa-Applikation hat eine Vielzahl an Funktionalitäten zur Erleichterung
der Administration in Visaverfahren", erläutert Gerhard Föda von der Abteilung IV/2 (KIT-Applikationen
und -Services), der für die technische Umsetzung des Projekts verantwortlich war.
"Österreich hat mit diesem Projekt die EU-Anforderungen fristgerecht und einwandfrei erfüllen können.
Der Abschluss des VIS-Rollouts an den Schengen-Außengrenzen ist ein wesentlicher Bestandteil der gemeinsamen
Visumpolitik der EU und des Schengen-Raumes und leistet somit einen wesentlichen Beitrag zur Bekämpfung der
illegalen Migration", sagt Mag. Johann Bezdeka, Leiter der Gruppe II/B (Fremdenpolizei, Zivil- und Katastrophenschutz)
im BMI. "Dafür ist dem gesamten Team zu danken."
Für die Umsetzung des VIS-Projekts erhält Österreich Förderungen aus dem EU-Fonds für
innere Sicherheit (ISF).
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