Messe in Nürnberg mit neuesten Trends, Markt mit viel Potenzial
Nürnberg/Linz (lk) - "Bio boomt. Die Zahlen der BIOFACH untermauern das eindrucksvoll: Über
2.500 Aussteller, mehr als zwei Drittel davon aus dem Ausland, werden heuer in Nürnberg erwartet. Im Vorjahr
wurden auf dem Messegelände knapp 45.000 Fachbesucherinnen und Fachbesucher gezählt. Der Markt birgt
noch viel Potenzial und damit auch große Chancen für die oberösterreichische Landwirtschaft. BIO
AUSTRIA ist den Bäuerinnen und Bauern dabei ein wertvoller Partner", erklärt Agrar-Landesrat Max
Hiegelsberger.
"Vielfalt - dafür stehen unsere Landwirtinnen und Landwirte. Bio ist dabei ein wichtiger Bestandteil
und wird von den Konsumentinnen und Konsumenten nachgefragt", betont Landesrat Hiegelsberger. Fast 30 Jahre
ist es her, dass Oberösterreich als erstes Bundesland einen ökosozialen Direktzuschuss in der Höhe
von damals 3.000 Schilling (umgerechnet 218 Euro) eingeführt hat. Hiegelsberger: "Seither hat sich in
der oberösterreichischen Bio-Geschichte Einiges getan."
1994 lag die Zahl der Betriebe mit Biolandbau in unserem Bundesland bei 1.818, im vergangenen Jahr waren es nach
vorläufigen Zahlen 4.056. Die bewirtschaftete Fläche hat sich von 1998 bis 2014 fast verdoppelt: von
36.000 auf 71.181 Hektar. Rund 60 Prozent der oberösterreichischen Bio-Betriebe sind Mitglied bei Bio Austria
und produzieren nach den strengeren Produktionsrichtlinien des Verbandes.
Der Landesrat verweist darauf, dass aus Oberösterreich nach der Steiermark und Niederösterreich beim
Ministerium zuletzt die meisten Anträge auf Neueinstieg in die "Biologische Wirtschaftsweise" gestellt
wurden.
"Die Hochburg auf dem Sektor ist das Mühlviertel, die Hälfte der oberösterreichischen Biobäuerinnen
und -bauern befindet sich in dieser BioRegion", berichtet der Landesrat. "Der Grund: Gemischte Betriebe,
Grünland und Rinderhaltung eignen sich besonders gut für die biologische Wirtschaftsweise." Die
restlichen Bewirtschafter teilen sich auf die übrigen Viertel auf. In den vergangenen zehn Jahren haben sich
Märkte für Bio-Getreide und -Veredelungsprodukte entwickelt, daher ist auch die Zahl der Unternehmen
im Zentralraum und den veredelungsstarken Gebieten gewachsen.
Einstieg in Bio birgt große Einkommenschancen
Die Bio-Top 3 Oberösterreichs sind Eier, Erdäpfel und Milch. "Stärker nachgefragt werden
aber auch Fleisch und Geflügel", so der Landesrat. Ein Einstieg in den Bereich birgt für die Landwirtinnen
und Landwirte jedenfalls große Einkommenschancen. Die stärksten Argumente für Bio sind:
- ein wachsender Markt
- ein gesteigertes Interesse an der Art der Lebensmittelproduktion
- das positive Image in der Bevölkerung
- das veränderte Ernährungsverhalten
- die persönliche Motivation
"Worauf die Konsumentinnen und Konsumenten beim Kauf von Bio-Produkten unbedingt achten sollten, ist die Herkunft",
betont Hiegelsberger. "Auch hier gilt: Regionale Ware muss deutlich weniger weit transportiert werden, sie
garantiert Nachverfolgbarkeit und sichert Wertschöpfung und Arbeitsplätze vor Ort."
Oberösterreichs "Bio-Nachwuchs" wird in Schlägl ausgebildet. Vergangenen Sommer erfolgte der
Startschuss zur Erweiterung der Landwirtschaftliche Berufs- und Fachschule, der ersten ihrer Art in Österreich
mit den Schwerpunkten Biolandbau und Biolandwirtschaft. Rund 2,8 Mio. Euro fließen in dringend benötigte
Praxisräume, einen Mehrzwecksaal und einen Bioladen, zudem kommt es zu diversen Erneuerungen und Adaptierungen.
Bis zum Schuljahr 2017/18 soll das Vorhaben abgeschlossen sein.
BIOFACH: Neueste Trends und Entwicklungen auf 81.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche
"Das breite Spektrum an Bio-Produkten bildet der Messeauftritt heimischer Betriebe auf der BIOFACH bestens
ab", betont Hiegelsberger. Aus Österreich stammen 94 Aussteller, aus Oberösterreich kommen 16.
Gezeigt werden die neuesten Trends bei Frische-, Tiefkühl- und Trockenprodukten, aus den Bereichen Kochen
und Backen, Snacks und Süßigkeiten sowie aktuelle Entwicklungen bei Technik und Ausstattung. Die Brutto-Ausstellungsfläche
umfasst mehr als 81.000 m2, Die Top 4 der Herkunftsstaaten bilden Italien, Frankreich, Spanien und die Niederlande.
Ein Kongress zu Fachhandel, Nachhaltigkeit, Politik und Wissenschaft sowie "Erlebniswelten" zu Olivenöl,
Vegan und Wein runden das Programm ab. Trend zu gesunder Ernährung lässt Bio-Bereich weiter wachsen
"Die Marktdaten der AMA für 2014 zeigen, dass der Bereich Bio weiter wächst: Rund 7,5 Prozent der
Frischeware (ohne Getreide und Getreideprodukte) im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel werden in dieser
Qualität gekauft", berichtet Mag. Franz Waldenberger, Obmann von BIO AUSTRIA OÖ.
Bio erreicht Konsumentinnen und Konsumenten, die für ein breites Themenfeld aufgeschlossen sind: von Gesundheit,
Umwelt- und Tierschutz, Biodiversität bis zu sozialen Standards. Waldenberger: "Laut aktueller AMA-Analyse
ist besonders das Motiv ‚ein bewussterer Lebensstil, bewusstere Ernährung, andere Lebenseinstellung' für
den Kauf deutlich gestiegen - von 10 Prozent (2010) auf 23 Prozent (2015)." Das Hauptmotiv "Gesundheit,
Gesundheitsbewusstsein, achte mehr auf gesunde Ernährung" legte von 22 auf 26 Prozent zu. 66 Prozent
der Befragten finden die höheren Preise für Bio-Ware gerechtfertigt (2010: 60 Prozent).
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