Mitterlehner: Österreich gegen staatliche Beihilfen
 zum Ausbau der Atomkraftanlagen in Paks

 

erstellt am
10. 02. 16
11:00 MEZ

Offizielle Stellungnahme der Republik Österreich zum EU-beihilferechtlichen Prüfverfahren der EU-Kommission gegen geplante Erweiterung von AKW-Anlagen in Ungarn
Paks/Brüssel/Wien (bmwfw) - Österreich spricht sich in einer offiziellen Stellungnahme an die EU-Kommission gegen staatliche Beihilfen zum Ausbau der ungarischen Atomkraftanlagen am Standort Paks aus. "Wir treten gegen jede Art der Förderung des Baus von AKWs oder der Produktion von Nuklearenergie auf. Kernkraft ist weder eine nachhaltige Form der Energieversorgung, noch eine tragfähige Option zur Bekämpfung des Klimawandels", sagt Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner, dessen Ressort die österreichische Stellungnahme zum laufenden EU-beihilferechtlichen Hauptprüfverfahren federführend koordiniert hat.

Laut Bedenken der EU-Kommission entspricht die vollständige Finanzierung der Erweiterung des Atomkraftwerks Paks durch den ungarischen Staat nicht dem Grundsatz eines marktwirtschaftlich handelnden privaten Investors, sondern vielmehr einer staatlichen Beihilfe und ist daher auch nach diesen Regeln zu prüfen. Weil Zweifel bestehen, dass die geplanten Maßnahmen mit dem gemeinsamen Markt vereinbar sind, hat die Kommission ein Verfahren eröffnet. Dazu können interessierte Parteien eine Stellungnahme an die Kommission übermitteln, diese Möglichkeit nimmt Österreich wahr.

Nach Ansicht Österreichs ist die Finanzierung der Erweiterung von Paks eine unzulässige staatliche Beihilfe. Die Subventionierung der Errichtung und des Betriebs von Kernkraftanlagen ist gemäß den allgemeinen EU-beihilferechtlichen Kriterien und Auslegungsprinzipien nicht zulässig. "Staatliche Beihilfen für eine ausgereifte, seit Jahrzehnten verbreitete und nicht nachhaltige Technologie wie der Nuklearenergie führen zu unverhältnismäßigen Wettbewerbsverzerrungen im Binnenmarkt und behindern Erneuerbare Energieträger. Unsere Stellungnahme untermauert die Kritik an diesem Vorgehen" betont Mitterlehner.

Die offizielle Stellungnahme der Republik Österreich wird am Mittwoch an die EU-Kommission versandt und im Anschluss auf der Homepage des Wirtschaftsministeriums veröffentlicht.

 

 

 

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